Nichtoffener Wettbewerb | 11/2013
Neubau einer Grundschule mit Kindertageseinrichtung
© JUDARCHITEKTUR
Lageplan 1:500
1. Preis
Architektur
koeber Landschaftsarchitektur GmbH
Landschaftsarchitektur
Tragwerksplanung
SCHREIBER Ingenieure Systemplanung GmbH
TGA-Fachplanung
ErlÀuterungstext
StÀdtebau
Der Neubau bildet mit der bestehenden Sporthalle ein Ensemble. Seine Platzierung ermöglicht einen vom Dorfplatz differenzierten Freibereich, der als Spiel- und BewegungsflĂ€che funktioniert. Somit entstehen âPlatz und Gartenâ, âextrovertiert und introvertiertâ. Beide Freibereiche können vom GebĂ€ude direkt erschlossen werden. Der Baukörper artikuliert durch einen gezielten Ausschnitt aus dem kubisch anmutenden Volumen eine klare Eingangssitiuation zum Platz. Diese liegt im Schnittpunkt der auf den Dorfplatz muÌndenen, umliegenden Fusswege am nordöstlichen Eck des Platzes. Der Bau ist vom Dorfplatz als Ganzes erfassbar und steht stirnseitig mit der bestehenden Sporthalle in einer Achse.
Auf den bebaubaren FlĂ€chen nach Fertigstellung des Neubaus, bzw. Abbruch des bestehenden Kindergartens sieht der Verfasser eine Wohnbebauung vor, die in ihrer Körnung der Umgebungsbebauung entspricht. Somit könnten 4 DoppelhĂ€user mit ausreichend GartenflĂ€che entlang des Jahnwegs die Wohnbebauung fortfuÌhren.
Auch hier wĂ€ren PassivhĂ€user mit extensiv begruÌnten FlachdĂ€chern denkbar.
Der suÌdlich davon liegende Spielplatz wird erweitert und aufgewertet.
Zwischen Wohnbebauung und Dorfplatz schafft eine bepflanzte Zwischenzone etwas Distanz.
Freiraum
Der Dorfplatz in Ulm-Unterweiler wird bislang von drei öffentlichen GebĂ€uden begrenzt. Nachdem Schule und Kindertageseinrichtung in einem GebĂ€ude Platz finden, öffnet sich die PlatzflĂ€che nach SuÌdwesten. Hier findet einerseits eine angemessene bauliche nachverdichtung mit DoppelhĂ€usern an Stelle des Kindergartens statt und andererseits wird der öffentliche Spielplatz am Rand des Dorfplatzes und Schulhofes in gröĂerer NĂ€he des Schulhauses situiert. Dem Platz selbst mangelt es an baulicher Dichte und rĂ€umlicher QualitĂ€t. Zumindest die rĂ€umliche QualitĂ€t erfĂ€hrt durch eine höhere Baumdichte in der Platzmitte eine Aufwertung. Es entsteht ein maĂstĂ€blicher Raum innerhalb des Baumkarrees, der mit einem Brunnen an AufenthaltsqualitĂ€t gewinnt. Die Baumfelder
integrieren die StellplÀtze gestalterisch in die gesamte Anlage. Die Wegeverbindung von Sebaldstrasse und Dorfplatz wird leicht modifiziert. Hierbei wurde auf den Baumbestand Acht gegeben, somit können bis auf ein Baum alle erhalten bleiben.
Der eingefriedete Freibereich der Kindergarten Kinder wird durch unterschiedliche BelĂ€ge differenziert. So kommt ein multifunktionales KlettergeruÌst, was auch als HĂ€ngeseilgarten, Schaukel, und HĂ€uschen in Form einer âBoxâ den Kindergartenkindern Spielmöglichkeiten bietet. Kleinkinder bekommen GerĂ€te und OberflĂ€chen, die die Motorik und Sinne schulen.
