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Investorenwettbewerb nach RAW 2004 | 06/2006

Neubebauung Büchel

Ansicht auf den goldenen Kubus und den Büchelplatz.

Ansicht auf den goldenen Kubus und den Büchelplatz.

3. Preis

Eller + Eller Architekten

Architektur

Erläuterungstext



„Bahkauvs Quartier“ Architektur und Nutzung
Investorenwettbewerb Entwicklung Standort Büchel

Lage
Das zu beplanende Grundstück befindet sich inmitten der historischen kleinteiligen Stadtstruktur der Aachener Altstadt und wird zur Zeit ausschließlich für ein Parkhaus genutzt. Durch dessen lineare Ausrichtung und Uniformität wirkt das Gebäude als dominanter Fremdkörper inmitten des historischen Umfelds.
Die Idee des Entwurfes ist es daher, einen neuen attraktiven Anziehungspunkt in städtebaulicher Hinsicht, aber auch in seiner Nutzungsvielfalt zu entwickeln.
Das aufgewertete städtische „Bahkauv Quartier“ um den Büchel wird zukünftig nicht mehr durch den PKW-Verkehr dominiert, sondern durch Fußgänger in verkehrsberuhigten Zonen und auf belebten Plätzen, die für Aachen so markant sind.

Städtebau
Die städtebauliche Leitidee ist es, „Bahkauvs Quartier“ in einzelne Baukörper aufzulösen, um sich so in die kleinteilige Struktur der Umgebung einzufügen. Es dominiert nicht ein einzelner Baukörper, sondern unterschiedliche Gebäudetypen und Nutzungen werden geschichtet und aneinander gereiht. Dadurch wird es ermöglicht, dass sich das neue „Bahkauvs Quartier“ maßstäblich einfügt, mit seiner Umgebung verzahnt und dabei seine Vielfalt nach außen hin ablesbar werden lässt.

Das denkmalgeschützte „Red House“ wird in den Entwurf integriert, indem beidseitig die stark unterschiedlichen Gebäudehöhen aufgenommen werden.
Die differenzierte Höhenentwicklung verbindet die unterschiedlichen Bestandgebäude. Ohne den Eindruck einer Großform zu erwecken, schließt die Planung den südlichen Blockrand und setzt mit dem vorgelagerten goldenen Baukörper den notwendigen Akzent. Hiermit wird ermöglicht, dass ein attraktives Signal gesetzt wird, um Passanten in den Büchel zu locken und somit die Verbindung weiter zum Dahmengraben wieder aufzuwerten.

Haupteingang und Platz
Am Büchel wird durch den Rücksprung der Fassade ein nutzbarer Vorbereich geschaffen, der den öffentlichen Raum aufwertet und neue Aufenthaltsqualität schafft. Zwei Haupteingänge, einer am „Red House“ und ein weiterer am Büchel erlauben ohne Umwege den schnellen Zugang. Der Vorplatz wird durch die Gebäudeform und eine flache Stufenanlage gefasst, und durch das angrenzende Café und die Ladennutzungen belebt. Ein weiterer Zugang ist an der Nikolausstraße vorgesehen, um auch diese Straße mit einzubeziehen.

Gebäudetypologie
„Bahkauvs Quartier“ setzt mit seinem vorgelagerten goldenen transparenten Kubus einen Akzent in den städtischen Raum und definiert damit den Ort neu. Der Kubus dient zum einen als Anziehungspunkt für den Besucher, indem er schon von weitem unverwechselbar durch die Straßenfluchten sichtbar wird.
Im Gebäudeinnern beeindruckt der „güldene“ Kubus durch seinen vorgelagerten großen Luftraum und markiert das Zentrum des Ensembles.

Orientierung
Die großflächig verglaste Fassade erleichtert aus dem Gebäudeinnern die Orientierung in der Stadt. Bewußt angelegte Öffnungen erlauben auch in den oberen (Wohn)geschossen den Blick auf den Aachener Dom und betonen zusätzlich die attraktive zentrale Lage.

Fußläufige Erschließung
Vom Elisenbrunnen bis zur Mefferdatisstraße soll der Büchel verkehrsberuhigte Zone werden. Dies ermöglicht die direkte fußläufige Anbindung unserer Nutzungen an die Altstadt und bringt die Passanten zu „Bahkauvs Quartier“.

