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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2013

Oberschule Kurt-Schumacher-Allee

Teilnahme

pbr Architekten Ingenieure

Architektur

Erläuterungstext

Allgemein
Die Oberschule Kurt-Schumacher-Allee soll einen Erweiterungsbau für ein Oberstufen-zentrum erhalten. Die Schule liegt im Bremer Stadtteil „Neue Vahr“, einer in den 1960er Jahren errichteten Großwohnsiedlung, die im Wesentlichen durch offene Zeilenbauweise und eine starke Durchgrünung geprägt ist. Als Baufeld ist der nördliche Teil des Schulhofs vorgesehen.


Städtebau
Der Neubau besetzt die nordöstliche Grundstücksecke als viergeschossiger Kubus im orthogonalen Ordnungssystem der Bestandsgebäude. Durch seine Ausrichtung senkrecht zur Straße übernimmt er die städtebauliche Grundordnung des Stadtteils und fügt sich damit harmonisch in die typische Gesamtstruktur ein. Er bildet den nördlichen Rahmen für den vorhandenen Schulhof, der sich zwischen Neubau und Sporthalle erstreckt. Der vorhandene große Baumbestand, die Feuerwehrumfahrt sowie die erst vor kurzem neu gestaltete Pausenfläche werden durch die Baumaßnahme nicht tangiert.
Der Haupteingang des Neubaus orientiert sich klar zum Vorplatz der Schule und bildet damit die eigenständige Adresse des Oberstufenhauses. Ein Nebeneingang Richtung Schulhof sorgt für kurze Wege in den Pausen und beim Klassenwechsel.


Funktion
Die Räume des Oberstufenhauses werden in klarer Zonierung in den 4 Ebenen des Kubus angeordnet. Im Erdgeschoss liegen die übergeordneten Funktionen wie der Lehrer-stützpunkt und die Fachräume, in den drei Obergeschossen sind die Klassenräume un-tergebracht. Der Speiseraum der Lehrküche im Erdgeschoss bietet sich mit seiner Aus-richtung zum Schulhof zusätzlich als Erweiterung des Foyers und zur Nutzung als Ober-stufencafe an.
Der prägende Entwurfsgedanke für die Raumqualität der Schule besteht aus dem zentralen Foyer, um das herum sich in den Obergeschossen jeweils fünf Klassenräume und ein Gruppenraum entwickeln. Der Haupteingang führt in das Foyer, das den Kubus mit der Treppenhalle an der Westfassade über alle Ebenen verbindet und damit die zentrale Mitte der Schule darstellt. Ein konisch geformter „Raumblock“ hält auf jeder Ebene Sitz- und Aufenthaltsnischen für die Schüler bereit und integriert Nebenräume wie WCs und ELT-/ EDV-Räume. Dadurch wird eine hohe Aufenthaltsqualität, Orientierungsfreundlichkeit, ein hoher Tageslichteintrag und gleichzeitig eine große Kompaktheit des Neubaus erreicht.
Die Erschließung der Obergeschosse erfolgt über die im Foyer angeordnete Haupttreppe und einen Aufzug, eine weitere Treppe sichert den zweiten Rettungsweg. Die Haupttreppe erfüllt durch zwei im Betrieb offen stehende, sich nur im Notfall schließende Türanlagen die Anforderungen an ein notwendiges Treppenhaus. Die Flure werden durch Aufweitungen und Ausblicke in die Halle und auf den Pausenhof zu abwechslungsreichen Aufenthalts- und Kommunikationsräumen, die die Identifikation der Schü-ler untereinander und mit der Schule generell fördern.


Freiraum
Nach Fertigstellung des Gebäudes wird der Schulhofbelag unter Verwendung des vor-handenen Materials an den Neubau angeschlossen, sodass eine durchgängig gepflasterte Fläche entsteht. Vor der Westfassade werden Sitzbänke als Verlängerung der vorhandenen Reihe ergänzt, zum Fleet hin wird mit Sitzstufen ein besonderer Aufenthaltsort für die Oberstufenschüler geschaffen. Fahrradständer werden wie bisher am nördlichen Rand des Schulhofs angeordnet.


Material, Gestaltung
Der Erweiterungsbau wird im Passivhausstandard als Massivkonstruktion aus Stahlbe-tondecken, Stützen und Wänden errichtet und weist damit eine das Raumklima positiv beeinflussende hohe Speicherfähigkeit auf. Analog zum Farbkonzept des Bestandes soll der Neubau als strahlend weißer Kubus mit roten Farbakzenten vor dem Hintergrund der üppigen Baumkulissen erscheinen. Die Fassaden werden daher mit einer hinterlüfteten, weißen Metallbekleidung versehen. Im Innenraum erhalten der „Raumblock“ sowie die Treppenuntersichten einen roten Anstrich, sodass ein roter Schimmer durch die Verglasung der Treppenhalle nach außen dringt.
Der Sonnenschutz wird im Erdgeschoss über den bodentiefen Fenstern als Raffstore in die Fassade integriert. In den Obergeschossen dagegen werden horizontale Klappläden aus Streckmetall eingesetzt, die im geöffneten Zustand die Bandfenster durch horizontale Schwerter betonen. Im geschlossenen Zustand fassen sie die Fassaden zu einer durchscheinenden, schimmernden Hülle zusammen. Sie sind hocheffektiv in der Nutzung und geben dem Haus eine sich ständig wandelnde, spielerische und offene Ausstrahlung, die einlädt, hier zu lernen und zu lehren.


Haustechnisches Grundkonzept
Der Neubau wird im Passivhausstandard mit allen erforderlichen Details errichtet. Grundvoraussetzung dafür ist ein kompakter Baukörper mit einem günstigen A/V-Verhältnis, eine hochwärmegedämmte Hülle und ein sonnenstandgeführter, effektiver Sonnenschutz. All dieses ist im Neubau nachgewiesen. Für die notwendige kontrollierte Lüftung der Unterrichtsräume wird die Schule über eine Lüftungszentrale im 3. Obergeschoss und über Deckenabkofferungen im flurseitigen Randbereich der Klassen versorgt.