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Einladungswettbewerb | 11/2013

Erweiterung experimenta

1. Preis

Sauerbruch Hutton

Architektur

schlaich bergermann partner - sbp SE

Tragwerksplanung

Hager Partner AG

Landschaftsarchitektur

Uniola AG

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Projekt: https://www.competitionline.com/de/projekte/63702

Beurteilung durch das Preisgericht

Der markante richtungslose und locker gestapelte Solitär behauptet sich selbstbewusst
neben dem Bestand – ohne ihn jedoch unangemessen zu übertönen. Nach allen Seiten
werden zwanglose Bezüge aufgebaut und ein spannender Dialog mit der
naturräumlichen Situation aber auch mit dem städtischen Umfeld geführt. Besonders
wird die Abfolge der gut proportionierten Außenräume mit dem schönen Bezug zum
Neckar hervorgehoben.
Innenräumlich vermag der Entwurf gestalterisch und funktional zu überzeugen. Die
außen platzierten Vertikalerschließungen führen auf angenehme Art und Weise wie
selbstverständlich nach oben und münden jeweils in extrovertierten multifunktionalen
Bereichen mit schönen Ausblicken. Daran schließen die abgeknickten gut bespielbaren
Themenwelten an. Die Talentschmieden belegen als freigeformte Volumen das
zentrale Atrium und stellen damit die Jugend in den Mittelpunkt des Science-Center.
Gleichzeitig vermag diese räumliche Verdichtung nach innen einen schlüssigen
Gegenpol zum weiträumigen Ring der Raum-Zeit-Spirale und der Themenwelten zu
bilden. Am Ende dieses Wegs belohnt ein atemberaubender Blick von der
Dachterrasse in die Umgebung für den Aufstieg.
Der zentrale aussteifende Kern nimmt die übrigen Vertikalverbindungen und
Infrastrukturbereiche auf. Die Dimensionierung der Fluchtwege, Nebenflächen und
Sanitärräume scheint allerdings zu gering. Die Verortung der Funktionsräume (z. B.
Begrüßungsraum, Werkstatt) wird als nicht optimal eingeschätzt. Das, um den Science-
Dome gelegte, Café bildet von allen Plätzen einen unmittelbaren Bezug zum
Außenbereich und zum Neckar. Nachteilig kann sich dies allerdings bei größeren
Veranstaltungen auswirken. Sonderausstellungsräume und andere zentrale
Einrichtungen liegen im Untergeschoss – von hier aus erfolgt auch die unterirdische
Verbindung zum Bestand und darüber hinaus zur, sich elegant aus dem Grünraum
erhebenden, Biosphäre. Zu prüfen wäre eine Übergangsmöglichkeit aus dem
Erdgeschoss des Bestands, um die dort verorteten Formate wirkungsvoll in die Raum-
Zeit-Spirale einzubinden. Ein damit verbundenes Höherlegen der Biosphäre würde die
Zeichenhaftigkeit verstärken.
Das Verhältnis zwischen transparenten und transluzenten Fassadenteilen ist
ausgewogen, ihre Zuordnung angemessen.
Die Wirtschaftlichkeit des Entwurfes liegt in Bezug auf Investitionskosten (z. B.
Tragwerk, Gründung, Materialität Fassade) sowie Betriebskosten (z. B.
Fassadenunterhalt) im oberen Bereich und ist im Falle einer Weiterverfolgung des
Entwurfes zu optimieren.
Zwischen dem neuen Science Center und dem Hagenbucher entsteht ein sich
öffnender Stadtplatz der sich konsequent aus der Architektur des Neubaus ableitet und
überzeugend zum bestehenden Gebäude vermittelt. Positiv bewertet wird die
Raumfolge mit unterschiedlichen Freiraumqualitäten, als Wassertreppe, Terrasse und
kleinem Platz an der Schleuse, die gleichzeitig als umlaufende Wegeverbindung um
das neue Gebäude in nördlicher Richtung dient.