Tiefgarage/ Parken (PKW-Verkehr)
Eine unterirdische Tiefgarage bietet ca. 109 Stellplätze. Aufgrund des Aachener Verkehrskonzeptes, das genügend Parkplätze in näherer Umgebung aufzeigt und eine Beruhigung des Straßenraumes vorsieht, sollten diese Stellplätze dauerhaft an die Nutzer des Gebäudes (Angestellte und Bewohner) vermietet werden. Der Verzicht auf eine öffentliche Nutzung reduziert erheblich das PKW-Aufkommen und verbessert die z.Zt. umständliche Verkehrsführung.

Anlieferung
Der Lieferverkehr erfolgt für fast alle Läden über die Mefferdatisstraße und den Hinterhof aus über einen geplanten Lieferhof im Norden des Grundstückes. Kleinere Läden können zu festgelegten Zeiten auch über den Büchel beliefert werden.

Interne Organisation
Schwerpunkt des Entwurfes ist, bewusst an dieser exponierten aber auch teilweise schwierigen Stelle in Aachen keine klassische Einkaufsmall mit einem Ankermieter anzubieten. Der öffentliche Raum fließt ins Gebäude (gleicher Plattenbelag innen und außen). So entsteht im Innern ein spannungsreichen Raum, der den Besucher dazu anregt auch die zweite Etage zu besuchen. Erreicht wird dies über die großen Lufträume, die die Etagen räumlich zusammenziehen und über die natürliche Belichtung mittels eines großen Glasdaches. Der eingestellte goldene Kubus ist ein farblicher Akzent für den Innenraum und erleichtert auch innerhalb des Gebäudes die Orientierung. Mit der Tanz- und Eventfläche auf der Ostseite wird ein bekannter Mangel Aachens behoben und eine Nutzung etabliert, die eine weitere Attraktion des Gebäudes darstellt und die in der Lage ist, Bahkauvs Quartier auch über die Stadtgrenze hinaus bekannt zu machen.
Die Tanz- und Projektionsfläche ist so zentral angeordnet, dass von allen Etagen ein Einblick in das Geschehen ermöglicht wird. Hier kann der Tanzsportverein öffentliche Vorführungen geben oder für Tanzstunden, die für jeden einsehbar abhalten werden sollen, variabel eine Glasscheibe zufahren. Hier finden Übertragungen auf einer großen Projektionsfläche und einem davor gelagerten Zuschauersitzbereich oder offene Podiumsdiskussionen statt.

Veranstaltungssaal
Für Meisterschaften und größere Veranstaltungen des Tanzvereins ist die Fläche variabel zu einer Veranstaltungshalle mit bis zu 1.300 Zuschauerplätzen mittels mobilen Teleskoptribünen, die hinter der Tanzfläche gelagert werden, umbaubar. Die Flucht- und Sicherheitsbe-stimmungen für diese Versammlungsstätte sind in der Planung bereits berücksichtigt.

Nutzungsvielfalt
Die Nutzungen von „Bahkauvs Quartiers“ sind vielfältig, exklusiv und so gewählt, dass sie sich gegenseitig bereichern und die Innenstadt an dieser Stelle aufwerten.
Sie tragen natürlich auch der Erkenntnis Rechnung, dass Einkauf nicht mehr ausschließlich der Bedarfsdeckung dient, sondern Freizeit und Wohlbefinden dabei einen hohen Stellenwert haben.
Nebenbei wird dadurch eine intensive Nutzung des Gebäudes auch nach Geschäftsschluss sichergestellt. D.h. das Gebäude erhält durch seine flexible Laden- und Wellnessnutzungen am Tag sein Leben und gegen Abend durch seine Tanz- und Eventfläche. Das Wohnen über den Dächern bereichert das Nutzungsangebot.
Einzelhandel
Die Ladenflächen sind flexibel einteilbar und werden allen Anforderungen an moderne Ladengrundrisse gerecht. Eine eher kleinteilige Vermietung bevorzugt an Aachener Spezialitäten Fachhändler wird angestrebt, um die Identität des Quartiers zu unterstreichen. Selbstverständlich sind auch größere Einheiten möglich.

