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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2013

Erweiterung Pflegeheim der Region Rorschach (PeLago)

1. Preis Erweiterung Pflegeheim der Region Rorschach

1. Preis Erweiterung Pflegeheim der Region Rorschach

1. Rang / 1. Preis

GÄUMANN LÜDI VON DER ROPP Architekten SIA

Architektur

Hoffmann & Müller Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Konzeptionelle Lösung, ortsbauliche Idee
Das gegen Westen erweiterte Pflegezentrum fügt sich harmonisch in das bestehende Bebauungsmuster ein. Die Erweiterung spannt zusammen mit dem bestehenden Bau einen gut proportionierten Ankunftsbereich zur Wiesenstrasse auf. Gegen Süden wird der Raum zwischen dem Pflegezentrum und den bestehenden Alterswohnungen dank Erweiterungsbau und Demenzgarten klarer definiert und damit aufgewertet.

Architektonischer Ausdruck und räumliche Gestaltung
Das Projekt zeigt hohe architektonische und gestalterische Qualitäten. Sowohl bezüglich Fassade, Formensprache wie innerer Gestaltung wird Bestehendes ergänzt, wodurch ein harmonisches Ganzes entsteht. Durch gezielte Eingriffe in die bestehende Struktur werden die Zirkulationsbereiche grösser, einfacher und übersichtlicher. Im Erdgeschoss wirkt die Zugangssituation sowohl aussen durch den neuen Ankunftsbereich wie auch innen durch die aufgeräumte Empfangssituation, grosszügiger, freundlicher und einladender. Dies erleichtert die Orientierung für Besuchende und Bewohnende und erhöht die Attraktivität dieser Zone. In den Wohngeschossen wird die bestehende Struktur im Erweiterungsbau konsequent weitergeführt. Die Zirkulationszonen sind keine atmosphärische, sich verändernde Bewegungsräume, sondern
rein funktionale Erschliessungskorridore, welche den betrieblichen Bedürfnissen gut entgegenkommen. Insbesondere für Bewohnende mit einer demenziellen Erkrankung, deren Alltag sich hauptsächlich in diesen Räumen abspielt, können reine Verbindungskorridore die Anforderung eines abwechslungsreichen Erlebnisraums mit vielen unterschiedlichen Raumqualitäten aber nicht erfüllen.

Wohn-/Lebensqualität
Das Bewohnerzimmer ist das Zuhause der Bewohnenden. Die Entscheidung für Zweibettzimmer bedeutet, dass zwei sich fremde Menschen mit unterschiedlicher Biografie über Monate und Jahre in einem Raum zusammenleben. Das stellt sehr hohe Anforderungen an die Konzeption solcher Zimmer. Zentrale Anforderung ist, dass zwei möglichst gleichwertige Bewohnerplätze geschaffen werden, welche ein Minimum an Privatsphäre gewährleisten. Diese Anforderung kann mit dem vorgeschlagenen, schmalen Spitalzimmertypus nicht erfüllt werden. Das sehr funktionelle, reduzierte Erschliessungssystem schafft im Demenzbereich einen relativ monotonen Lebensraum.

Funktionalität
Der gesamte Bau weist nach der Erweiterung eine hohe Funktionalität auf. Der Eingangsbereich ist logisch gelegen, gut auffindbar, hell und grosszügig. Die Verbindungswege auf den Geschossen sind kurz und übersichtlich. Das neue Stationszimmer ist leicht auffindbar; seine Lage erleichtert den Überblick über das Geschehen auf der Abteilung. Die Essbereiche sind zentral gelegen. Eine Unterteilung in zwei Wohngruppen ist möglich.

Aussenraumgestaltung
Die Ankunftssituation an der Wiesenstrasse ist schlüssig und attraktiv gestaltet. Die Auffahrt ist jedoch zu steil und der Wendeplatz zu klein. Der Demenzgarten kann direkt von der neu entstehenden Demenzstation über eine kurze, flache Rampe erreicht werden. Durch den direkten Sichtkontakt aus der Abteilung ist er einladend und selbständig erreichbar für die Bewohnenden und kann von den Betreuenden jederzeit gut eingesehen werden.

Wirtschaftlichkeit
Durch die kompakte Struktur und das aufs Nötigste reduzierte Eingriffe in die bestehende Struktur liegen Erstellungs- und Umbaukosten im Vergleich zu anderen Projekten eher tief. Die hohe funktionelle Qualität (kurze Wege, gute Übersicht) verspricht einen wirtschaftlichen Betrieb der Abteilungen. Da es sich hierbei um wiederkehrende Aufwände handelt, ist eine Konzeption, die wie bei diesem Projekt effiziente Arbeitsabläufe ermöglicht und unterstützt und damit die Betriebskosten tief hält, von zentraler Bedeutung.

Gesamtbeurteilung
Das Projekt espada besticht durch den überzeugend gesetzten und gestalteten Baukörper und dessen hohe Funktionalität und klare Struktur. Dies sind beste Voraussetzungen für einen effizienten Betrieb. Nicht überzeugen können dagegen die Bewohnerzimmer und die wenig atmosphärischen Bewegungsräume, insbesondere in den Wohnbereichen für demenziell erkrankte Menschen. Die klare, einfache Struktur des Erweiterungsbaus verspricht aber eine hohe Flexibilität und erleichtert Projektoptimierungen wie die Verbesserung von Bewohnerzimmern und Bewegungsräumen oder mögliche Anpassungen im Raumprogramm. Dieses Potential muss bei einer Weiterbearbeitung in vollem Umfang ausgeschöpft werden. Ziel ist es, die Wohn- und Lebensqualität für die Bewohnenden auf ein gleich hohes Niveau zu bringen, wie dies bei der Funktionalität erreicht wurde.
1. Preis Erweiterung Pflegeheim der Region Rorschach

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1. Preis Erweiterung Pflegeheim der Region Rorschach

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