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Offener Wettbewerb | 12/2013

6. Hessische Landesgartenschau Bad Schwalbach 2018

Perspektive Kurhaus

Perspektive Kurhaus

4. Preis

QUERFELDEINS Landschaft | Städtebau | Architektur PartGmbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Über Jahrhunderte hinweg hatte Bad Schwalbach überregionale Bedeutung als Kurstadt. Im Laufe der Zeit durchlief der Kurgedanke jedoch tiefgreifende Veränderungen, die auch vor Bad Schwalbach nicht halt machten. Planerische Herausforderung ist es diesem Trend entgegenzuwirken und positive Impulse für die zukünftige Ausprägung der Park- und Stadtlandschaft Bad Schwalbachs zu setzen. Gefragt sind neue Ideen um einen tragfähigen und zukunftsweisenden Umgang mit den vorhandenen denkmalgeschützten Kur- und Parkanlage einerseits und die Schaffung neuer Verknüpfungspunkte zwischen dem vorhandenen Grün und der Stadt anderseits zu entwickeln.

Übergeordnetes Konzept / Dauernutzung

Die vorhandene Straße Am Kurpark wird in Ihrer jetzigen Gestaltung komplett verändert und zu einer Straße mit platzartigem Charakter umgeformt. Dieser radikalen Neugestaltung des Freiraums stehen die vereinzelt und gezielt gesetzten Interventionen im Bereich der gesamten Parkanlage entlang des Rötelbach- und des Menzebachtals gegenüber. Hierbei ist es das erklärte Ziel die gegenwärtige Qualität, den bestehenden historischen Charme zu schärfen und gleichzeitig mit präzise gesetzten Eingriffen den beeindruckenden Charakter des bestehenden Ortes zu unterstützen und neue Freiraumqualitäten herauszubilden. Mit Eingriffen wie die Vereinheitlichung der Wegebeläge - wobei hier eine Differenzierung zwischen vorhandenen historischen sowie den neugeschaffener Wegen geplant ist, der Neuausformung von Uferkanten am Kursee, der Schaffung neuer Aufenthaltsqualitäten, wie beispielsweise Trimmdich- und Kneippstrecken wird der Zusammenhang der gesamten Parkanlage neu definiert.
Die bereits vorhandenen Erschließungsstrukturen bilden das Grundgerüst des Parks. Die jeweils beidseitig verlaufenden Wege werden durchgängig gestaltet und fungieren als Rundweg. Unterstützt wird dieses Erschließungsstruktur durch die bewusste Setzung klarer Querverbindungen. Gestalterisch gliedert ein fortlaufendes Band aus farbigem Beton die bedeutenden Parkwege, welche aus Colorasphalt und wassergebundener Wegedecke gefertigt werden und somit auch für Menschen mit Handicap barrierefrei benutzbar sind. Angelagert an den Wegeverlauf finden sich neu geschaffene Orte für Sport, Spiel und Erholung gestaltet in geometrischer Formensprache.

Brunnenweg

Die Brunnen werden als ein leitendes Element mit wiederkehrender Erkennungsstruktur inszeniert. Als lokales Alleinstellungsmerkmal und Besonderheit von Bad Schwalbach kommen diesen Brunnen eine besondere Bedeutung zu, die es hervorzuheben gilt.

Goetheplatz / „Kurparkstraße“

Mit der Schaffung einer platzartigen Gestaltung im Bereich Kurparkstraße wird eine deutliche Aufwertung der städtebaulichen Strukturen zwischen dem ZOB und der Brunnenstraße erreicht. Neben einer klaren, einheitlichen und identitätsstiftenden Gestaltung für die gesamte Fläche durch die Reduzierung der Materialvielfalt, wird der bewusste Umgang mit der allseits präsenten Topografie thematisiert. Die fächerartig gestalteten Sitzstufenelemente wirken gliedernd auf den Platz und lösen gleichzeitig die anspruchsvolle Topografie zu einer gestalterischen Leichtigkeit. Vegetativ dominieren dachförmig geschnittene Zieräpfel und üppige gebänderte Staudenpflanzungen, so dass eine durchgehend hohe Aufenthaltsqualität entsteht. Gleichzeitig wird so die Verknüpfung der beiden Parkteile untereinander und eine Verwebung des Stadtgebiets mit der Parklandschaft erreicht.