Tanz- und Eventbühne
Dient dem Tanzverein „tanz sport zentrum e.V.“ als neue Heimat, wo er seine wöchentlichen Trainingseinheiten stattfinden lassen kann und einige Tage im Jahr große Veranstaltungen abhalten kann. Zu den restlichen Zeiten können hier für sonstige Vereine Kurse und Seminare in flexiblen Raumgrößen abgehalten werden.

Wellness
Ab dem 2.Obergeschoss dreht sich alles um Wellness. Hier kann man sich in sämtlichen Bereichen pflegen, behandeln und verwöhnen lassen. Das Loungeangebot im goldenen Kubus mit Blick auf den Dom rundet mit seiner entspannten Atmosphäre das Angebot sinnvoll ab. Die Bar, der Ausblick auf Büchel und Dom und gut sortierte Tagespresse verkürzen die Zeit, falls Einkauf oder Behandlung mal etwas länger dauern.

Wohnen
Das urbane Wohnen über den Dächern Aachens mit einem grandiosen Ausblick in alle Richtungen (Dom, Rathaus und bis hin zum Lousberg) bietet unterschiedlich große Wohnungen. Vom Appartement über 5-Zimmer Wohnungen bis zum altersgerechten barrierefreien Wohnen mit jeweils großzügigen Terrassen werden hier alle Wohnformen für Studenten, Familien oder Senioren angeboten.

Behindertengerecht
Niveauunterschiede im Erdgeschoss werden über flache Rampen und mehrere Aufzügen überwunden, die ebenfalls der stufenlosen Erschließung der Obergeschosse dienen.
Die Wohnungen sind barrierefrei und schwellenfrei zugänglich.

Optionale Erweiterungsfläche
Die optionale Erweiterungsfläche an der Nikolausstraße ist keine zwingende Erweiterung, würde aber das „Bahkauvs Quartier“ positiv stärken, indem es sich mäanderhaft weiter in den Straßenraum zieht, spannende Innenhöfe bildet und den Bereich Antoniusstraße nicht abkapselt, sondern in gewisser Weise mit einbezieht. Die verbesserte Nutzung an dieser Stelle erzeugt einen Investitionsdruck, der dazu führen könnte, dass die Antoniusstraße mittelfristig die notwendige Aufwertung erfährt.
Des Weiteren ermöglicht die erweiterte Tiefgarage, ohne in die fließenden Räume der Erdgeschosses einzugreifen, eine Ausfahrt an der Nikolausstraße. Diese bedeutet eine weitere Reduzierung des PKW-Verkehrs in unmittelbarer Umgebung am Haupteingang von „Bahkauvs Quartier“.

Abstandsflächen
Grundsätzlich hält der Entwurf die vorgegebenen Abstandsflächen überwiegend ein. Nördlich des denkmalgeschützten „Red House“ überschreitet die Abstandsfläche die Straßenmitte, was wir an dieser Stelle aus städtebaulicher Sicht aber empfehlen, um das Gebäude der höheren Umgebung (z.B. Kaufhaus Mathes) anzupassen. Falls diese Überschreitung nicht durchsetzbar ist, würde man das Gebäude beginnend mit der Wohnnutzung um einige Meter zurückstaffeln. Gleiches gilt auch für die Überschreitung im Norden zu Flurstück 1123 und 1496.
Innenansicht in den Shoppingbereich und den Tanzsaal. In der zweiten Etage befinden sich die Wellness Einrichtungen.

Innenansicht in den Shoppingbereich und den Tanzsaal. In der zweiten Etage befinden sich die Wellness Einrichtungen.

Ansicht

Ansicht

Ansicht vom Büchel auf das Bahkauv Quartier, mit Blick auf den Bahkauv Brunnen und das Red House.

Ansicht vom Büchel auf das Bahkauv Quartier, mit Blick auf den Bahkauv Brunnen und das Red House.

Einsatzmodell. Die Nutzungsvielfalt das Bahkauv Quartiers ist an der Formensprache des Entwurfs ablesbar.

Einsatzmodell. Die Nutzungsvielfalt das Bahkauv Quartiers ist an der Formensprache des Entwurfs ablesbar.

EG

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