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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2013

Erweiterung der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt

Anerkennung

ATELIER 30 Architekten GmbH

Architektur

GTL Landschaftsarchitektur Triebswetter, Mauer, Bruns Partner mbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebauliche Konzeption
Der Campus: Die räumliche Entwicklung aus Plätzen, Gassen und Durchwegungen bildet das Leitmotiv für den Städtebau der europäischen Stadt mit ihrer über 1000-jährigen Geschichte, welches auch den typologischen Maßstab Nürtingens prägt.
Aus diesem heraus entwickelt sich die neue Architektur des Informationszentrums, in dem es als ruhiger Baustein einer Komposition im Ensemble entwickelt wird. Innerhalb der dargestellten topographischen Durchwegung formuliert sich in Verbindung mit Gassen, Treppen und Plätzen ein Campuskonzept als eine vernetzte Gesamtanlage. Es wird ein einheitlicher Bodenbelag aus Sandstein vorgeschlagen, in den die Platzbereiche mit Baumbepflanzungen eingelassen sind. In diesem Ensemble bewegt sich der Neubau des Informationszentrums zum einen als eigenständig wahrnehmbarer skulpturaler Baukörper, zum anderen versteht sich dieser durch seine formale Ausprägung als demütiger Vermittler zum Bestand, der seinen Beitrag zur Reparatur des städtebaulichen Gefüges Nürtingens leistet.



Architekturkonzept
Entlang der Heiligkreuzstraße entwickelt sich eine Bebauungsstruktur aus überwiegend traufständigen Gebäuden. Dieses Motiv bildet den Anlass zur Form eines skulptural anmutenden Neubaus mit Satteldach für das Informationszentrum, das sich im Rhythmus der Straßenflucht einreiht. Eine räumliche Fuge zwischen Bestand und Neubau beherbergt dabei Teile der Bibliothek. Dieser eingeschossige Baukörper ist über eine Treppenanlage an die Lampertstraße angebunden. Der städtebaulichen Idee des vernetzten Campus mit seinen Gassen, Plätzen und Durchwegungen folgend, bildet dieser Bereich auf seinem Dach eine weitere Anbindung an den Bestand bzw. einen kurzen Weg von diesem zu den Seminarbereichen und zum Rechenzentrum.
Der Hauptbaukörper des neuen Informationszentrums ist durch Sandsteinblöcke im Wechsel mit frei angeordneten Fensteröffnungen geprägt. Bewusst bilden hier Dachform und Materialität einen Transformationsprozess, der sich aus dem Bestand ableitet und das Bild der traditionellen europäischen Stadt in einem neuen Gewand wiederkehren lässt.






Bibliothek
Im ungesicherten Eingangsbereich der Bibliothek liegen Buchrückgabeautomat und Rechercheplätze.
Nach Durchschreiten der Buchsicherungsschleuse, gelangt der Besucher in den geschützten Eingangs- und Informationsbereich / Benutzungs- und Medienbereich der Bibliothek.
Die Theke der Ausleihe ist zentral im Zugangsbereich der Bibliothek angeordnet. Im direkten Anschluss an die Ausleihtheke liegt die Medienbereitstellung. Weiterhin können hier u.a. die Bereiche für Selbstverbuchung und PC-Arbeitsplätze angeordnet werden.
Über die zentrale Treppe werden auf kurzem Weg die einzelnen Geschosse miteinander verbunden. Aufgrund der funktionalen, inneren Organisation und der vertikalen Ausrichtung bieten sich vielfältige Möglichkeiten einer differenzierten Gestaltung der Bibliothekslandschaft, wobei mit den aufsteigenden Geschossen die Lautstärke nach oben hin abnimmt. Die Grundrisse sind klar zoniert und bieten ein hohes Maß an Flexibilität.
Die Lese- / PC-Arbeitsplätze sind dezentral angeordnet. Benutzerarbeitsplätze entlang des zentralen Luftraumes, abgeschlossene Arbeitsräume für Gruppen und Einzelpersonen, bieten ein breites Spektrum an Lese- und Arbeitsplatztypen.
Somit zeigt das vorgeschlagene Konzept für die Bibliothek ein Haus, das sowohl als ruhiger Lern- und Arbeitsort, als auch als Ort der Begegnung und Kommunikation funktioniert.

Seminarbereich / Rechenzentrum
Mit direkter Verbindung zum Bestand, barrierefrei erreichbar, liegen die Seminarräume im ersten Obergeschoss des Neubaus. Den Seminarräumen ist eine großzügige Kommunikationszone vorgelagert.
Die Bereiche des Rechenzentrums sind im zweiten Obergeschoss direkt vom Erschließungstreppenraum aus erreichbar. Funktionsräume, Server- und Technikräume, liegen im Untergeschoss.


Fassade und Materialität

Die Fassade ist ein präzise ausformuliertes Werk aus massiven, robusten Sandsteinblöcken im Wechsel mit frei angeordneten Fensteröffnungen.
Die Fassade erhält einen außenliegenden Sonnenschutz, der verdeckt in die vorgehängte Natursteinfassade integriert wird.
So entsteht ein stabiles Haus, dass markant die Ecke zur Heiligkreuzstraße besetzt und eine neue Adresse der Hochschule an der Lampertstraße bildet.