Städtebauliches Entwicklungsgebiet

Der Bereich der ehemaligen Paracelsiusklink wird städtebaulich komplett neu entwickelt. Es entsteht eine in drei Terrassen gegliederte Bebauung mit energetisch effizientem, ökologischem Wohnanspruch im Passivhaus-Standard. Geplant sind gestaffelte Stadtvillen in flexiblen Bebauungsformen mit direktem Bezug zum Kurpark. Strukturell erfolgt ein Wechsel zwischen offenen und geschlossenen Zeilen gegliedert durch abwechslungsreiche Quartiersplätze. Für PKW wird das Gelände komplett über Tiefgaragen erschlossen. Ziel ist die Schaffung von Wohnqualitäten für ein Zusammenleben mehrerer Generationen in einem Quartier. Die angrenzende Streuobstwiese steht als Erweiterungsfläche zur Verfügung, soll aber derzeit in Ihrer Freiraumqualität gestärkt werden um den Charakter des Ortes zu unterstreichen und nur im Bedarfsfall für eine bauliche Nutzung freigegeben werden.

Spielen am Fluss

In direktem Bezug zum städtebaulichen Entwicklungsgebiet wird ein neuer Spielplatz direkt am Rötelbach geschaffen. Ziel ist es für Kinder Natur spielend erlebbar und anfassbar zu gestalten. Das Spielen mit dem Element Wasser wird zum Thema. Durch die Schaffung eines Weidenspielplatzes,
eines anspruchsvollen und natürlich gestalteten Kletterareals und kleinere Wasserstaumöglichkeiten werden die Herausforderung an die eigene Geschicklichkeit und die Lust am Abenteuer getestet.
Der derzeitig vorhandene Spielplatz im Bereich der vorhandenen Sportflächen (Tennis, Minigolf) wird auf einen reinen Hochseilgarten reduziert und somit für ältere Kinder und Erwachsenen nutzbar gemacht

Ausstellungskonzept

Die Hauptzugänge zum Gelände der Landesgartenschau werden jeweils den beiden vorhandenen Parkteilen zugeordnet. Die erste Haupterschließung befindet sich im Bereich des Weinbrunnens. Über die konsequente Öffnung der derzeit verglasten Wandelhalle wird der dahinter folgende Platz stärker erlebbar. Dieser ist noch frei für alle Besucher nutzbar und lädt zum Hineingehen ein, bevor der eigentliche Zugang zum Gelände der Landesgartenschau folgt. Die zweite Haupterschließung erfolgt über die Schaffung eines Einganges im Bereich des Stahlbrunnens, dabei wird auch hier die vorgelagerte großzügige Wiesenfläche als einladende und anziehende Geste für alle Besucher verstanden. Dieser öffentliche Parkteil dient auch Nichtbesuchern zur Erholung und Nutzung. Von den beiden Eingängen wird das gesamte Gartenschaugelände mit den umlaufend barrierefreien Wegen erschlossen. Bewusst wird dabei der Kontrast zwischen den geometrisch klar definierten Gartenschauflächen und der vorhandenen historischen Parkanlage herausgestellt. Die geplanten Schau- und Wechselflorpflanzungen finden sich den jeweiligen Wegen angelagert mit deutlichen Schwerpunkten in den Bereichen der Kurgärtnerei, des Moorbadehauses und dem neuentwickelten Städtebaugebiet auf dem Gelände der ehemaligen Paracelsiusklink Die Moorbahn wird als Attraktion während der Landesgartenschau dauerhaft in Betrieb genommen. Thematisch sollen die Eigenheiten der Region Taunus, wie bspw. das besondere Klima, die zahlreichen in der Umgebung vorhandenen Weinanbaugebiete und die vorhandenen Heilquellen thematisiert werden. Im Bereich der alten Gärtnerei findet neben der Hallenschau auch Platz für ein kleines Gebäude, welches für gartenthematische Vorträge genutzt werden soll. Die neu geschaffene Bühnen hinter dem Kurhaus auf dem neugestalteten Multifunktionsplatz soll ebenfalls für zahleiche Veranstaltungen und Konzerte genutzt werden.
In Richtung Moorgruben verringert sich die Gestaltungintensität und lässt den angrenzenden Wald dominieren. Gestalterische und bildungsfördernde Anreize werden durch den errichteten Landschaftsturm und durch einen direkt in das Moor hinabführenden Steg geschaffen. Im Bereich des Stegs verdeutlichen Schautafeln und ein direkter Schnitt in das Moor die Entstehungsgeschichte. Gleichzeitig wird dabei die aktuelle und historische gewachsene Nutzungen des Moors für den Kurort Bad Schwalbach herausgestellt.
Lageplan 1_2000

Lageplan 1_2000

Platz 1_500

Platz 1_500

Platz 1_250

Platz 1_250

Perspektive Alleesaal

Perspektive Alleesaal

Schnitt

Schnitt

Kurweiher 1_500

Kurweiher 1_500

Städtebau 1_500

Städtebau 1_500

Wegetypologien

Wegetypologien

Ausstellungskonzept

Ausstellungskonzept