GebÀudeorganisation und Konzeption
Das Programm wird auf 2 Ebenen organisiert. Im Erdgeschoss gelangt der Nutzer uÌber einen gedeckten Vorbereich in ein gemeinsames Foyer. Hier verteilen sich die Nutzerströme. Die Kleinkinder gehen links weg in den Kindergarten, bzw. Kinderkrippe, die SchuÌler gelangen uÌber eine grosszuÌgige Treppe in das Obergeschoss. Direkt an das Foyer angrenzend befindet sich der Mehrzweckraum, der zum Foyer dazugeschaltet werden kann. Hier können Schul-, bzw. Kindergartenfeste stattfinden. Direkt vom Windfang des Haupteingangs lĂ€sst sich der Kinderwagenabstellraum erschliessen. Um einen zentralen Kern, bestehend aus SanitĂ€r- und Lagerbereichen, sowie dem Aufzug ordnen sich Ă€hnlich wie GebĂ€ude um einen Platz drei Nutzungseinheiten. Der Kindergarten wird in der LĂ€ngsachse des GebĂ€udes platziert. Diese fuÌhrt direkt in den Aussenspielbereich. Zwischen den nach SuÌdosten orientierten GruppenrĂ€ume befinden sich die NebenrĂ€ume, welche sowohl von den GruppenrĂ€umen, als auch vom Flur aus uÌber kurze Wege erreicht werden können. Am Kopf des Kindergartens ist die Leitung angeordnet. Von dort aus ist eine gute Kontrolle der ZugĂ€nge der Kindertageseinrichtung und des ganzen GebĂ€udes gewĂ€hrleistet.
Die Kinderkrippe wird etwas abgeruÌckt mit direktem Blickbezug zum Garten platziert. Diese erhĂ€lt eine zusĂ€tzliche interne Erschliessung der SanitĂ€r-, Abstell- und SchlafrĂ€ume, was einen optimalen Arbeitsablauf und kurze Wege ermöglicht. An die ausreichend breiten Flure sind die Garderoben angeordnet, die als Einbaumöbel konzipiert sind. Diese bieten auch Nischen und âHöhlenâ, in den sich die Kinder zusĂ€tzlich aufhalten können.
An der Nordwestfassade werden KuÌche, Personalraum (KiTa), sowie der Technikraum aufgereiht. Eine teure Unterkellerung des GebĂ€udes ist damit hinfĂ€llig. Im Zentrum der Raumkonstellation befindet sich eine Art âDorfplatz fuÌr die Kleinenâ welcher unterschiedlich bespielt werden kann. ZusĂ€tzliche zu den Flurenden, die ausnahmslos im ganzen GebĂ€ude einen Blick nach Aussen geben, wird er uÌber eine grosszuÌgige Ăffnung im Dach natuÌrlich belichtet.
Der eingeglaste Lichthof lÀsst Blickbeziehungen mit der Grundschule zu.
(Akustik + Brandschutz).
Die Essensaufnahme ist generell dezentral in den GruppenrÀumen gedacht (ausreichend breite Flure ermöglichen die Versorgung mit SpeisewÀgen).
Ein gemeinsames, Gruppen uÌbergreifendes, Essen kann auch auf dem âinneren Dorfplatzâ stattfinden. Die KuÌche ist vom Foyer aus begehbar und somit auch nutzbar,
wenn die Kita geschlossen ist, bzw. eventuell abendliche Veranstaltungen im Mehrzweckraum stattfinden sollten.
Zwischen 2 in Reihe angeordneten Spangen spannt sich im Obergeschoss eine Bewegungs- und Interaktionzone auf, die durch mobile Sitzmöbel bespielt wird. Eine grosszuÌgige Verglassungen an den Stirnseiten des GebĂ€udes, sowie ein grosses Oberlicht belichten diese Zone.Die Klassenzimmer sind zum Dorfplatz (SuÌdosten) orientiert und bilden mit den KindergartengruppenrĂ€umen das "Gesicht" zum Dorfplatz hin. Nordwestlich befinden sich die Schul- und Hausverwaltung, welche durch eine etwas schmĂ€lere Flurzone einen eher internen Charakter erhalten. Ein zweites eingehaustes Fluchttreppenhaus ermöglicht eine direkte Flucht nach aussen in Richtung Sebaldstrasse.
