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Einladungswettbewerb | 09/2013

Baufeld 34/15 und 34/16

BAUFELD 34/15

BAUFELD 34/15

Gewinner / Nach Überarbeitung / Baufeld 34/15

Preisgeld: 18.000 EUR

Nalbach + Nalbach, Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Baukörper positioniert sich im Stadtraum in einer eindeutigen, robusten Kubatur, die dem Ort und einer gewünschten Hafentypischen Atmosphäre angemessen erscheint. Der 2-geschossige Gebäudesockel nimmt die Veranstaltungsnutzungen Kino und Hafenbühne auf, sowie die daran anschließende Gastronomie und den Eingang des Besucherhauses. Das Besucherhaus befindet sich in den darüber liegenden Etagen in U-Form um einen nach Süden geöffneten Hof.

Die Anordnung von Kinosälen und Foyer erscheint sehr schlüssig und gebündelt, das Foyer ist räumlich reizvoll ausgearbeitet und befindet sich gut positioniert an der im Straßenraum dominanten Gebäudeecke am Sandtorkai. Hier jedoch kritisiert die Jury den fehlenden Ausdruck. Das Foyer zeigt nicht sein räumliches Potential und wird nur sehr reduziert nach außen sichtbar. Zusätzlich wird das Erdgeschoss sogar noch am wichtigsten Punkt durch eine Barriere verbaut. Hier sind im Zusammenhang mit kreativeren Lösungen für den Hochwasserschutz etwas freiere Fassadenideen gefordert. Positiv bewertet wird der umlaufende Balkon, der neben seinen Funktionen als Fluchtweg und Werbeträger eine besondere Qualität als erweitertes Sommerfoyer darstellen kann.

Die Hafenbühne ist insgesamt viel zu abgetrennt von Foyer und Gastronomie ausgebildet. Gewünscht war eine breite Öffnung der Bühne in den Foyerraum und die Gastronomie hinein. Gut gelöst ist die Ausbildung der Gastronomie zur Innenseite der Piazza, auch unter Ausnutzung des Raumes oberhalb der Tiefgarageneinfahrt. Diese erscheint jedoch in ihrem Gefälle noch nicht plausibel und hochwassersicher.

Die Anordnungen und Anzahl der Zimmer, sowie die seitlich offenen Flure, erscheinen sehr übersichtlich, jedoch wäre eine räumliche Aufweitung am Lift, sowie ein Tageslichtausblick der Flure Richtung Süden zum Innenhof wünschenswert.

Insgesamt wird die Gliederung und Ausgewogenheit, sowie die städtische Anmutung der Fassade positiv bewertet, jedoch erscheint eine gewisse Sturheit der Fassade nicht ganz angemessen für den Ort und die Aufgabe. Als Material ist der Backstein gut ausgewählt, während die Verwendung von Corteenstahl, vor allem im Erdgeschoss, aus funktionaler und bauphysikalischer Sicht keine Zustimmung seitens der Jury findet. Die Ausarbeitung der Sockelfassade im Bereich des Kinos, wie oben bereits beschrieben, sowie im Hochparterre des Besucherhauses, bedürfen einer entwurflichen Klärung. Für die Ausarbeitung der oberen Fassadenbereiche des Besucherhauses sind die Proportionsverhältnisse zwischen Fenstern und Steinfassade sowie die Steinmusterung selbst, für die Jury noch nicht überzeugend im Entwurf dargestellt und bedürfen einer eingehenden Überarbeitung.