Offener Wettbewerb | 11/2013
Ortsmitte Litzelstetten
©MIjaa Architektur
Figur Gebäude
Anerkennung / Realisierungsteil
Preisgeld: 1.000 EUR
Architektur
AG37 Landschaftsarchitekten + Ingenieure
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
Das Straßendorf Litzelstetten ist zur Unkenntlichkeit zersiedelt und sucht nach einem Verständnis seines Dorfraumes. Aufbauend auf eine umfassende Strukturanalyse wird im Ideenteil des Wettbewerbs ein Handbuch mit grundsätzlichen räumlichen Leitlinien erstellt und diese dann im Realisierungs an der Setzung eines Wohn- und Gemeindehauses überprüft. Die kanalisierende und trennende Wirkung der straßenbegleitenden Bebauung wird umgekehrt durch die Betonung der senkrecht zur Straße stehenden Räume. «Straßenraumarme» greifen von der Hauptstraße in die Siedlungsstruktur und verzahnen sich mit dieser. Anhand dieses Leitbildes entsteht eine reizvolle Abfolge von Platzsituationen entlang der Hauptstraße und schaffen Aufenthalts- und Vorplatzqualitäten entlang der Lebensader der Dorfes.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Verfasser nehmen die örtliche, ländliche Baustruktur giebel- und traufständiger Gebäude mit ihrem vorgeschlagenen zweigeschossigen Baukörper mit steilem Satteldach geschickt auf. Die städtebauliche Setzung, Ecke Kornblumenweg/ Martin-Schleyer-Straße fügt sich unter Berücksichtigung der Topographie selbstverständlich in das Ortsbild ein. Im Erdgeschoss ist an der städtebaulich prägnanten Ecke ein Ladenlokal mit Information/ WC richtig situiert. Durch die entgegen der Tragkonstruktion über den ganzen Giebel „ausgestanzte“ Zugangsöffnung verliert das Gebäude jedoch seine Bodenhaftung und kann gestalterisch nicht überzeugen. In den Dachbereichen wirkt die Kombination einer Vielzahl von unterschiedlich großen Schleppgaupen und Dachflächenfenstern störend. Die offene, lange Tiefgaragenrampe im Südwesten am höchsten Punkt des Grundstücks wird negativ beurteilt und entwertet den konzipierten Innenhof.
Der überdachte Hauptzugang an der Martin-Schleyer-Straße ist gut situiert, jedoch wirkt der Zugang zum Treppenhaus verschachtelt und für die knapp bemessenen Erschließungsflächen fehlt eine angemessene Tagesbelichtung. Die Orientierung der Wohnungen nach mindestens zwei Seiten sowie das Angebot unterschiedlicher Wohnungsgrößen werden anerkannt. Die Geschoßhöhe – insbesondere im Erdgeschoß – ist zu gering dimensioniert.
Sämtliche Wohnungen entsprechen den Förderrichtlinien des Landes Baden-Württemberg, das Wohnungsgemenge ist weitestgehend eingehalten. Durch die fehlenden Balkone ist der Nutzwert der Wohnungen stark eingeschränkt.
Insgesamt kann der Entwurf trotz des guten städtebaulichen Ansatzes und einem vielfältigen Wohnungsangebot in seiner architektonischen Ausformung nur bedingt überzeugen.
Der überdachte Hauptzugang an der Martin-Schleyer-Straße ist gut situiert, jedoch wirkt der Zugang zum Treppenhaus verschachtelt und für die knapp bemessenen Erschließungsflächen fehlt eine angemessene Tagesbelichtung. Die Orientierung der Wohnungen nach mindestens zwei Seiten sowie das Angebot unterschiedlicher Wohnungsgrößen werden anerkannt. Die Geschoßhöhe – insbesondere im Erdgeschoß – ist zu gering dimensioniert.
Sämtliche Wohnungen entsprechen den Förderrichtlinien des Landes Baden-Württemberg, das Wohnungsgemenge ist weitestgehend eingehalten. Durch die fehlenden Balkone ist der Nutzwert der Wohnungen stark eingeschränkt.
Insgesamt kann der Entwurf trotz des guten städtebaulichen Ansatzes und einem vielfältigen Wohnungsangebot in seiner architektonischen Ausformung nur bedingt überzeugen.
©Jan Voigt
Neubau und Dorfraum
©Mijaa Architektur
Grundrisse EG, OG, DG
©Mijaa Architektur
Lageplan
©Mijaa Architektur
Schwarzplan Straßendorf Litzelstetten
©Mijaa Architektur
Straßenraum