Auf rĂ€umliche QualitĂ€ten, Blickbeziehungen zwischen Aussen- und Innenraum, zwischen Kindergartenkind und SchuÌler, sowie eine kindgerechte Planung wurden im Entwurf grossen Wert gelegt.
Flurbereiche werden aktiviert und dienen neben den HauptunterrichtsrĂ€umen erweiterte Untersichtsbereiche, KommunikationsflĂ€chen, Nischen, Möbel und AufenthaltsqualitĂ€ten. BruÌstungshöhen sind herabgesetzt, so dass Auch Kinder im Sitzen nach aussen schauen können.
Somit funktioniert der Neubau als Bildungshaus und ermöglicht einen fliessenden Ăbergang von Kinderkrippe uÌber Kindergarten bis in die Grundschule.
Struktur und Tragsystem
Der zweigeschossige, kubische Baukörper wird als Stahlbetonkonstruktion mit auf BetonwÀnden (SichtqualitÀt in Erschlissungszonen) aufliegenden Massivdecken errichtet. Die Spannweiten der Decken liegen zwischen ca. 6,40 m und 7,80 m, so dass konventionelle, schlaff armierte Bauteile erstellt werden können.
Die Aussteifung des GebĂ€udes erfolgt durch die uÌber alle Geschosse durchlaufenden Wandscheiben und Kerne.Das GebĂ€ude wird nicht unterkellert.
Die Fundation kann, ausgehend von einem normal tragfĂ€higen Baugrund ohne Grundwasser im oberflĂ€chennahen Bereich, als FlachgruÌndung erfolgen.
Fassade und Materialisierung
Die Fassade besteht aus einem Wechsel zwischen vorgehÀngten Betonelementen und
Holzaluminiumfensterelementen. Die durch seine GebĂ€udegeometrie gegebene liegende Anmutung des GebĂ€udes wird in Form von glatt geschalten Fertigteilen aufgenommen. Diese bilden umlaufende BruÌstungs- und DeckebĂ€nder die das GebĂ€ude als Gesamtform erfassbar machen. Die transparenten Bereiche werden durch Vor- und RuÌckspruÌnge innerhalb eines Fensterelements aufgelockert. VorspruÌnge
werden absturzsicher festverglast, die zu den FunktionsrĂ€umen durch niedrige, kindgerechten BruÌstungen eine Art âSitzfensterâ anbieten. Die BruÌstungshöhe sind in allen UnterrichtsrĂ€umen kindgerecht geplant, so dass Kleinkinder auch sitzend einen Blick nach aussen haben. RuÌckspringende öffenbare Paneenle werden mit opaken, eloxierten, Aluminium verkleidet. (Element BRH 1,10) . Die Fassade bekommt einen
Rhythmus der durch ein Schattenspiel unterstuÌtzt wird. Zwischen den Elementen werden leicht nach innen, abgeruÌckte Betonfertigteile, gestellt. Eine rillenartige Struktur (Matrize) wird hier in die Schalung eingebracht. Die vorhandene VertikalitĂ€t zwischen den BruÌstungs- und DeckenbĂ€ndern wird somit subtil zum Ausdruck gebracht.
Die Fassade erhÀlt dadurch eine plastische Wirkung, gibt dem GebÀude seinen nach aussen hin wirkenden Charakter und lÀsst es als öffentliches GebÀude in Erscheinung treten.
Im Innenraum werden robuste und ökologische Baustoffe verbaut. Indstrieparkettböden, HolztuÌren und EinbauschrĂ€nke geben den Gruppenbereichen ihren Charakter.
