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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2013

Landesgartenschau Bad Lippspringe 2017 – WaldKurPark

Anerkennung

Preisgeld: 5.000 EUR

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Jens Gehrcken - visualisierung+architekturfotografie

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser „vernähen“ Stadt / Park / Wald mit erstaunlich weit in den Raum greifenden Waldfugen in ungewohnter Ausrichtung, begleiten sie gut inszeniert mit Wegen und entwickeln dabei in die Tiefe eine spannungsreiche Abfolge von vegetativer Dichte -von Parkbaum über den lichten Hain hin zu dem geschlossenen Wald. Damit präsentieren die Verfasser eine überzeugende Leitidee und eine tragfähige Grundstruktur für die Entwicklung einer einheitlich erlebbaren Waldparklandschaft.

Bei der Übertragung dieses Konzeptes auf den Ort entwerfen die Verfasser insbesondere in dem im Wald liegenden Bereiche wie Adlerwiese oder bei den Meersmannteichen dem Ort angemessene Bilder von atmosphärischer Kraft. Der intensive Spielbereich im Wald als Pendant zum Parkeingang ist eine geschickte Setzung um reizvolle Rundwege aufzuzeigen.

Leider jedoch setzt sich diese durchaus angemessene gestalterische Handschrift außerhalb des dichten Waldes und insbesondere im Bereich des Kaiser Karls Parks nicht fort. Die intendierte „zeitgemäße“ Neuinterpretation erscheint angesichts des besonderen Potentials des bestehenden Parks fragwürdig und in ihrer Räumlichkeit, Gestaltsprache und Ausstattung fremd und nicht konsistent aus dem übergeordneten Konzept abgeleitet. Die Zugangsbereiche beispielsweise wirken eng und nützen nicht die Chance, durch Weite und Offenheit einen großzügigen Auftakt zu inszenieren.

Das Ausstellungskonzept basiert mit der Abfolge der „Oktaven“ auf einen aus dem Gesamtkonzept nachvollziehbaren Ansatz kann aber in den aufgezeigten Umsetzungen nicht die erwarteten Bilder entwickeln. Der angebotene interne Rundweg ist insbesondere mit der Spiellandschaft als Endpunkt schlüssig.

Die Dauernutzung ist vorstellbar und bietet durch das Grundkonzept einen tragfähigen Rahmen auch für derzeit noch nicht bekannte Entwicklungen in der Zukunft. Detailbereiche wie beispielsweise verstellende Zäune quer zu den Waldfugen oder die Ausgrenzung der doch sehr hochwertig gestalteten Teiche sind sicherlich der Aufgabenstellung entsprechend, erscheinen aber nicht aus dem eigenen Konzept abgeleitet.

Die Arbeit bewegt sich bei den Gestehungskosten insbesondere durch den vorgeschlagenen Turm aber auch durch den starken Eingriff in das bestehende Wegenetz im oberen Bereich. Dagegen ist die Arbeit konzeptbedingt und durch die Konzentration auf wenige intensive Bereiche geeignet eine tragfähige Lösung in Bezug auf Pflege und Unterhalt aufgezeigt.

Die Arbeit bietet so in ihrer konzeptionellen Haltung einen ungewöhnlichen aber durchaus dem Ort angemessene Ansatz für die gestellte Aufgabe, mit der ein unverwechselbares Bild von Waldpark entwickelt werden kann. Leider jedoch gelingt es ihr nicht, in der Ausformulierung insbesondere im Bereich des Kaiser Karls Parks dieser Erwartung gerecht zu werden.