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Offener Wettbewerb (auch für Studenten) | 10/2013

„Den Toten ihre Namen geben“

2. Rang

Susanne Radlingmayer

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Lösungsvorschlag sieht im Kernwettbewerbsgebiet die Aufstellung von 8 cm dicken Stahlrohren vor, die als Windorgelpfeifen ausgebildet sind und eine entsprechende Gravur eines Opfernamen aufweisen. Durch 2 Löchern im Rohr, kann der Wind „seine Melodie spielen“ (ein drittes Loch ist als Abfluss für Regenwasser o.ä. konzipiert). Die vorgeschlagene Möglichkeit, den Opfern neben ihrem Namen auch eine Stimme zu geben wird als Idee sehr gewürdigt. Die Jury kommt zur Auffassung, dass selbst bei bester „Windlage“ keine „schönen Töne“, sondern ein für die Ohren als sehr unangenehm zu empfindender Geräuschteppich entstehen würde. Was aber gerade angemessen erscheint. Dies würde das unermessliche Leid der Toten zumindest andeutungsweise „hörbar“ machen. Dass ausdrücklich ein Bereich mit „Orgelpfeifen“ für jene Toten vorgesehen ist, deren Namen man (noch) nicht kennt, wird besonders gewürdigt.

Positiv erscheint auch die Tatsache, dass der bestehende Baumbestand nahezu unangetastet bleibt.

Problematisch werden die Erfassbarkeit der Gesamtgedenkstätte im bewachsenen Waldgebiet, die Nachvollziehbarkeit des Ordnungsprinzips, die enge Stellung der Säulen zueinander (als zu Zaun ähnlich) und die Dauerhaftigkeit der technischen Umsetzung gesehen. Und in Richtung Wartung und Instandhaltung gibt es Bedenken hinsichtlich Vandalismus-Anfälligkeit.