Energie und Nachhaltigkeit
Die GebĂ€udeteile, Boden gegen Grund, AussenwĂ€nde und Dachkonstruktion werden so ausgestattet, dass die komplette GebĂ€udehuÌlle als Passivbauweise eingestuft werden kann. Alle Fenster und Glasfassadenanteile werden mit 3-fach Isolierverglasung geplant. Ebenso wird die Oberlichtkonstruktion uÌber dem Lichthof in der Mittelzone des GebĂ€udes als thermisch getrennte Leichtmetallkonstruktion mit 3-fach Verglasung erstellt. Die Flachdachkonstruktion wird extensiv begruÌnt.
Durch eine einfache und klare interne Organisation des GebĂ€udes und eines effiziente Erschliessung kann ein sehr kompaktes Volumen erzeugt werden. Ein optimiertes A/V VerhĂ€ltnis von 0,27 konnte somit erreicht werden. Das erreichte VerhĂ€ltnis lĂ€sst auf optimale Nachhaltigkeit des GebĂ€udes hinsichtlich Energieverbrauch und GebĂ€udeunterhaltung schliessen. Eine hochgedĂ€mmte HuÌlle, eine leistungsfĂ€hige Dreifachisolierverglasung, ein hoher Nutzungsgrad an Tageslicht, sowie solare WĂ€rmeertrĂ€ge ermöglichen
einen stark verringerten PrimÀrenergiebedarf des GebÀudes.
Zur BeruÌcksichtigung der gesetzlichen Vorgaben (EEWĂ€rmeG) wird eine WĂ€rmepumpe zur
WÀrmeversorgung vorgeschlagen. Je nach Bodenbeschaffenheit können Grundwasser oder Erdsonden als WÀrmequelle verwendet werden.
Die WĂ€rmeabgabe in den RĂ€umen erfolgt uÌber FussbodenheizflĂ€chen und/oder uÌber kleine Heizkörper, die eine flexible WĂ€rmeabgabe garantieren.
SĂ€mtliche auĂenliegende RĂ€ume können natuÌrlich beluÌftet werden. ZusĂ€tzlich werden maschinelle zentrale LuÌftungsanlagen eingeplant Die LuftfuÌhrung in den RĂ€umen wird
unter der Decke als MischluÌftung vorgesehen. Die Flure werden mit dem in das Gesamtsystem eingebunden. Eine gleichmĂ€Ăige LuftqualitĂ€t im gesamten GebĂ€ude, sowie der geforderte energetische Standard (PassivhausqualitĂ€t) wird gewĂ€hrleistet.
Die AuĂenluft wird uÌber einen Erdkanal gefuÌhrt. Die LuÌftungsanlagen erhalten effiziente
WĂ€rmeruÌckgewinnungssysteme. Einzelraumregelungen ermöglichen einen bedarfsgerechten Betrieb der gebĂ€udetechnischen Anlagensysteme in einzelnen Nutzungsbereichen. Die Steuerung des Volumenstromes kann uÌber LuftqualitĂ€tsfuÌhler optimiert werden. Regenwasser wird gesammelt und kann zur BewĂ€sserung der AuĂenanlagen genutzt werden. Rigolen dienen der Versickerung auf dem GrundstuÌck.
Beleuchtungsanlagen werden tageslichtabhÀngig betrieben und reduzieren den Stromverbrauch. Photovoltaikanlagen können auf dem Dach ergÀnzt werden.
Alle GebÀudeseiten erhalten einen textilen Sonnenschutz. Die GebÀudeteile, Boden gegen Grund, AussenwÀnde und Dachkonstruktion werden so ausgestattet, dass
die komplette GebĂ€udehuÌlle als Passivbauweise eingestuft werden kann. Alle Fenster und
Glasfassadenanteile werden mit 3-fach Isolierverglasung geplant. Ebenso wird die Oberlichtkonstruktion uÌber der Haupttreppe in der Mittelzone des GebĂ€udes als thermisch getrennte Leichtmetallkonstruktion mit 3-fach Verglasung erstellt. Die Flachdachkonstruktion wird extentiv begruÌnt.
