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3. Rang 4 / 4

Nichtoffener Wettbewerb | 05/2013

Erweiterung Alterszentrum Hochweid

4. Rang / 4. Preis

Ernst Niklaus Fausch Partner AG

Architektur

HEYER KAUFMANN PARTNER Bauingenieure AG

Bauingenieurwesen

Amstein + Walthert AG

TGA-Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Projektverfasser schlagen strassenseitig einen sechsgeschossigen Baukörper vor, welcher sich aufgrund der zu den bestehenden Gebäuden orthogonalen Setzung selbstverständlich in die Situation einfügt.

Insgesamt wirkt der Neubau in der bestehenden Situation etwas starr, insbesondere aufgrund der Anordnung der vorgelagerten Loggien, welche die Symmetrie des Gebäudes stark betonen.

Ein natürlich belichtetes Treppenhaus erschliesst jeweils eine 2 ½- und eine 3 ½-Zimmerwohnung. Sämtliche Wohnungen sind dreiseitig orientiert, wobei die nördlich gelegene Wohnung in Bezug auf die Besonnung nicht dieselbe Qualität aufweist wie die südlich gelegene 3 ½-Zimmerwohnung. Ein differenzierterer Umgang mit der Orientierung wäre wünschenswert gewesen und hätte vermutlich den Baukörper besser in der Situation verortet. Die Wohnungen sind auf den ersten Blick sorgfältig ausgearbeitet; insbesondere die Anordnung der Nasszellen ist gut organisiert; dennoch fehlt es den Wohnungen aufgrund der strikten Trennung von Essen und Wohnen und der langen Korridore an Grosszügigkeit.

Innenräumlicher Dreh- und Angelpunkt des Neubaus der Wohngruppe bildet der zweiseitig ausgerichtete Wohn-/Essraum, welcher zusammen mit dem Stationszimmer eine gute Übersicht über das Geschehen bietet. Die Bewohnerzimmer sind gut proportioniert und erlauben eine vielseitige Möblierung. Mit einem raumhaltigen Blumenfenster wird eine stimmungsvolle Atmosphäre erzeugt.

Der Ausdruck der Neubauten wird von hellen, vorfabrizierten Betonelementen geprägt, deren unterschiedliche Oberflächenstruktur jeweils den Bezug zur Materialität der angrenzenden Altbauten aufnimmt.

Mit diesem differenziert gestalteten Erscheinungsbild vermittelt das Projekt zwischen den sehr heterogenen Fassaden der einzelnen Gebäude und schafft es, ein neues Ganzes zu bilden.

Betrieb und Nutzung
Grosse Beachtung wurde der Anordnung und der gestalterischen Ausformulierung der öffentlichen Nutzungen im Erdgeschoss des Neubaus Service-Wohnen geschenkt. Der Fitnessraum und der Raum der Stille befinden sich im eingeschossigen Verbindungsbau mit Sichtbezug zum Aussenraum: Die exponierte Lage fördert informelle Begegnungen zwischen den Bewohnern und ergänzt, zusammen mit dem neuen Mehrzweckraum, die gemeinschaftlichen Räume im Altbau, so dass eine Abfolge attraktiver Erdgeschossnutzungen im Übergang zum öffentlichen Raum etabliert wird.

Freiräume und Erschliessung
Entlang der Stockenstrasse wird eine Sequenz von Plätzen mit öffentlichem Charakter ausgeschieden, wobei der bestehende Vorplatz des Altersheims durch den Verbindungsbau zu stark tangiert wird. Über ein Vordach werden die Nutzungen im Neubau mit denjenigen im Altbau verbunden. Grundsätzlich wird die städtebauliche Haltung positiv beurteilt, kritisiert wird hingegen die Überlagerung der Zugänge mit der Anlieferung auf engstem Raum, da diese Disposition ein grosses Konfliktpotenzial mit sich bringt.

Mit der Setzung des Gebäudes für die Pflegewohngruppe wird die Anlage gegen Westen abgeschlossen und im Innern ein grosszügiger, zusammenhängender Aussenraum generiert, was sehr positiv beurteilt wird. Im Bereich der Innenecke wird die Nähe zum Altbau als problematisch empfunden.

Gesamtwürdigung
Beim Projekt HOCHweit handelt es sich um einen sorgfältig ausgearbeiteten Beitrag, welcher insbesondere aufgrund der ortsbaulichen Setzung und dem gestalterischen Ausdruck überzeugt. Die Wohnungen hingegen wirken etwas schematisch und zu wenig grosszügig.
3. Rang 4 / 4