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kooperativer, einstufiger städtebaulicher Wettbewerb mit vorgeschaltetem EU-weitem Bewerbungsverfahren zur Auswahl von 7 Teams | 06/2006

neue bahn stadt :opladen

Plan 1 - Struktur

Plan 1 - Struktur

Anerkennung

Pesch Partner Architektur Stadtplanung GmbH

Architektur

brosk landschaftsarchitektur und freiraumplanung

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

neue bahn stadt :opladen - Freiraumkonzept

Grundidee des Freiraumkonzeptes ist eine Verknüpfung von bestehenden landschaftlichen und städtischen Räumen über die Freiflächen des ehemaligen Ausbesserungswerkes. In West-Ost-Richtung werden die Stadtteile Opladen und Quettingen durch ein zentrales Parkbandes miteinander verbunden. Die großräumigen landschaftlichen Bezüge zwischen Wupper / Wiembach und der Dhünn finden ihren Knotenpunkt im neuen Bahnpark auf der ehemaligen nördlichen Gleisharfe. Von diesem zentralen Raum starten zahlreiche neue Grünverbindungen, sodass insgesamt ein Netz öffentlicher Räume entsteht.

Neben der großräumigen Verknüpfung zwischen Wupper und Dhünn entwickelt sich gleichzeitig ein stadteilbezogener Verbund, der beispielsweise die Grünflächen am Quettinger Feld über die neue Fußgängerbrücke (in alter Lage) an den südlichen Teil der Kölner Straße anbindet. Vergleichbare Anbindungen finden sich im
- Nordwesten (Anbindung an den Bahnhofsbereich),
- Norden (Anbindung über die Lützenkirchener Straße an den Fußweg östlich des Neukauf-Geländes),
- Nordosten (Kolberger Straße),
- Osten (Talstraße und Torstraße),
- Südosten (Dieselstraße / Brücke Fixheider Straße) und
- Südwesten (Brücke / Unterführung Fixheider Straße).

Das Parkband stellt sich als städtisch geprägtes, überwiegend befestigtes und mit Bäumen überstelltes Freiraumband zwischen den Stadtteilen dar. Die mittlere Wasserlinie begleitet die von Westen über die Fußgänger- und Radfahrerbrücke angekommenen Besucher und findet ihren Endpunkt am Platz vor dem Wasserturm. Die Wasserlinie ist Gestaltungselement und gleichzeitig Rückhaltebereich für das Regenwasser der angrenzenden Gebäude. Die harte Kante wird in Teilen durch eine wasserbegleitende Pflanzung auf der Südseite gebrochen. Die Nordseite des Parkbandes wird überstellt mit Kastenlinden, die sich aus den nördlich angrenzenden (privaten) Grünflächen entwickeln. Die Kastenlinden bilden in ihrer Abfolge in West-Ost-Richtung kleinere, U-förmige Teilräume, die zum Aufenthalt und Verweilen genutzt werden können. Die Südfassade des Kesselhauses steht wiederum für Kinoabende unter freiem Himmel zur Verfügung.

Der Bahnpark auf der nördlichen Gleisharfe ist der grüne Knotenpunkt des Projekts. Die zentrale große Rasenfläche wird an den Rändern gefasst von dem bestehenden Baumhain auf der Westseite, einem Spiel- und Sportteil auf seiner Nordseite und dem Gleisweg auf der Ostseite. Der westliche Fuß-/Radweg liegt auf der Trasse der derzeitigen Erschließungsachse östlich der großen Halle und stellt die Verbindung zur nördlichen Freizeit- und Kulturachse her. Der Gleisweg übernimmt die wichtigste Verbindungsfunktion in Nord-Süd-Richtung mit Anschlüssen an die Kolberger und die Fixheider Straße. Im Schnittpunkt von Parkband und Bahnpark befindet sich der Wasserturm mit seiner vorgelagerten Platzfläche. Der Blick schweift vom Café am Wasserturm über die weiten Rasenflächen nach Süden oder über die Wasserlinie mit Zielpunkt Fußgängerbrücke nach Westen in Richtung Opladen. Kinder toben im nördlichen Spiel- und Sportteil.

Die Schmetterlingswiesen südlich der großen Ausbesserungshalle sind einerseits eine zweite West-Ost-Beziehung zwischen dem südlichen Teil der Kölner Straße und dem Quettinger Feld, andererseits stellen sie eine Raumaufweitung innerhalb des Nord-Süd verlaufenden Gleiswegs dar. Die Nutzung wird hier, am Übergang zum neuen Misch- und Gewerbegebiet, extensiver. Bei Erhalt der Ausbesserungshalle würden sie einen südlichen Vorhof bilden, der flexibel auf die Nutzungsmöglichkeiten der Halle reagiert. Anbindungen werden zur neuen Brücke über die Fixheider Straße hergestellt - oder zur bestehenden Unterführung unter der Fixheider Straße. Im Südosten wird die Verbindung zur Dieselstraße und Fußgängerbrücke gesucht.


neue bahn stadt :opladen – städtebauliches Konzept

Das städtebauliche Konzept zur neuen bahn stadt :opladen ist offen für die verschiedensten Entwicklungsvarianten auf der Fläche. Unter Beibehaltung der derzeitigen Bau- und Nutzungsstrukturen erscheint zunächst die Entwicklung der Flächen östlich des Gleisweges / nördlich der Torstraße zu einem neuen Wohngebiet sowie die Ergänzung des bestehenden Gewerbegebietes an der Quettinger Straße gegeben. Verlagern sich die Nutzungen in der bestehenden Halle südlich der Torstraße, lässt sich das Wohngebiet beispielsweise als Solarsiedlung in Richtung Süden fortführen.

