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Offener Wettbewerb | 11/2013

Erweiterung und Generalsanierung der BHAK und BHAS, ibc-Hetzendorf

Schaubild Strassenseite

Schaubild Strassenseite

2. Preis

ZT Arquitectos Lda. - Zinterl Architekten ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

„...Tell me, I will forget --Show me, I may remember --But involve me and I will understand...“

Der derzeit bestehenden und beobachteten Situation der Schule (fehlender nutzbarer Aussenraum, Orientierung, dunkle unübersichtliche Erschliessung, mangelndes Raumangebot etc) wird eine zukunftsweisende Strategie der qualitätvollen Entwicklung gegenübergestellt, wobei folgende Eckpunkte von besonderer Bedeutung sind:

1. Die gesamte Anlage erhält eine klare Struktur mit einer zentralen neuen Erschliessungsachse, die auch den neuen einladenden Haupteingang beinhaltet und somit zum Rückgrat aller Bauteile auf allen Ebenen wird und jedem Nutzer eine bestmögliche Orientierung anbietet.

2. Entlang dieser neuen Hauptachse werden die besonderen und öffentlichen Funktionen und Räume angeordnet:
a. Die SchĂĽleraufenthaltsbereiche/offenes Lernen mit Aussenterrassen werden auf 3 Geschossen (EG,OG1,OG2) angeboten und ist der Blick Richtung Westen und Osten reizvoll.
b. Nahe am Eingangsbereich liegen die Aula inkl. Buffet sowie der Mehrzwecksaal. Beide Bereiche sind Richtung Park zur Aussenterrasse öffenbar.
c. Die Bibliothek inkl. einer Aussenterrasse befindet sich zwischen den beiden Klassentrakten im Erdgeschoss.
d. Im UG -1 befinden sich – nahe am Eingang - die Garderoben, die Lehrergarderoben erhalten ostseitig einen eigenen Zugang (Seite der PKW Stellplätze)
e. Im UG-2 befinden sich die beiden – natürlich belichteten – Sportbereiche.
f. Im OG 1 /Westtrakt befindet sich die Zone der EDV Räumlichkeiten
g. Und darüber – wegen der Lagegunst mit den drei Patios – der Lehreraufenthaltsbereich mit der Verwaltung.

3. Den besonderen neuen pädagogischen Anforderungen wird insbesondere im Bereich der Aufenthaltsbereiche der beiden Hauptnutzergruppen Rechnung getragen:
a. Die Schüleraufenthaltsbereiche und Pausenflächen dienen den unterschiedlichen Möglichkeiten des Lernens und Austauschs: vom individuellen Studieren bis hin zum Gruppenunterricht , in den Ruhephasen als Rückzugszone , eine Art Homebase der Schüler. Zudem ausgestattet mit den notwendigen Installationen wie Wlan bzw LAN oder Beamer. Die Möblierung unterstützt diese lebendige Raumgestaltung weiters.
b. Im Bereich der Lehrer werden vielfältige Raumzonen mit unterschiedlichen Qualitäten angeboten. Räume für konzentriertes Arbeiten ebenso wie Gruppenbesprechungen oder auch Ruhezonen und Treffpunkte, und das in direktem Kontakt zum Aussenraum in Form der Patios oder auf der obersten Terrasse.

4. Alt und Neu:
a. Nach Abbruch der Bestandsteile Mitteltrakt und Haus 68 werden die beiden Baukörper im Sinne des Gesamtkonzeptes adaptiert . Im südlichen Bauteil werden die beiden parallelen Stiegenhäuser durch Unterrichtsräume ersetzt und ostseitig eine neue Stiege sowie die Zone der Betriebswirtschaftszentren angefügt.
b. Der Dachbereich des SĂĽdtraktes wird ebenso zur besseren Nutzung fĂĽr Unterrichtsbereiche adaptiert.
c. Die alten und neuen Bereiche der SĂĽdfassade werden zu einem neuen Erscheinungsbild geformt.
d. Ebenso erfolgen im Nordtrakt Adaptierungen wie das Einfügen einer neuen Stiege und die Schaffung weiterer Unterrichtsflächen inkl. Pausenflächen.

