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Verhandlungsverfahren | 11/2013

Verfahren "Berufskolleg des Kreises Kleve sowie Magazinräume des Kreisarchivs in Geldern"

Eingang West

Eingang West

Zuschlag

TCHOBAN VOSS Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

NEUBAU BERUFSKOLLEG DES KREISES KLEVE
SOWIE MAGAZINRÄUME DES KREISARCHIVES IN GELDERN

ARCHITEKTONISCHES UND FREIRÄUMLICHES KONZEPT ::
(bauliche und funktionale Zusammenhänge)

Unter der Prämisse der Flexibilität und Modularität der zu entwickelnder Baustruktur, die auch künftige Nutzungsverschiebungen und Flächenanforderungen zulassen, haben wir für die Fachbereiche ein überwiegend dreigeschossiges Gebäude geplant, das die zentrale Erschließung in einen nördlichen und südlichen Flügel teilt. Die Gebäude werden durch ein durchgehendes Raster von 1,20m als Grundmodul gegliedert und die Geschosshöhe hat nutzungsoptimiert mit 4 Metern im Erdgeschoß und 3,50 Meter in den Obergeschossen.

Die Werkstätten mit Ihrer charakteristisch unterschiedlichen Nutzung und deutlich größeren Höhenbedarf von 5 Meter umgeben den Hauptbaukörper und sind über überdachte Gänge damit verbunden. Der tiefer gestaltete Bereich der Innungswerkstätten kann sich auch zur zentralen Allee darstellen.

Alle Gebäudeteile haben wir entsprechend der Schulbauverordnung konzipiert, verfügen über je zwei bauliche Rettungswege und sind in brandschutztechnisch optimierte Einheiten von rd. 400qm Größe gegliedert, die einen notwendigen Flur vermeiden. Treppenhäuser liegen an der Außenfassade und führen den Fluchtweg direkt ins Freie. Sämtliche Teile des Gebäudes sind barrierefrei zugänglich und nutzbar, Aufzüge erschließen die beiden Obergeschosse des Schulhauses.

Die Flächenbedürfnisse der verschieden großen Fachbereiche bestimmen die Zuordnung im Haupt- und Werkstattgebäude, die über zentral angeordnete Flure verbunden sind. Dabei sind die geräuschintensiven Bereiche wie z.B. KFZ-Werkstatt, Dachdecker, usw., von der Parkseite abgewandt hin zur Bahnseite. Die Hauseingänge sind primär auf den Hofraum und den verbindenden Freiraum ausgerichtet. Ein zweiter Eingang gibt den Zugang über die Erschließungsstraße in die zentrale Achse des Berufskollegs.

Die Flexibilität der Geschossgrundrisse und die Modularität der Lehrräume führen zu einem klaren Baukörper, während die besonderen Funktionen durch individuellere Formen hervorgehoben werden: Der skulptural freigestellte Bau mit Aula und Bibliothek, der Glasbau der Mensa. Die horizontal Betonung des Hauptbaus und die flächige Gestaltung der besonderen bauten unterstreichen die Eigenständigkeit der modernen Neubauten und nimmt Anklänge an industrielle Gebäude von funktionaler Gestalt auf.

Architektonisch wird das das pädagogische Zentrum in seiner Funktion besonders betont; als zweithöchstes Gebäude ist es an einer räumlichen Aufweitung gelegen und bildet den kommunikativen Auftakt am Haupteingang. Das Erdgeschoß beinhaltet die Aula, die über die doppelte Raumhöhe verfügt. Im 2.Obergeschoß hält die Bibliothek, Selbstlernzentrum und Beratungsräume Einzug.

Das monolithische Gebäude des Kreisarchivs bildet den baukörperlichen Abschluss der Gesamtanlage und wird mit seinem Einzelgrundstück aus der Gesamtfläche heraus parzelliert.

Das gemeinsame Fassadenmaterial der einzelnen Gebäude des Ensembles bindet sie zusammen. Die Fassadenflächen werden mit kohlengebrannten Ziegelsteinen versehen. Teilweise werden die Ziegel geschlämmt, um besondere Bereiche zu kennzeichnen. Die Fenster haben wir in die Tiefe gesetzt und mit Sonnenschutz versehen, der hinter der Steinfassade angebracht ist. Die Fassadenflächen haben wir in Teilbereichen ein Relief gegeben, in dem wir Steine vorgezogen haben, um der Oberfläche eine feine Textur zu verleihen.

Bei den anlagernden Werkstätten setzen wir Fassadenflächen aus industriellem Profilbauglas ein zur optimalen Belichtung der praktischen Unterrichtsräume des Berufskollegs. Die Gliederung der Innenräume arbeitet mit der gleichen Materialisierung: Auch hier sind die Oberflächen aus Ziegel, Stürze und Träger aus Stahlbeton.

