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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2013

Neubau Studentenwohnanlage Schönbrunn

ein 3. Preis

Burger Rudacs Architekten

Architektur

OK Landschaft I Andreas Kicherer

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Dem Verfasser gelingt durch die differenzierte Organisation von 4 in sich gegliederten Einzelkuben um einen gemeinschaftlichen Anger die maßstäbliche Bewältigung der Planungsaufgabe.
Den Auftakt zum Quartier bildet die zur Haupterschließung orientierte erdgeschossig organisierte Kinderkrippe zusammen mit den portalartig zur Hauptzugangsrichtung orientierten 4-geschossigen Gebäuden des Studentenwohnheims.

Die Flächen der Kinderkrippe sind sehr knapp gehalten, der Patio wenig sinnvoll. Die Ausrichtung der Freispielflächen ist optimal gelöst, erfordert aber eine Einfriedung, die nicht konform mit dem offenen Charakter des „Angers“ geht.

Der Entwurf lässt eine klare Organisation und Hierarchisierung im Wegesystem vermissen. Der Anger als zentrale Fläche des „Studentendorf Schönbrunn“ schafft Identifikation.
Die Gemeinschaftsräume des Hauses 1 und 3 sind konsequent zugeordnet. Hausmeisterwohnung und Gemeinschaftsraum des Hauses 2 sind aber nicht geeignet einen Beitrag zu leisten.
Die Gebäudeerschließungen in den einspringenden Ecken sind knapp bemessen und schwer auffindbar.

Der zentrale Anger verbindet Bestandsgebäude und Neuanlage mit einheitlichem Wegesystem, das vielfältige Beziehungen zum umgebenden Freiraum aufbaut.
Während der Anger sich für gemeinschaftliche Veranstaltungen und als Kommunikations- und Identifikationsort anbietet, sind die verbleibenden Freiräume an den Häusern nicht ausformuliert. Auch die Freifläche der Kinderkrippe benötigt einen konzeptionellen Ansatz, der hier fehlt.
Die Grüngestaltung des Angers mit einer Baumart (Kirschen) unterstreicht die landschaftsgerechte Gestaltung im Übergang zur Hangkante und dem Waldrand. Die Baumreihe (Abgrenzung zum Parkplatz) lässt z.B. einen Baumgraben vermissen und ist so nicht realisierbar.
Die gewählten Materialien sind angemessen, die Herstellung wirtschaftlich möglich.

Die 3 Kuben des Studentenwohnheims sind als 3 ähnlich strukturierte in sich gut organisierte Einheiten geplant. Für die nordost- und südostgerichteten Wohneinheiten der Häuser 2 und 3 ist durch die Lage zu den Isarhangleiten die Besonnung kritisch zu bewerten.
Die innere Erschließung ist wirtschaftlich organisiert mit Bezug zum Außenraum.

Die Appartements sind sehr klein geschnitten.
Die unkonventionelle Auslagerung des Waschbeckens aus der Nasszelle in den Eingangs- / Kochbereich wirkt flächensparend, die Praktikabilität ist zumindest kritisch zu hinterfragen. Wenig sinnvoll sind die Organisation des Schreibtisches in der Tiefe des Raumes und die Zuordnung von Essplatz und Kochbereich.
Es sind nur 190 Plätze nachgewiesen.

Die vorgeschlagene Klinkerfassade ist aufwändig, ohne städtebaulichen Bezug und erschwert eine Quartierbildung zusammen mit dem Bestand.