Studienauftrag Areal "Löwen / Sallmann"

Die Verfasser entscheiden sich für ein sehr anspruchsvolles aber auch vielversprechendes Konzept. Sie suchen einerseits nach dem grösstmöglichen Freiraum, der den Sallmann-Park bis weit in das Areal hinein erweitert und Öffnungen zum Rathaus, der Löwenstrasse und dem Bereich des Altersheimes möglich werden lässt. Andrerseits wird mit der Bebauung dieser Freiraum gefasst, so dass die beiden, Freiraum und Bebauung, zu einem für Kreuzlingen einmaligen Ensemble werden. Dieses zeigt ein sehr starkes Bild, das an diesem Ort angemessen ist, indem es zusammen mit dem Baufeld des Löwen zu einem kraftvollen Akzent in der Mitte von Kreuzlingen wird, der dieser eine neue willkommene Identität gibt. Dieses starke Bild ist aber auch eine anspruchsvolle Aufgabe, nämlich zwischen den starken Gegensätzen von ländlicher und urbaner Atmosphäre in Kreuzlingen zu vermitteln.

Die gewählte Baustruktur ist einfach und verspricht, eine geeignete Grundlage für attraktive Wohnungen und eine wirtschaftliche Realisierung möglich werden zu lassen. Geprüft werden müssten die Abstände der Bebauung zur Kirchstrasse, wo die vorhandene Bebauung mit Einfamilienhäusern durch eine höhere und breitere Bebauung ersetzt werden könnte sowie zur geplanten Erweiterung des Alterszentrums.

Die beiden Hochhäuser stellen sich in die vorhandene Typologie von Hochhäusern in Kreuzlingen. Trotzdem sind ihre Höhen im Ortsbild sorgfältig zu prüfen.

Sehr kreativ wurde die Gestaltung des Innenraumes bearbeitet. Auch hier darf eine hohe und innovative Park- und Gartensituation erwartet werden. Die Plätze zum Rathaus und zum Löwen sind gut herausgearbeitet. Die Kante zum Park wird beibehalten und in die Planung integriert. Für die Gestaltung der Löwenstrasse sind interessante Vorschläge gemacht.

Aus Sicht der Vertreterin der Denkmalpflege fassen die Baukörper den zur Verfügung stehenden Raum und öffnen sich zum Sallmann-Park. Die Anlage strahlt eine gewisse Ruhe aus. Die getreppte Fassadengestaltung ist an dieser Lage im Hinterhof des historischen Kerns von Kreuzlingen allerdings etwas ungewöhnlich. Der Freiraum bildet eine interessante Überleitung zum bestehenden Park und der angrenzenden historischen Bebauung.

Die vorgegebene Nutzflächenziffer ist erreicht. Die vorgeschlagene Neuparzellierung scheint realistisch zu sein, zeigt aber noch hohe Unterschiede in der Ausnützungsziffer. Die geschätzte Rendite ist realistisch.

Aus Sicht des Fachexperten Immobilienwirtschaft verkettet das attraktive Kubenkonzept die vier Bauherren und bedingt eine sehr kooperative Haltung, um grössere Konflikte betreffend Realisierung, Etappierung und Kostenabgrenzung zu vermeiden. Die aufgezeigten Wohngrundrissideen sind recht gut, lassen aber die Gestaltung mancher Gebäudeteile (insbesondere der Eckbereiche) noch offen. Der Gebäudebereich Süd liegt zu nahe und teils im Schatten des Neubauprojektes des Altersheims. Die Effizienz ist recht gut, die Wirtschaftlichkeit befriedigend und mit einigen Optimierungen vermutlich auch recht gut zu verbessern.

Das Projekt kombiniert insgesamt hohe städtebauliche, funktionale und ökonomische Qualität.