Auf der Nordseite können die derzeitigen kulturellen und freizeitorientierten Nutzungsstrukturen in der Lottnerhalle und Kletterhalle fortgeführt und im Idealfall ergänzt werden. Wünschenswert wäre beispielsweise eine adäquate Nutzung der Halle westlich des Kulturausbesserungswerkes, obwohl realistischerweise auch neue Nutzungsoptionen in dieses Band mit eingeschlossen werden sollten. Neue, öffentlichkeitswirksame Strukturen stabilisieren hier auf jeden Fall auch die bestehenden Angebote, sodass der Begriff Kulturstraße als Zielformulierung für dieses, die Stadtteile Opladen und Quettingen verbindende, städtebauliche Band zu verstehen ist.

Auch der Bereich westlich der Werkstättenstraße kann ohne grundlegende Nutzungsänderung auf den Flächen des Ausbesserungswerkes entwickelt werden. Das hier vorgeschlagene Dienstleistungsangebot übernimmt Lärmschutzfunktion für die östlich projektierten Wohnbereiche. Die vorhandene Kastanienallee fördert die Adressbildung.

Im Falle neuer Gestaltungsoptionen auf dem Areal der nördlichen, großen Halle entwickelt sich ein weiteres Feld für zukünftige Wohnnutzungen. Die drei verschiedenen Quartiere gruppieren sich jeweils um einen zentralen Anger und bieten flexible Wohnformen wie Starter- und Gartenhofhäuser oder Mehrgenerationen- und gemischtes Wohnen an. Die nördlich des Parkbandes vorgeschlagene Struktur, in die das Kesselhaus integriert wird, definiert deutliche Baukanten zum öffentlichen Raum und lebt gleichzeitig von seiner Nähe zu ihm.

Flexibelster Baustein im Gesamtkonzept bleibt schließlich die südliche Halle des Ausbesserungswerkes. Es ist zu erwarten, dass in diesem Bereich die bestehenden baulichen Strukturen als letztes zu Disposition stehen. Somit sind Nutzungsszenarien entwickelt worden, die zunächst von einem mittelfristigen Bestand der Halle ausgehen. Ob diese Szenarien sich in einen dargestellten sport- und freizeitorientierten Bereich entwickeln, ob sich mediterrane Kleingärten unter einem Hallendach in Leverkusen realisieren lassen, eine Zwischennutzung als Markthalle mit Blumen- und Gemüseproduktion möglich ist oder kleine Baustrukturen unter dem gemeinsamen Hallendach für Dienstleiter und nicht störende Gewerbebetriebe abgeboten werden können, bleibt zu verifizieren. Zunächst sind diese Szenarien jedoch denkbar und das städtebauliche Konzept geht von einer eher lang- bis mittelfristigen baulichen Veränderung in diesem Bereich aus. Somit ist das dargestellte, individuelle Wohnen am Park als letzter Baustein zu verstehen, der sich so entwickeln kann, aber nicht entwickeln muss. Wichtig erscheint eher, dass alle Entwicklungsszenarien ihre treibende Kraft aus einem neuen, vielfältigen Freiraumkonzept beziehen, welches zunächst den Ort erlebbar macht, erschließt und an sein Umfeld anbindet.


neue bahn stadt :opladen – Erschließungskonzept

Die Werkstättenstraße dient auch in Zukunft als Haupterschließungsstraße des Gebietes. Durch ihre südliche Verlängerung wird der Anschluss an die Quettinger Straße hergestellt und somit ein neuer, leistungsfähiger Strang in Nord-Süd-Ausrichtung geschaffen.

Das neue Misch- und Gewerbegebiet nördlich der Quettinger Straße erhält eine Ringerschließung, die im Bereich der Dieselstraße wieder auf die Quettinger Straße trifft. Durch ein zweite, mittige Nord-Süd-Erschließung entsteht ein westlicher und ein östlicher Gewerbeteil. Die Entwicklung des Gewerbegebietes ist aufgrund der Verlängerung der Werkstättenstraße von West nach Ost denkbar.

Das neue Wohngebiet zwischen Kolberger Straße und Torstraße wird zunächst durch eine Sammelstraße zwischen diesen beiden Straßen erschlossen. Ein Anschluss an die ebenfalls als Sammelstraße dimensionierte „Kulturstraße“ ist vorgesehen, um eine Verbindung zur Werkstättenstraße auch im nördlichen Teil zu gewährleisten. Bei Realisierung der Solarsiedlung südlich der Torstraße wird eine Fortführung der Sammelstraße notwendig, die einen Anschluss an die Ringerschließung des Gewerbegebietes bekommen kann, aber nicht bekommen muss. Mit dieser südlichen Verlängerung wäre gleichzeitig die Basis für eine Erschließung der möglichen Arrondierungsfläche östlich der Sammelstraße geschaffen.

Die Erschließung der Wohnquartiere nördlich und südlich des Parkbandes erfolgt jeweils über Wohnstraßen von der Werkstättenstraße aus. Dabei werden im nördlichen Teil über die drei Quartiersanger und weitere Nord-Süd-Verbindungen Anschlüsse an die Sammelstraßen hergestellt. Im südlichen Teil bilden drei Ringe aus Wohnstraßen das Erschließungsprinzip.
Plan 1 - Struktur

Plan 1 - Struktur

Plan 2 - Konzept

Plan 2 - Konzept

Plan 2 - Konzept

Plan 2 - Konzept

Plan 3 - Entwicklungsstufen

Plan 3 - Entwicklungsstufen

Plan 3 - Entwicklungsstufen

Plan 3 - Entwicklungsstufen