Der Neubau bildet mit der bestehenden Sporthalle ein Ensemble. Seine Platzierung ermöglicht einen vom Dorfplatz differenzierten Freibereich, der als Spiel- und BewegungsflĂ€che funktioniert. Somit entstehen âPlatz und Gartenâ, âextrovertiert und introvertiertâ. Beide Freibereiche können vom GebĂ€ude direkt erschlossen werden. Der Baukörper artikuliert durch einen gezielten Ausschnitt aus dem kubisch anmutenden Volumen eine klare Eingangssitiuation zum Platz. Diese liegt im Schnittpunkt der auf den Dorfplatz muÌndenen, umliegenden Fusswege am nordöstlichen Eck des Platzes. Der Bau ist vom Dorfplatz als Ganzes erfassbar und steht stirnseitig mit der bestehenden Sporthalle in einer Achse.
Auf den bebaubaren FlĂ€chen nach Fertigstellung des Neubaus, bzw. Abbruch des bestehenden Kindergartens sieht der Verfasser eine Wohnbebauung vor, die in ihrer Körnung der Umgebungsbebauung entspricht. Somit könnten 4 DoppelhĂ€user mit ausreichend GartenflĂ€che entlang des Jahnwegs die Wohnbebauung fortfuÌhren.
Auch hier wĂ€ren PassivhĂ€user mit extensiv begruÌnten FlachdĂ€chern denkbar.
Der suÌdlich davon liegende Spielplatz wird erweitert und aufgewertet.
Zwischen Wohnbebauung und Dorfplatz schafft eine bepflanzte Zwischenzone etwas Distanz.
Freiraum
Der Dorfplatz in Ulm-Unterweiler wird bislang von drei öffentlichen GebĂ€uden begrenzt. Nachdem Schule und Kindertageseinrichtung in einem GebĂ€ude Platz finden, öffnet sich die PlatzflĂ€che nach SuÌdwesten. Hier findet einerseits eine angemessene bauliche nachverdichtung mit DoppelhĂ€usern an Stelle des Kindergartens statt und andererseits wird der öffentliche Spielplatz am Rand des Dorfplatzes und Schulhofes in gröĂerer NĂ€he des Schulhauses situiert. Dem Platz selbst mangelt es an baulicher Dichte und rĂ€umlicher QualitĂ€t. Zumindest die rĂ€umliche QualitĂ€t erfĂ€hrt durch eine höhere Baumdichte in der Platzmitte eine Aufwertung. Es entsteht ein maĂstĂ€blicher Raum innerhalb des Baumkarrees, der mit einem Brunnen an AufenthaltsqualitĂ€t gewinnt. Die Baumfelder
integrieren die StellplÀtze gestalterisch in die gesamte Anlage. Die Wegeverbindung von Sebaldstrasse und Dorfplatz wird leicht modifiziert. Hierbei wurde auf den Baumbestand Acht gegeben, somit können bis auf ein Baum alle erhalten bleiben.
Der eingefriedete Freibereich der Kindergarten Kinder wird durch unterschiedliche BelĂ€ge differenziert. So kommt ein multifunktionales KlettergeruÌst, was auch als HĂ€ngeseilgarten, Schaukel, und HĂ€uschen in Form einer âBoxâ den Kindergartenkindern Spielmöglichkeiten bietet. Kleinkinder bekommen GerĂ€te und OberflĂ€chen, die die Motorik und Sinne schulen.