5. Die beiden Bereiche Bestandsbauten (Mauermassenbau) und Neubauten (Skelettbau) werden einerseits mit entsprechenden Funktionen besetzt (Bestand mit den Unterrichtsräumen,Neubautrakte mit den Sonderräumen) und andererseits bilden sie sich in der architektonischen Gestaltung der Fassade ab (Lochfassade und geschosshohe Fassaden).

6. An der Hetzendorfer Strasse wird eine der öffentlichen Funktion entsprechende Gestaltung vorgesehen: durch die geschlossene Bauweise erhält die „Schauseite“ eine ruhige und repräsentative Vollendung der Strassenflucht. Es wird eine der grossen Nutzeranzahl entsprechende und nutzbare Vorzone rund um den Baumbestand geschaffen. Ein eindeutig erkennbarer Haupteingang im neuen transparent gestalteten Westtrakt fordert zum Eintreten auf. Gleichzeitig wird die Lochfassade des Bestandstraktes – aufbauend auf der Rythmik der Bestandsöffnungen - als kräftige Flächenkomposition den transparenten und horizontal gegliederten Neubaufassaden gegenübergestellt und entsteht so ein einprägsames Ganzes.

7. Aussenräume als wesentlicher Faktor einer Gestaltung an diesem besonderen Ort mit den bestehenden schlummernden Qualitäten des vorhandenen Grünraums:
a. Das gesamte Gebäude – mit Ausnahme der beiden Bestandsbauten mit geneigten Dächern - soll als Aussenraum erlebbar werden und soll dieser entsprechend den Nutzungen mit dem Innenraum stark verbunden werden:
b. Der Vorbereich des Hauptzuganges mit Baumbestand
c. Dem Mehrzwecksaal und der Aula wird eine grosszügige lärmabgewandte Gartenzone zugewiesen.
d. Bibliothek und Lernzone/Pausenflächen erhalten einen Aussenhof mit Baumbestand. Ebenso alle Lernzonen auf den oberen Ebenen.
e. Die Obergeschosse der alten Trakte können die Dachterrassen der Neubauten benutzen
f. Und die Lehreraufenthaltsbereiche erhalten 3 Patios.
g. Zudem wird die nordseitige Sportzone entsprechend aufgewertet.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt schafft durch die niedrige Strukturierung der an den Bestand angeschlossenen Gebäudeteile eine städtebaulich hochwertige Situation.
Der nachvollziehbare Entwurfsansatz vermittelt eine reduktive Umgestaltung der historischen Hauptfassade, die von der Jury allerdings in seiner Konsequenz als unangemessen beurteilt wird. Auch schwächt dies die vorhandene, historisch gewachsene Struktur des Straßenraums.
Die vorgeschlagenen Fassaden, insbesondere die doppelschalige Komplettverglasung, werden vom Preisgericht als nicht der Funktion und Aufgabe des Gebäudes angemessen beurteilt.
Die Neuformulierung des Mitteltraktes in Bezug auf den internen Schulhof wird als positiv gewertet, die terrassenförmige Abtreppung, mit den offene Lernzonen vorgelagerten Terrassen, lassen eine helle, attraktive Spange erwarten.

Das Projekt weist gewisse Schwächen in Bezug auf die Erschließungsstruktur auf:
die am Anfang der Magistrale geplante Engstelle ist im täglichen Schulbetrieb der daraus zu erwartenden hohen Frequenz zwischen interner Haupterschließung und (Schüler)Buffet nicht gewachsen.
Die im 3. OG fehlende Verbindung zwischen BT 1 und BT 2 wird negativ beurteilt.
Der räumliche Zusammenschluss der Verwaltung mit dem Lehrer_innen-Aufenthalts- und Arbeitsbereich wird für den Schulbetrieb als störend erkannt. Auch die Situierung im 2. OG wird als nicht optimal gesehen.
Positiv bewertet wird die räumliche, tageslichtbelichtete Situation im UG.
Die gerade im Lehrerarbeits- und Aufenthaltsbereich geplanten Lichtatrien werden als eine hohe, innenräumliche Qualität gesehen.
Lageplan

Lageplan

Schnittansicht

Schnittansicht

Axonometrische Darstellung Terrassen

Axonometrische Darstellung Terrassen

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto