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Einladungswettbewerb | 09/2013

Wohnbebauung nördlich der Oberhachinger Straße

Vogelperspektive

Vogelperspektive

3. Preis

Felix + Jonas Architekten

Architektur

mahl gebhard konzepte

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

FREIRAUM

Das Freiraumkonzept zeigt eine klare Zonierung in öffentliche, halböffentliche sowie private Freiflächen. Ein dynamische, durchgehend barrierefreie Wegeführung sorgt für eine gute Vernetzung innerhalb des Quartiers sowie zum angrenzenden Wohnumfeld. PKW-Verkehr ist in den Erschließungswegen nur in Ausnahmefällen, beispielsweise zur Anlieferung, vorgesehen.
Die durch die Gebäudeformation entstehenden Innenhofbereiche bilden halböffentliche, den jeweiligen Wohneinheiten zugeordnete Aufenthaltsbereiche.
Die Wohncluster sind zu den umliegenden Freiflächen leicht erhöht; durch Rampen wird jedoch auch hier eine behindertengerechte Zugänglichkeit gewährleistet.
Kleine Pavillons mit Fahrradabstellmöglichkeiten und überdachten Sitzbereichen bieten Bewohnern allen Alters einen Treff- und Kommunikationsraum.
Weitere Fahrradstellplätze sind unter den Flugdächern entlang des südlichen Zugangswegs von der Oberhachinger Straße geplant.
Die Wohnungen im Erdgeschoss werden durch private Grünflächen und Terrassenbereiche aufgewertet. Durch die leichte Erhöhung der gesamten Wohnblöcke wird eine klare Trennung zu den umliegenden Außenanlagen erzeugt.
Das Konzept sieht vor, die Bestandsbäume weitestgehend zu erhalten und mit heimischen Gehölzen zu ergänzen. Um die auftretenden Höhendifferenzen der Bestandsbäume in den Innenhöfen ausgleichen zu können, sind um den Wurzelbereich der Bäume Holzpodeste zum Sitzen und Verweilen vorgesehen.
Ein größerer Kinderspielbereich im Süden und ein ergänzender Spielplatz im Norden bieten den Kindern Spielraum im wohnungsnahen Umfeld.
Die Nebengebäude, wie Bewohnertreff und TG-Abfahrt, haben zur Verbesserung der kleinklimatischen Verhältnisse begrünte Dächer.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das vorgeschlagene Bebauungskonzept passt sich gut in die Umgebung ein. Es reagiert angemessen auf die städtebaulichen Rahmenbedingungen durch eine geschlossene Bebauung an der Oberhachinger Straße und an der Josef-Sammer-Straße. Im Inneren des Baugebietes entwickelt der Verfasser fünf gleiche Cluster aus je einem winkelförmigen Körper, einem Gemeinschaftshaus und den jeweils zugeordneten Freiflächen. Bei den Clustern entstehen angemessen kleine und in sich gut gestaltete Nachbarschaftseinheiten, die den Genossenschaftsgedanken gut umsetzen. Die Gebäude sind der Aufgabe angemessen und modern gestaltet und kommen ohne allzu modische Elemente aus.

Die Freianlagen sind gut nutzbar und durch die Anhebung der Nachbarschaftshöfe in der Privatheit geschickt abgestuft. Der Anteil der befestigten Flächen ist sehr hoch.

Die Zufahrt zur Tiefgarage liegt grundsätzlich an der richtigen Stelle, ist aber viel zu kurz. Die vorgeschlagenen Duplexgaragen liegen ungünstiger weise im nicht überbauten Teil, was eine unnötig große Raumhöhe und damit noch längere Rampe erforderlich macht. Die vielen Duplexgaragen lassen hohe Betriebskosten erwarten.

Die Erschließung der Wohngebäude über Laubengänge ermöglicht zwar eine wirtschaftliche barrierefreie Erschließung aller Wohnungen mit verhältnismäßig wenigen Aufzügen, hat aber auch erhebliche Nachteile, insbesondere hinsichtlich der Belichtung und Besonnung der teilweise sehr tiefen Wohnungen. Dies wird dann besonders deutlich, wenn die Laubengangerschließung, wie bei einigen Häusern an der „falschen“ Gebäudeseite liegt. Die gedeckten Laubengänge im Dachgeschoß beeinträchtigen die Belichtung der angrenzenden Wohnungen sehr und werfen auch hinsichtlich des Brandschutzes Fragen auf. Insgesamt ist der Fensterflächenanteil sehr niedrig, in einigen Bereichen wohl nicht ausreichend.

Die Anzahl der Wohnungen liegt knapp unter der Zielvorstellung der Ausloberin. Der Wohnungsschlüssel wird annähernd erreicht, die Grundrissgestaltung entspricht im Allgemeinen den Anforderungen. Die Wohnzimmer sind allerdings bei einigen Wohnungen mit 13 m² deutlich zu klein. Die geforderte flexible Grundrissgestaltung wurde nicht nachgewiesen.

Die Gebäude sind konventionell als Massivbauweise, die Außenwände monolithisch aus Ziegelmauerwerk, Dach als Holzkonstruktion und Ziegeldeckung gedacht. Die Realisierbarkeit in Bauabschnitten erscheint bis auf die vorgeschlagene Leitungsführung der Wärmeversorgung möglich.

Der Verhältniswert Hüllfläche / Volumen liegt im mittleren Bereich aller Arbeiten, ungünstig ist der errechnete Energieeffizienzwert. Der verhältnismäßig geringe Fensterflächenanteil nach Süden wird nur zu geringen solaren Gewinnen im Winter führen. Wegen der insgesamt etwas kleinen Fensterflächen muss die Tageslichtverfügbarkeit als mäßig eingestuft werden.

Das Schallschutzkonzept für die Gebäude an der Oberhachinger Straße erscheint grundsätzlich machbar, muss aber im weiteren konkretisiert werden. Die zur Straße liegenden Balkone müssen als verglaste Schallschutzkonstruktionen ausgeführt werden. Darüber hinaus verbleiben weitere Räume, deren Fenster ohne Schallschutzvorbauten zur Straße weisen. Belüftete Kastenfenster stellen hier eine denkbare Lösung dar, wobei im Detail geprüft werden muss, ob diese für eine angemessene Wohnqualität ausreichen, insbesondere da die Wohnungen an der Oberhachinger Straße über keine Aufenthaltsräume mit Fenstern an der lärmabgewandten Seite verfügen.

Der Entwurf überzeugt insbesondere durch konzeptionell und städtebaulich überzeugende Ansätze, bei der Umsetzung werden jedoch Schwächen erkennbar.
Erdgeschoss M 1:200

Erdgeschoss M 1:200

Schwarzplan

Schwarzplan

Lageplan M 1:500

Lageplan M 1:500

Lageplan

Lageplan

Schnittansicht A-A M 1:200

Schnittansicht A-A M 1:200

Schnittansicht 1

Schnittansicht 1

Schnittansicht B-B M 1:200

Schnittansicht B-B M 1:200

Schnittansicht 2

Schnittansicht 2

Schnittansicht C-C M 1:200

Schnittansicht C-C M 1:200

Schnittansicht 3

Schnittansicht 3

Schnittansicht D-D M 1:200

Schnittansicht D-D M 1:200

Schnittansicht 4

Schnittansicht 4

Modell

Modell