GebÀudeorganisation und Konzeption
Das Programm wird auf 2 Ebenen organisiert. Im Erdgeschoss gelangt der Nutzer uÌber einen gedeckten Vorbereich in ein gemeinsames Foyer. Hier verteilen sich die Nutzerströme. Die Kleinkinder gehen links weg in den Kindergarten, bzw. Kinderkrippe, die SchuÌler gelangen uÌber eine grosszuÌgige Treppe in das Obergeschoss. Direkt an das Foyer angrenzend befindet sich der Mehrzweckraum, der zum Foyer dazugeschaltet werden kann. Hier können Schul-, bzw. Kindergartenfeste stattfinden. Direkt vom Windfang des Haupteingangs lĂ€sst sich der Kinderwagenabstellraum erschliessen. Um einen zentralen Kern, bestehend aus SanitĂ€r- und Lagerbereichen, sowie dem Aufzug ordnen sich Ă€hnlich wie GebĂ€ude um einen Platz drei Nutzungseinheiten. Der Kindergarten wird in der LĂ€ngsachse des GebĂ€udes platziert. Diese fuÌhrt direkt in den Aussenspielbereich. Zwischen den nach SuÌdosten orientierten GruppenrĂ€ume befinden sich die NebenrĂ€ume, welche sowohl von den GruppenrĂ€umen, als auch vom Flur aus uÌber kurze Wege erreicht werden können. Am Kopf des Kindergartens ist die Leitung angeordnet. Von dort aus ist eine gute Kontrolle der ZugĂ€nge der Kindertageseinrichtung und des ganzen GebĂ€udes gewĂ€hrleistet.
Die Kinderkrippe wird etwas abgeruÌckt mit direktem Blickbezug zum Garten platziert. Diese erhĂ€lt eine zusĂ€tzliche interne Erschliessung der SanitĂ€r-, Abstell- und SchlafrĂ€ume, was einen optimalen Arbeitsablauf und kurze Wege ermöglicht. An die ausreichend breiten Flure sind die Garderoben angeordnet, die als Einbaumöbel konzipiert sind. Diese bieten auch Nischen und âHöhlenâ, in den sich die Kinder zusĂ€tzlich aufhalten können.
An der Nordwestfassade werden KuÌche, Personalraum (KiTa), sowie der Technikraum aufgereiht. Eine teure Unterkellerung des GebĂ€udes ist damit hinfĂ€llig. Im Zentrum der Raumkonstellation befindet sich eine Art âDorfplatz fuÌr die Kleinenâ welcher unterschiedlich bespielt werden kann. ZusĂ€tzliche zu den Flurenden, die ausnahmslos im ganzen GebĂ€ude einen Blick nach Aussen geben, wird er uÌber eine grosszuÌgige Ăffnung im Dach natuÌrlich belichtet.
Der eingeglaste Lichthof lÀsst Blickbeziehungen mit der Grundschule zu.
(Akustik + Brandschutz).
Die Essensaufnahme ist generell dezentral in den GruppenrÀumen gedacht (ausreichend breite Flure ermöglichen die Versorgung mit SpeisewÀgen).
Ein gemeinsames, Gruppen uÌbergreifendes, Essen kann auch auf dem âinneren Dorfplatzâ stattfinden. Die KuÌche ist vom Foyer aus begehbar und somit auch nutzbar,
wenn die Kita geschlossen ist, bzw. eventuell abendliche Veranstaltungen im Mehrzweckraum stattfinden sollten.
Zwischen 2 in Reihe angeordneten Spangen spannt sich im Obergeschoss eine Bewegungs- und Interaktionzone auf, die durch mobile Sitzmöbel bespielt wird. Eine grosszuÌgige Verglassungen an den Stirnseiten des GebĂ€udes, sowie ein grosses Oberlicht belichten diese Zone.Die Klassenzimmer sind zum Dorfplatz (SuÌdosten) orientiert und bilden mit den KindergartengruppenrĂ€umen das "Gesicht" zum Dorfplatz hin. Nordwestlich befinden sich die Schul- und Hausverwaltung, welche durch eine etwas schmĂ€lere Flurzone einen eher internen Charakter erhalten. Ein zweites eingehaustes Fluchttreppenhaus ermöglicht eine direkte Flucht nach aussen in Richtung Sebaldstrasse.
