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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2013

Erstellung eines Vorentwurfs zur Fassadensanierung der Bettentürme des Zentralklinikums des Universitätsklinikums Münster (UKM)

1. Preis

Preisgeld: 35.000 EUR

Kleihues + Kleihues Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

Erläuterungstext

Die Bettentürme sind ein fester Bestandteil der Münsteraner Skyline und zugleich Wahrzeichen des Universitätsklinikums. Aus diesem Grund soll die optische Identität der Bettentürme erhalten werden und lediglich energetisch und gestalterisch im Sinne ihrer ursprünglichen Entwurfsidee unserer Zeit angepasst werden.
Die vertikale Gliederung des Bürotraktes hingegen soll zukünftig die horizontale Bänderung der Bettentürme aufgreifen. Auf diese Weise wird der formale Zusammenhang zum Sockelbaukörper gewahrt und ein formal wahrnehmbarer Gesamtkomplex geschaffen.
Durch die formale Reduktion und Konzentration auf die exakte Ausformulierung der wenigen Fassadenbestandteile entsteht ein Bild von Eleganz und Feinheit, das - unterstützt durch die Materialwahl von poliertem Aluminium und hochweißem Glasfaserbeton - medizinische Präzision vermittelt.

Auch die energetische Effizienz des Gebäudes wird optimiert und erfüllt die Richtlinien der EnEV 2013. Dies wird unter anderem durch 3-fach-Verglasung, bis zu 25 cm Wärmedämmung und einem Fensterflächenanteil von 37% erreicht.

Beurteilung durch das Preisgericht

Beurteilung Fachpreisrichter (Städtebauliches Erscheinungsbild/ Architektur/
Sichtbeziehung Innen-Außen):

Die Identität der Rundtürme mit ihrer horizontalen Gliederung wird durch die Anordnung der thermischen Hülle in der äußeren Ebene nicht beeinträchtigt, sondern in einer sehr sauberen (bündigen) Ausführung eher zu einem verfeinerten Gesamtbild transformiert. Auf die vertikale Strukturierung des Eckturms wird dabei zu Gunsten eines geschlossenen Gesamteindrucks bewusst verzichtet. Die ebenfalls horizontale Gliederung dieses Körpers führt zu einem insgesamt klareren Verhältnis zwischen aufsteigenden Türmen und darunterliegendem Flachbau. Das Verhältnis zwischen den horizontalen Brüstungsbändern und den Glasflächen wird sowohl hinsichtlich der äußeren Proportion als auch der inneren Raumwirkung als sehr ausgewogen beurteilt. Neben optimierter Belichtung und Ausblick wirkt sich zusätzlich die Vergrößerung der Zimmer positiv im Sinne der Nutzer aus.

Die Detailausbildung mit gebogenen Prallscheiben und direkter Belüftung der Innenräume ist technisch ausgereift und hinsichtlich der Materialität der Brüstungselemente aus gerundeten Gewebebetonplatten sehr kultiviert.

Die Umsetzung sollte durch den vollständigen Erhalt der bestehenden Balkonstrukturen logistisch und wirtschaftlich mit angemessenem Aufwand erfolgen können. Insgesamt handelt es sich um einen architektonisch und technisch reifen Beitrag mit einer Fernwirkung von unaufdringlicher Prägnanz und Eleganz.

Beurteilung Sachverständige (Fassadenkonstruktion/ Brandschutz/ Bauphysik/
Schallschutz / Nachhaltigkeit):

Die Maßnahmen zur Verhinderung des vertikalen Feuerüberschlags werden umgesetzt. Die Veränderungen der Fassade (Doppelfassade) werden so umgesetzt, dass eine Umspülung des Bereiches vor der Doppelfassade, wie im Bestand gewährleistet, erscheint. Die Grundrissgestaltung ist durchdacht und berücksichtigt die notwendigen Brandschutzmaßnahmen.

Ausgezeichnete Detaildurcharbeitung, Doppelfassade wird vorgesetzt vor komplette alten Konstruktion. Leichte schnelle Montage ist gegeben, da keine vorhandenen Bauteile entfernt werden müssen. Lüftungsflügel separat seitlich verdeckt liegend, nicht über Doppelfassade. Rundung wird optimal umgesetzt durch gerundete äußere Verglasung und gerundete Glasfaserzementplatten. Innenfassade polygonartig, hoher Vorfertigungsgrad bedeutet hohe Qualität.

Gute schalltechnische Lösungen durch Doppelpfosten und durch zweite Verglasungsebene (Prallscheibe). Sonnenschutz in Scheibenzwischenraum geschützt. Der Bestand wird innen verkleidet, wodurch der negative Einfluss beseitigt wird.

Nutzerspezifische Kriterien (Funktionalität aus Sicht des Nutzers bzw. Bauherrn):

Die Patientenzimmer werden vergrößert, feine Sache: hell, freundlich und innovativ.
Klare Strukturen der Fassade.