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Städtebaulich-landschaftliches Workshopverfahren | 08/2013

Wohnen am Avenberg

Perspektive Graben

Perspektive Graben

4. Rang

KBNK Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Leitbild:

„Das Gesetz muss die Landschaft werden“, mit diesem prägnanten Zitat von Walter Rossow lässt sich die von uns vorgeschlagene Bebauungsstruktur für die Neubebauung am Avenberg erklären. Zum einen sind es die für die Marschlandschaft typischen linear ausgerichteten Entwässerungsgräben, die die Strukturierung des Baufeldes vorgeben, zum anderen nimmt der Entwurf Bezug auf den Bahndamm der ehemals hier verkehrenden Hamburger Marschbahn.
Mit ihren Gebäudevolumen und der Gestaltung der Dachlandschaft passt sich die neue Bebauung in die Maßstäblichkeit der umgebenden dörflichen Bebauung ein. Eine Sonderstellung nehmen lediglich die entlang des Radwanderweges positionierten Hausgruppen ein. Mit ihrem Volumen orientieren sich die Hausgruppen an vorhandenen Sonderbauten wie z. B. dem evangelischen Kindergarten oder den entlang der Bahnstrecke zum Teil noch erhaltenen Bahnhofsgebäuden.

Bebauungsstruktur / Einbinddung in den Bestand:

Vier durch markante Baumreihen begleitete Gräben bilden das Grundgerüst für die Gliederung des Baufeldes. Der nördlichste direkt an der Grundstücksgrenze befindliche Graben, sowie ein weiterer können aus dem Bestand übernommen werden. Die beiden anderen Gräben müssen auf Grund der erwünschten Grundstücksgrößen und der damit in Zusammenhang stehenden verkehrlichen Erschließung neu angelegt werden.
Aus dieser Setzung heraus ergeben sich insgesamt 4 Baufelder.

Mit der Baustruktur der freistehenden Einzelhäuser „docken“ wir sowohl in nördlicher Richtung, als auch nach Süden an die im Bestand befindlichen Einzelhausbebauung an, so dass im Übergang zur bestehenden Nachbarschaft großzügig geschnittene Grundstücke entstehen, die es erlauben neben kleinkronigen Obstgehölzen auch landschaftstypische Bäume wie Eiche, Ahorn und Linden mit einer größeren Baumkrone zu pflanzen.

Hausgruppen / GenerationenWohnen:

Dem Marschbahndamm kommt als markantes, den überwiegend horizontal geprägten Landschaftsraum querendes Element, besondere Bedeutung für die Entwicklung des Baukonzeptes zu. So orientieren sich die größeren etwas kompakteren Baukörper des GenerationenWohnen zum ehemaligen Bahndamm. Der für das GenerationenWohnen ausgewählte Standort ermöglicht durch seine Lage am Radwanderweg bzw. an die Graumanntwiete eine optimale Anbindung an die dörfliche Infrastruktur.
Das Dach kann unserer Auffassung nach auch als nutzbares Flachdach gestaltet werden.

Einzelhäuser:

Die Grundstücksgrößen der Einzelhäuser liegen zwischen 600 und 848 qm. Entlang der nordwestlichen Grünstücksgrenze erlauben die im Mittel 730 qm großen Grundstücke den Bau eines großen Einfamilienhauses mit rund 92 qm Grundfläche. Die Lage des Hauses in der Tiefe des Grundstücks ermöglicht sowohl die Anlage einer großen südbesonnten Terrasse, als auch eines Gartensitzplatzes mit Nachmittags- bzw. Abendsonne hinter dem Haus. Die großen Einfamilienhäuser eignen sich für die Einrichtung einer Einliegerwohnung mit eigenem Gartenraum.
Pro Grundstück wird als Grenzbebauung (Nebengebäude) ein überdachter Stellplatz (Garage) ausgewiesen. Die Garagen werden soweit von der Grundstücksfläche zurückgesetzt, dass sich hier die Möglichkeit ergibt, innerhalb einer Hofsituation ein weiteres Fahrzeug abzustellen.

Doppelhäuser:

Die beiden mittleren Baufelder werden mit Doppelhäusern bestückt. Davon abweichend schlagen wir auf vier Eckgrundstücken die Ausweisung von großen Einzelhäusern vor. Mit ihrer Ausrichtung fungieren sie als eine Art Bindeglied zwischen den mit unterschiedlichen Bautypen besetzten Baufeldern.
Die Grundstücksgröße der Doppelhäuser beträgt in der Regel 403 qm. Die Ausnahme bilden zwei Eckgrundstücke mit Grundstücksgrößen von 523 bzw. 560 qm.
Eine drei Meter breite Vorgartenzone ermöglicht sowohl einen angemessenen Abstand zur öffentlichen Erschließung als auch ausreichend Platz für eine attraktive Bepflanzung, einen Sitzplatz oder Abstellmöglichkeiten für Fahrräder.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser des Entwurfs legen einen Schwerpunkt auf den Umgang mit dem landschaftlichen Umfeld. Das Konzept sieht vor, dass die umgebenden historischen Strukturen und Landschaftsräume in das Plangebiet einbezogen werden. Dies gelingt nach Auffassung der Jury nur bedingt.

Die Verfasser legen den Geschosswohnungsbau bewusst entlang der nordöstlichen Grenze des Plangebiets, die räumliche Begrenzung einer Wohnung soll durch einen unversperrten Blick auf die Landschaft kompensiert werden. Die Anordnung der Mehrfamilienhäuser Richtung Ortskern wird von der Jury als schlüssig empfunden.

Das Quartier wird durch zwei Erschließungsstraßen zum Ochsenwerder Landscheideweg erschlossen. Die vorgeschlagene Grabenstruktur und die Anordnung der Reihen- und Doppelhäuser wird hingegen von der Jury kritisch hinterfragt. Kritisiert werden der fehlende Bezug zur Umgebung und die Beliebigkeit der Gebäude-/Dachtypologien.
Strukturplan

Strukturplan

Pespektive Graumanntwiete

Pespektive Graumanntwiete

Grundriss Doppelhaus - EG und OG

Grundriss Doppelhaus - EG und OG

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