modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Offener Wettbewerb | 11/2013

Neubau Rathausstraße 1

3. Rang / Preis

franz

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der dreigliedrige Baukörper wi rd in der Bearbeitungsstufe 2 konsequent weiterentwickelt, wobei mit der Erhöhung der oberen beiden Gebäudevolumen um je 2 Geschoße die Grenze der städtebaulichen Verträglichkeit erre icht bzw. überschritten wird. Die subtil ausgewogene Baumassenverteilung des Lösungsvorschlages in der Stufe 1 geht damit merklich verloren. Mit der versetzten Staffelung dreier unterschiedlich großer Gebäudevolumina als kompositori sche Grundstrategie gelingt eine äußerst geschickte Einfügung eines sehr zeichenhaften Baukörpers. Er scheinen auf den ersten Blick alle städtebaulichen Richtungen aufzunehmen, oder diesbezüglich bewusste Kontrapunkte, und/oder Rhythmuswechsel zu setzen, die sich in zweiter Betrachtungsebene dann doch als etwas zufällig enttarnen. Die angebotenen „Stadtterrassen“ im OG 4 und 10 versprechen eine durchaus ansprechende Qualität.

Die Eingangssituation an der Ecke Stadiongasse-Auerspergstraße mit den großzügig angelegten Rolltreppen ins 5 OG und ins UG zu den Handelsflächen wird als richtig und angemessen empfunden. Die Organisation des übrigen Erdgeschoßes wird als grundsätzlich praktikabel eingestuft.

Das Sockelvolumen weist eine doch sehr hohe Trakttiefe auf, die keine ausreichende natürliche Belichtung der im Kern dieser Geschoße befindlichen Flächen zulässt. In den beiden würfelartigen oberen Gebäudevolum ina scheint auch nach der Bearbeitung in der Stufe 2 ein ungünstiges Verhältnis zwischen Erschließungskernen und erzielbarer Nutzfläche vorzuliegen.

Das Erscheinungsbild der vorgeschlagenen Fassade wird als ein eher grobes Muster empfunden, das nur bedingt mit den umgebenden in Einklang zu bringen ist. Als bewusster Kontrapunkt überzeugt die Fassade in der vorgeschlagenen Variante nicht. Das Projekt wurde in der Wettbewerbsstufe 2 merklich anhand der formulierten Weiterbearbeitungsempfehlungen weiterentwickelt, lediglich zum Aspekt der Nicht-Einschränkung der natürlichen Belichtung von Nachbargebäuden, wurden wenig verwertbare Angaben geliefert.

Das Projekt bewegt sich in Bezug auf die Kennwertebilanz in einem bemerkenswerten Rahmen: das Projekt der Stufe_1 bewegt sich am unteren Rand der Nutzflächenausbeute, das der Stufe_2 am oberen.

Mit dem Lösungsvorschlag gelingt in Summe ein wirklich ernstzunehmender Beitrag, wie geschickt und unkonventionell sich ein rd. 60 m hohes Gebäude in das Rathauscarree integrieren lässt.