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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2013

Nördliches Ringgebiet I

Wiese Nordpark

Wiese Nordpark

Engere Wahl

Max Wetzig Architekt

Architektur

Thomas Padoan

Landschaftsarchitektur

Axel C. Springsfeld

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

Städtebauliches Entwurfskonzept und Einbindung
Der Entwurf übersetzt und skaliert das klassische Konzept von Kleingarten-Mikrokosmen in
eine großzügige, vertikal geordnete Gartenstadt, die sich zum „nördlichen Ringpark“ hin
kontinuierlich öffnet. Er sichert so einerseits thematische Nähe zu seiner unmittelbaren
Umgebung im Norden und bildet zugleich ein eigenständiges Quartier in der heterogenen
städtebaulichen Gesamtsituation. Kernkonzept des Entwurfes ist eine sequentielle
Entwicklung des Gebietes, die seine Bewohner als mitgestaltende Basis begreift. In diesem
Sinne werden vorhandene Grünflächen, Vereine und Nutzer möglichst lange erhalten, um
eine gemeinsame Quartiersidentität entstehen zu lassen.
Architektur und Atmosphäre
Architektonisch orientiert sich das neue Quartier an den Zielen Offenheit, Dynamik und
Individualität. Fassaden werden lebendig durch die Verwendung von Holz im Kontrast zu
verputzten oder Sichtbetonflächen. Die variable Anordnung der Wohnblöcke zueinander
erzeugt Leichtigkeit, weite Grünflächen laden zum Verweilen ein.
Zudem schafft die Leitidee „Mikrokosmos“ eine ausgeglichene Balance von Öffentlichkeit
und Privatheit. Spontane räumliche Öffnungen und komplexe Sichtachsen lassen zudem eine
subtile Spannung entstehen. Daraus bezieht das Wohnquartier seinen lebendigen Charakter.
Für die Bewohner des neuen Quartiers werden geschützte Orte geschaffen – hier dient die
europäische Stadt als Referenz. Gleichzeitig ermuntern die geschaffenen Quartiersplätze zu
Interaktionen und stärken so die Identifikation mit dem Quartier als Ganzes.
Erschliessung
Die Kfz-Erschließung erfolgt von außen über die Taubenstraße, die nach Norden zur
Mitgaustraße verlängert wird, die Mitgaustraße, den Gotenweg und die Spargelstraße. Das
Quartier selber ist weitgehend Kfz-frei angelegt. Eine Durchfahrung in Ost-West-Richtung ist
nicht möglich. Die Spargelstraße erhält im Zentrum des Gebietes einen Stadtplatz, der die
Mobilitätsangebote des neuen Stadtquartiers (Bushaltestelle, Car-to-Go, Pedelec-
Verleihstation, Besucherstellplätze und die Zugänge zur Quartiersgarage) bereithält sowie
ergänzende öffentliche Einrichtungen und die Nahversorgung anbietet. Die Quartiersgarage
erstreckt sich unter dem Stadtplatz; die Platzgestaltung bietet hier auch die Chance einer
natürlichen Belichtung. Ein- und Ausfahrt sind südlich als attraktiv gestaltete Doppel-Helix
geplant. Von hier aus können unterirdisch weitere private Tiefgaragen unter den Baufeldern
angebunden werden.
In der Pufferzone entlang der neuen Taubenstraße werden Senkrechtstellplätze im
Straßenraum angeboten. Die Gebäude erhalten dezentrale Tiefgaragen, die ebenfalls über
die Innenbereiche in Verbindung mit einer Geländemodellierung natürlich belichtet werden
können. Ein dichtes Netz von Wohnwegen durchzieht das Quartier und fördert so gezielt die
Nahmobilität. Wege, halböffentliche sowie private Bereiche werden unter Aspekten der
Sicherheit und Kriminalprävention gestaltet und beleuchtet. Neben den großzügig
dimensionierten Abstellmöglichkeiten für Zweiräder in den Gebäuden werden auch
dezentral entlang der Wohnwege überdachte Fahrradabstellanlagen(mit Lademöglichkeiten
für Pedelecs) angeordnet. Quartiersplätze an den Wegen und weitere Aufenthalts- und
Spielbereiche in den Blöcken ergänzen das Angebot. Die Wohnwege sind zugangsbeschränkt
(Vorfahrt bei Bedarf kontrolliert möglich); über eine Schleifenerschließung lassen sich auch
die Anforderungen von Feuerwehr, Ver- und Entsorgung, Möbeltransporte und Handwerker
flächensparend integrieren.

Beurteilung durch das Preisgericht

Erlebbar ist eine Blockstruktur, die sich zum Süden zum Nordpark stark auflöst. Die Verfasser bilde eine Stadtplatz an der Spargelstraße aus, der allerdings erst mit späteren Bauabschnitten ausgebildet werden kann.

Die im Schaubild dargestellte Differenzierung der Bau- und Wohntypologien wird in der Ausarbeitung und im Modell nicht deutlich. Insgesamt erscheint dadurch die Zonierung zufällig.

Der Entwurf schlägt vor, große autofreie Bereiche zu schaffen, die als fließender Grünraum durch das gesamte Quartier angelegt sind. Diese Qualität kann man am gezeigten Beispiel nachvollziehen, sie erscheint aber gerade bei den nördlichen Blöcken fraglich.

Der Entwurf weist eine mittlere Wirtschaftlichkeit auf.

Der Freiraum umspinnt scheinbar in gleichmäßiger Dichte den Siedlungsbereich. Dies bewirkt auf den ersten Blick eine gute Grünversorgung, leidet im Detail jedoch unter dieser Gleichförmigkeit, die den öffentlichen Freiraum meist nur auf schmale Hauszuwegungen beschränkt und dabei die Potentiale der städtebaulichen Struktur verschenkt.
Schwarzplan und Stadtgewebe

Schwarzplan und Stadtgewebe

Lageplan

Lageplan

Wohnen am Park

Wohnen am Park

Stadtplatz

Stadtplatz

Schemas

Schemas

Schnitt AA

Schnitt AA

Schnitt BB

Schnitt BB