Der Technikbereich ist an der zentralen Zugangsachse zur Bahnseite hin angeordnet und kann von dort aus optimal auf dem kürzesten Wege die Fachbereiche und Werkstätten mit den erforderlichen Medien versorgen.

Alle wesentlichen Aufenthaltsräume können natürlich quergelüftet werden, was den Einsatz von Raumlufttechnik auf ein erforderliches Minimum reduziert.. Die Dächer der niedrigeren Bauteile sind begrünt, damit das anfallende Regenwasser zurückbehalten werden kann. Auf den dem höheren Schulgebäude ordnen wir zur Gewinnung von thermischer Solarenergie Kollektoren an. Nach weitergehender Prüfung der Bodenbeschaffenheit befürworten wir den Einsatz von Bodensonden zur Gewinnung von Geothermie, die die technische Führungsfunktion öffentlicher Bauten betont und einen weiteren Beitrag auf dem Weg zu einem nachhaltigen Gebäude darstellt.

Die erforderlichen PKW-Stellplätze stehen entlang der Erschließungsstraße und im südöstlichen Bereich des Grundstückes zur Verfügung. Am Innenhof sind einige Besucher- und Behindertenstellplätze angeordnet.

Die Freianlagen des Berufskollegs empfangen die Schüler vom Nierspark her mit einer grünen Schulplaza, dem zentralen Hofraum. Wir gestalten darauf eine niederrheinische Miniaturlandschaft aus Wasserzonen, grünen Wiesenflächen und differenziert regionalen Vegetationsflächen. Auf den Wegen und Plätzen entwickelt sich der tägliche Pausenbereich. Gleichzeitig verbindet sie als Auftakt und Endpunkt der grünen Verbindung durch die neuentwickelten Bebauungszonen die offenen Auenlandschaft der Niers mit dem Gebäudeensemble.

Im Innenhof liegt als Steg über der Landschaft der sich gestisch nach außen öffnende Hauptzugang. Ein Schilfgürtel mit Wasserbecken grenzt den Innenhof vom öffentlichen Bereich ab. „Cuts“ im Belag des Hauptzugangs geben einen Hinweis auf die Wasserverbindungen und stärken den Stegcharakter. in Stein gefassten wassergebundenen Wege und Plätze Klinkerpflasterbänder gliedern die Betonpflasterflächen und schaffen einen Materialbezug zur Mauerwerksfassade.

Eine Reihe aus Säuleneichen weist über den eigentlichen Innenhof hinaus, und bildet einen aus der Ferne wahrnehmbaren Fingerzeig. Eine große Trauerweide am Wasserbecken setzt im Bereich des Mensahofes einen vegetativen eigenen Schwerpunkt als Gegenstück zum Archivgebäude / Aula. Die klaren, geraden Linien der Stege stehen in Kontrast zur wohltuend weichen Vegetation und zum Wasser. Verschiedene Vegetationsstrukturen machen Jahreszeiten erlebbar und wechseln ganzjährig die Erscheinung.

Den Werkstätten vorgelagert liegen Schauflächen, teils vertieft, teils erhaben, die individuell an die einzelnen Fachrichtungen angepasst ausgestaltet werden. Sie ermöglichen Aufenthalt und Ausstellung von Werkstücken der Fachrichtungen.

Der östliche Verbindungshof bietet Raum für größere Muster- und Übungsflächen, beginnend mit grünen Beeten im Bereich des Gartenbaues, über Beläge und Dachflächen hin zu Bewegungsflächen für Fahrzeuge.

Der große Innenhof dient mit seinen Wasser- und Schilfflächen als Retentionsraum. Wechselnde Wasserstände machen die klimatischen Veränderungen ablesbar. Niederschläge werden zurückgehalten und genutzt, Überschüsse zeitlich verzögert an die Wasserläufe im angrenzenden Grünzug abgeleitet.
Die Dachflächen der Werkstätten sind als extensive Dachbegrünung ausgebildet. Variationen in der Artenzusammensetzung, in Blütezeit, Farbe und Struktur gliedern die Flächen und schaffen Abwechslung. Ein entsprechender Aufbau sorgt auch hier für maximalen Rückhalt und reduziert die Abflüsse.
Vogelperspektive

Vogelperspektive

Lageplan

Lageplan

Eingang Ost

Eingang Ost

Vogelperspektive

Vogelperspektive

Wettbewerbsplan 01

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Wettbewerbsplan 03

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Wettbewerbsplan 04

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Wettbewerbsplan 05

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Wettbewerbsplan 06

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Wettbewerbsplan 07

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Wettbewerbsplan 08

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