Neugestaltung Arnulfsplatz

Eine offene Fläche vor den Toren der arnulfinischen Stadt. Langsam ordnen sich Häuser und definieren einen lang gezogenen Raum in Nord-Süd-Richtung. Etwas später fordert die Bürgergesellschaft ihren Anteil an diesem „Raum vor der Stadt“ und unterteilt fortan den Raum in zwei Teilräume: Der eine Raum soll schmückend sein, gestaltet mit zwei mal Wasser, ist primus inter pares. Den anderen Raum vereinnahmt das „Maschinenzeitalter“, erst mit wenigen knatternden Automobilen und einer schaukelnden und klingelnden elektrischen Straßenbahn. Dann, in der immer noch mittelalterlich anmutenden Stadt, mit „Stoßverkehr“ und 18 Meter langen „Gelenkbussen“, die immer mehr Menschen immer schneller zur Arbeit bringen. Wer hat da noch den Mut, für diesen Raum Partei zu ergreifen?

Der Arnulfsplatz ist durch seine Lage im heutigen Stadtgefüge von Regensburg prädestiniert für einen Schwerpunkt des privaten und öffentlichen Personenverkehrs. Er ist aber viel mehr als reiner Erfüllungsgehilfe von sicherlich notwendigen Schleppkurven- und Umsteigeerfordernissen. Wie ist es, vom Veledrom-Theater nächtens durch die Gebäude-zufahrt auf den Platz zu treten? Was sieht man gen Norden, wenn man seinen Fastfood-Burger essend in der Sonne sitzt? Ist während des Brückenfestes genügend Platz für Biergarten und die Zuschauer der Bühne? Können die Theatergäste, wenn Sie nach der Vorstellung aus dem Stadttheater treten, den Nachthimmel sehen und am Horizont die majestätische Donau vielleicht sogar erahnen?

Die vorliegende Platzkonzeption möchte Antworten auf diese Fragen geben. Dabei ist ihr bewusst, dass es angesichts der gewichtigen funktionalen Anforderungen keine Patentlösungen gibt. Sie hat Vorteile und Nachteile, nichts Ungewöhnliches in einer komplexen Gesellschaft. Vielleicht möchte die prinzipiell ausbaufähige Platzkonzeption nicht zuletzt deswegen zurückhaltend und beruhigend sein und mit einer klaren und eindeutigen Einbeziehung der Verkehrserfordernisse dem Raum am Ende der Ludwigstraße etwas von seiner Würde für die Zukunft bewahren. (...)