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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2013

Kronenwiese

Westlicher Stadteiingang

Westlicher Stadteiingang

Anerkennung

KFWM Architekten BDA

Architektur

Erläuterungstext

Städtebauliche Einbindung
Auf dem Areal „Kronenwiese“ entsteht ein attraktiv gestaltetes Stadtquartier mit verschiedenen nicht störenden gewerblichen und Wohnnutzungen. Trotz der vorgesehenen unterschiedlichen Nutzungen tritt das neue Quartier als eine gestalterisch zusammenhängende Einheit in Erscheinung. Die heute in der Kinzigvorstadt vorhandene und künftig auf dem Spinnereiareal vorgesehene städtebauliche Struktur wird somit auf der Kronenwiese sinngemäß fortgeführt.

Der Schwerpunkt der Büro- und Dienstleistungsnutzung befindet sich an der stark befahrenen Hauptstraße und an der Freiburger Straße. Die Wohnnutzungen sind dagegen im lärmgeschützten zurückliegenden Bereich am Kronenplatz vorgesehen.

Das neue Ärztehaus befindet sich straßenbegleitend unmittelbar im Bereich der westlichen Stadteinfahrt. Das Gebäude nimmt annähernd den Maßstab der in der direkten Nachbarschaft befindlichen architektonisch hochwertigen Burda-Betriebsgebäude auf und leitet den Richtungswechsel in den weiteren Verlauf der Hauptstraße ein.

Die gewerblichen Nutzungen an der Freiburger Straße beschränken sich auf den nördlichen Grundstücksteil des Flurstücks 5617/12, einerseits, um die Sicht auf das bestehende Burda-Verwaltungsgebäude nicht unverhältnismäßig einzuschränken und andererseits, um den im südlichen Bereich vorhandenen wertvollen Baumbestand erhalten zu können. Eine über 3 Geschosse angelegter Einschnitt des neuen Dienstleistungs- und Gewerbegebäudes in der Achse des vorhandenen denkmalgeschützten Turms erlaubt hier entsprechende Sichtbezüge von der Freiburger Straße her.

Der langgezogene elegante Riegel des auf dem Planungsareal befindlichen Burda-Verwaltungsgebäudes bildet das Identifikation stiftende Rückgrat der neuen Bebauungsstruktur auf der Kronenwiese.

Die dahinter liegende Wohnbebauung ist kleinteilig und in zwei Carrés angelegt. Eine maßvolle Verschiebung der Grundstücksgrenzen zwischen den für die Wohnbebauung vorgesehenen Grundstücken 5617/14 und 5617/15 erzeugt unter Einhaltung der bisher vorgesehenen Grundstücksgrößen Vorteile für beide Grundstückseigentümer.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf nimmt die städtebaulichen Grundzüge des neu entstehenden Mühlbachareals in seiner Körnung auf. Das vorgeschlagene Ärztehaus überzeugt in seiner Maßstäblichkeit und Ausbildung der Raumkanten. Die Idee der sägezahnartigen Ausbildung der Bürogebäude sollte im Zusammenhang mit dem Bizzz konsequenter ausgebildet werden. Anordnung, Lage, Ausrichtung und Größe des Wohnungsbaus ist gut gelöst. Insgesamt wirkt die städtebauliche Struktur unaufgeregt.

Die freiräumliche Qualität im Bereich des Wohnungsbaus ist gut gelöst. Abstände und Durchwegungen sind folgerichtig entwickelt, wirken aber monoton. Die Freistellung des denkmalgeschützen Burda-Gebäudes ist gegeben, aber wenig spannungsreich. Hier hätte man sich eine stärkere Einbindung in die Umgebung gewünscht. Das Verwaltungsgebäude wirkt in seiner städtebaulichen und freiräumlichen Qualität isoliert.
Der Kronenplatz wird durch die Zufahrten in drei Teilbereiche gegliedert, die aber keine räumlichen Akzente aufweisen. Gut gelöst ist die Anbindung an die denkmalgeschützen Arbeiterwohnungen.
Schwächen weist der Entwurf in der Anordnung der Parkierung auf. Die Ausbildung von rund einem dutzend Stellplätze an der zentralen Ecke unter dem Gebäude des Kronenplatzes ist ein grober Fehler. Ebenso ist die Lage der Stellplätze im südlichen bereich der Dienstleistungsgebäude suboptimal. Die vorgeschlagenen Tiefgaragen und der Parkhaushochbau ist teilweise unwirtschaftlich. Die Anordnung einer ringförmigen Quartiersstraße mag funktional erscheinen, wird aber städtebaulich sehr störend empfunden. Die vorgeschlagene Aufteilung der Parkierung im Bereich des Wohnungsbaus ist zu starr, eine Mischung wäre wünschenswert gewesen.
In der Abwicklung des Verkehrs werden gute Ansätze vorgeschlagen, leider unterbleibt eine Gesamtbetrachtung der Leistungsfähigkeit der Verkehrsführung.
Eine bauabschnittesweise Realisierung ist gegeben. Die städtebaulichen Kennwerte liegen im Durchschnitt. Die Baukörper wirken insgesamt kompakt, dürften aber teilweise ein ungünstiges A/V Verhältnis aufweisen.
Insgesamt stellt der Entwurf eine interessante Lösung dar, weist aber Schwächen in der verkehrlichen Erschließung auf und wirkt wenig spannungsreich.