Auf rĂ€umliche QualitĂ€ten, Blickbeziehungen zwischen Aussen- und Innenraum, zwischen Kindergartenkind und SchuÌler, sowie eine kindgerechte Planung wurden im Entwurf grossen Wert gelegt.
Flurbereiche werden aktiviert und dienen neben den HauptunterrichtsrĂ€umen erweiterte Untersichtsbereiche, KommunikationsflĂ€chen, Nischen, Möbel und AufenthaltsqualitĂ€ten. BruÌstungshöhen sind herabgesetzt, so dass Auch Kinder im Sitzen nach aussen schauen können.
Somit funktioniert der Neubau als Bildungshaus und ermöglicht einen fliessenden Ăbergang von Kinderkrippe uÌber Kindergarten bis in die Grundschule.
Struktur und Tragsystem
Der zweigeschossige, kubische Baukörper wird als Stahlbetonkonstruktion mit auf BetonwÀnden (SichtqualitÀt in Erschlissungszonen) aufliegenden Massivdecken errichtet. Die Spannweiten der Decken liegen zwischen ca. 6,40 m und 7,80 m, so dass konventionelle, schlaff armierte Bauteile erstellt werden können.
Die Aussteifung des GebĂ€udes erfolgt durch die uÌber alle Geschosse durchlaufenden Wandscheiben und Kerne.Das GebĂ€ude wird nicht unterkellert.
Die Fundation kann, ausgehend von einem normal tragfĂ€higen Baugrund ohne Grundwasser im oberflĂ€chennahen Bereich, als FlachgruÌndung erfolgen.
Fassade und Materialisierung
Die Fassade besteht aus einem Wechsel zwischen vorgehÀngten Betonelementen und
Holzaluminiumfensterelementen. Die durch seine GebĂ€udegeometrie gegebene liegende Anmutung des GebĂ€udes wird in Form von glatt geschalten Fertigteilen aufgenommen. Diese bilden umlaufende BruÌstungs- und DeckebĂ€nder die das GebĂ€ude als Gesamtform erfassbar machen. Die transparenten Bereiche werden durch Vor- und RuÌckspruÌnge innerhalb eines Fensterelements aufgelockert. VorspruÌnge
werden absturzsicher festverglast, die zu den FunktionsrĂ€umen durch niedrige, kindgerechten BruÌstungen eine Art âSitzfensterâ anbieten. Die BruÌstungshöhe sind in allen UnterrichtsrĂ€umen kindgerecht geplant, so dass Kleinkinder auch sitzend einen Blick nach aussen haben. RuÌckspringende öffenbare Paneenle werden mit opaken, eloxierten, Aluminium verkleidet. (Element BRH 1,10) . Die Fassade bekommt einen
Rhythmus der durch ein Schattenspiel unterstuÌtzt wird. Zwischen den Elementen werden leicht nach innen, abgeruÌckte Betonfertigteile, gestellt. Eine rillenartige Struktur (Matrize) wird hier in die Schalung eingebracht. Die vorhandene VertikalitĂ€t zwischen den BruÌstungs- und DeckenbĂ€ndern wird somit subtil zum Ausdruck gebracht.
Die Fassade erhÀlt dadurch eine plastische Wirkung, gibt dem GebÀude seinen nach aussen hin wirkenden Charakter und lÀsst es als öffentliches GebÀude in Erscheinung treten.
Im Innenraum werden robuste und ökologische Baustoffe verbaut. Indstrieparkettböden, HolztuÌren und EinbauschrĂ€nke geben den Gruppenbereichen ihren Charakter.
Energie und Nachhaltigkeit
Die GebĂ€udeteile, Boden gegen Grund, AussenwĂ€nde und Dachkonstruktion werden so ausgestattet, dass die komplette GebĂ€udehuÌlle als Passivbauweise eingestuft werden kann. Alle Fenster und Glasfassadenanteile werden mit 3-fach Isolierverglasung geplant. Ebenso wird die Oberlichtkonstruktion uÌber dem Lichthof in der Mittelzone des GebĂ€udes als thermisch getrennte Leichtmetallkonstruktion mit 3-fach Verglasung erstellt. Die Flachdachkonstruktion wird extensiv begruÌnt.
