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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2013

Erstellung eines Vorentwurfs zur Fassadensanierung der Bettentürme des Zentralklinikums des Universitätsklinikums Münster (UKM)

2. Preis

Preisgeld: 25.000 EUR

Nickl & Partner

Architektur

Werner Sobek AG

Fassadenplanung

Erläuterungstext

Vorentwurfsvorstellung
Die neue Fassade der Pflegetürme schafft ein herausragendes Identifikationszeichen in der Stadtlandschaft, ein modernes Erscheinungsbild für das Universitätsklinikum Münster und zusätzlich eine hohe Aufenthaltsqualität in allen Patientenzimmern. Die Fassade ist durch modernste Technik energiesparend, dauerhaft und günstig im Unterhalt. Die Fassade schafft zukunftsfähige Möglichkeiten zur Raumnutzung und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zum Masterplan „Zukunftsmedizin Münster 2020 – das neue UKM“.
Die prägnante horizontale Bänderung der Türme ist im Stadtbild Münsters beliebt. Die neue Fassade der Pflegetürme schafft ein starkes städtebauliches Zeichen indem sie die etablierte Horizontalität des Bestandes aufnimmt, modernisiert, neu proportioniert und stärkt. Der Zusammenhalt der verschiedenen Funktionen wird betont, indem die Horizontalität in Varianten über die Gesamtheit der beiden Zwillingstürme fortgesetzt wird.
Die Innenraumqualität der Patientenzimmer bleibt jedoch hinter den Erwartungen weit zurück. Im Bestand lösen unvorteilhaft geschnittene und unzureichend natürlich belüftete und belichtete Räumlichkeiten Unbehagen aus. Die neue Fassade bildet die Grundvoraussetzung für eine qualitativ hervorragende Patientenversorgung. Der neugeschaffene Innenraum auf Grundlage der Bestandsbalkone steigert direkt die Aufenthaltsqualität mit einem Tisch und einer Holzsitzbank an der großzügigen Verglasung. Auf dem Weg zur Zukunftsvision 2020 müssen die Grundrisse jedoch überholt werden. Die neue Fassade ermöglicht in diesem Zusammenhang ein voll ausgestattetes barrierefreies Bad pro Zimmer sowie Patienten- und Pflegeschränke in ausreichender Zahl.
Die neue Fassade gewährleistet wesentlich mehr natürliche Belichtung, da durch das Entfernen der Bestandsbalkone eine hohe Verglasung zwischen den Konsolen des Primärtragwerks und der neuen Sitzbank ermöglicht wird. Natürliche Belüftung trotz erhöhter Lärm- und Windlasten wird durch das der Fassade zugrundeliegende Konstruktionsprinzip des Kastenfensters ermöglicht. Der hohe Vorfertigungsgrad und die einfache Detaillierung widerstandsfähiger Materialien garantieren eine dauerhafte Fassade und geringe Unterhaltskosten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Beurteilung Fachpreisrichter (Städtebauliches Erscheinungsbild/ Architektur/
Sichtbeziehung Innen-Außen):
Das Erscheinungsbild der Bettentürme wird sich deutlich verändern. Der Entwurfsverfasser gibt dem Gebäude einen neuen innovativen Anstrich. Die unterschiedliche Behandlung des runden und des eckigen Baukörpers wird aufgegriffen, aber nur interpretiert. Die starke Strukturierung der bestehenden Bettentürme durch die umlaufenden Balkone wird aufgegeben. Vorgeschlagen wird eine glatte, elegante Fassade, die horizontal durch die Brüstungsbänder und vertikal in den Geschossen durch die zurückliegenden Lüftungselemente gegliedert wird.
Die gebogene Prallscheibe sorgt für eine saubere Detaillierung (keine Segementierung) der Außenhaut und einen wirksamen Schutz für die Außenraffstores. Das moderne Erscheinungsbild mit sehr technischer Anmutung kann zur Imageverbesserung des Gebäudes beitragen. Die Fassadensanierung wird auch aus der Ferne als große Veränderung positiv wahrgenommen. Die Brüstung in der nach außen liegenden Fassade wird tief angesetzt und sorgt für eine bessere Aussicht, auch für die Patienten. Der zusätzliche Raumgewinn wird begrüßt. Im rechteckigen Bauteil ist die Sicht und somit die schöne Aussicht durch das Edelstahlgewebe einschränkt.
Die Umsetzungen der Maßnahmen werden plausibel dargestellt. Die notwendige Luftumspülung des Sicherheitstreppenhauses ist nicht gewährleistet. Hier ist eine Umplanung oder eine aufwändige technische Ausrüstung des Treppenhauses notwendig.

Beurteilung Sachverständige (Fassadenkonstruktion/ Brandschutz/ Bauphysik/
Schallschutz / Nachhaltigkeit):
Es wird ein konstruktives Brandschutzkonzept beschrieben. Die Grundrissgestaltung ist ausreichend dokumentiert. Die Umspülung des Sicherheitstreppenhauses muss wegen der Doppelfassade erheblich nachgearbeitet werden. Die Fassade des Entwurfes ist eine Doppelfassade klassisch mit Zu- und Abluft unten / oben horizontal. Aufgesetzt auf Konsolen mit eigener Stahl-Unterkonstruktion. Die Lüftung der Räume erfolgt über die Doppelfassade über seitlich hinter Lochblech angeordnete nicht transparente schmale Flügel. Mehrere Revisionsflügel für Reinigung der Prallscheibe von innen. Reinigung ab Prallscheiben nur über Befahranlage.
Bereich Bürogebäude: mit Einfachfassade und vorgesetzten festen Screen aus Edelstahlgewebe, Sonnenschutz Funktion ist nicht variabel, Reinigung auch nur durch Befahranlage. Der Schallschutz der Fassade infolge Prallschreibe bietet gute Werte. Der Sonnenschutz ist im Zwischenraum geschützt. Schallaußendämmung wird durch geschossweise Trennung und horizontale Trennung erreicht.
Büro Bereich: starrer Sonnenschutz und Sonnenschutzglas verursachen dauerhaft geminderte Lichttransparenz.

Nutzerspezifische Kriterien (Funktionalität aus Sicht des Nutzers bzw. Bauherrn):
Die Raumvergrößerung ist von Vorteil, Besuchertisch ist besser stellbar. Größere Fenster bieten mehr Lichteinfall, der Sonnenschutz ist gut gelöst. Die Fenster sind öffenbar, es erfolgt eine deutliche Modernisierung der Fassade - Diskussion über Vertikalfassade; ggf. Reinigungsproblem / Transparenz.