Durch eine einfache und klare interne Organisation des GebĂ€udes und eines effiziente Erschliessung kann ein sehr kompaktes Volumen erzeugt werden. Ein optimiertes A/V VerhĂ€ltnis von 0,27 konnte somit erreicht werden. Das erreichte VerhĂ€ltnis lĂ€sst auf optimale Nachhaltigkeit des GebĂ€udes hinsichtlich Energieverbrauch und GebĂ€udeunterhaltung schliessen. Eine hochgedĂ€mmte HuÌlle, eine leistungsfĂ€hige Dreifachisolierverglasung, ein hoher Nutzungsgrad an Tageslicht, sowie solare WĂ€rmeertrĂ€ge ermöglichen
einen stark verringerten PrimÀrenergiebedarf des GebÀudes.
Zur BeruÌcksichtigung der gesetzlichen Vorgaben (EEWĂ€rmeG) wird eine WĂ€rmepumpe zur
WÀrmeversorgung vorgeschlagen. Je nach Bodenbeschaffenheit können Grundwasser oder Erdsonden als WÀrmequelle verwendet werden.
Die WĂ€rmeabgabe in den RĂ€umen erfolgt uÌber FussbodenheizflĂ€chen und/oder uÌber kleine Heizkörper, die eine flexible WĂ€rmeabgabe garantieren.
SĂ€mtliche auĂenliegende RĂ€ume können natuÌrlich beluÌftet werden. ZusĂ€tzlich werden maschinelle zentrale LuÌftungsanlagen eingeplant Die LuftfuÌhrung in den RĂ€umen wird
unter der Decke als MischluÌftung vorgesehen. Die Flure werden mit dem in das Gesamtsystem eingebunden. Eine gleichmĂ€Ăige LuftqualitĂ€t im gesamten GebĂ€ude, sowie der geforderte energetische Standard (PassivhausqualitĂ€t) wird gewĂ€hrleistet.
Die AuĂenluft wird uÌber einen Erdkanal gefuÌhrt. Die LuÌftungsanlagen erhalten effiziente
WĂ€rmeruÌckgewinnungssysteme. Einzelraumregelungen ermöglichen einen bedarfsgerechten Betrieb der gebĂ€udetechnischen Anlagensysteme in einzelnen Nutzungsbereichen. Die Steuerung des Volumenstromes kann uÌber LuftqualitĂ€tsfuÌhler optimiert werden. Regenwasser wird gesammelt und kann zur BewĂ€sserung der AuĂenanlagen genutzt werden. Rigolen dienen der Versickerung auf dem GrundstuÌck.
Beleuchtungsanlagen werden tageslichtabhÀngig betrieben und reduzieren den Stromverbrauch. Photovoltaikanlagen können auf dem Dach ergÀnzt werden.
Alle GebÀudeseiten erhalten einen textilen Sonnenschutz. Die GebÀudeteile, Boden gegen Grund, AussenwÀnde und Dachkonstruktion werden so ausgestattet, dass
die komplette GebĂ€udehuÌlle als Passivbauweise eingestuft werden kann. Alle Fenster und
Glasfassadenanteile werden mit 3-fach Isolierverglasung geplant. Ebenso wird die Oberlichtkonstruktion uÌber der Haupttreppe in der Mittelzone des GebĂ€udes als thermisch getrennte Leichtmetallkonstruktion mit 3-fach Verglasung erstellt. Die Flachdachkonstruktion wird extentiv begruÌnt.
© JUDARCHITEKTUR
StÀdtebauliche Einbindung
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Schnittperspektive
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Grundriss Erdgeschoss 1:200
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Grundriss Obergeschoss 1:200
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Ansichten+Schnitt 1:200
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Ansichten+Schnitt 1:200
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Gesamtisometrie
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Fassadenschnitt+Ansicht 1:50