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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2015

Stadtquartier AGGLOlac

1. Rang / 1. Preis / nach Überarbeitung

Preisgeld: 100.000 CHF

bauzeit architekten

Architektur

INGENI

Bauingenieurwesen

bbz landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

GADZ GÉOTECHNIQUE APPLIQUÉE DÉRIAZ S.A.

Bauingenieurwesen

Prona AG

Bauphysik, Energieplanung

Raum- und Verkehrsplanung Felix Dudler

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

Mitarbeiter: Yves Baumann, Peter Bergmann, Roberto Pascual, Nadège Theubet, Mariela Siegrist, Markus Psota

Beurteilung durch das Preisgericht

«citélac» schlägt eine einfache Stadtstruktur vor, die mit leicht zu einander abgedrehten und unterschiedlich langen Gebäudezeilen Varianz und Attraktivität in die eher homogene Bebauungsstruktur bringt. Gleichzeitig wird ein grosszügiger und zusammenhängender öffentlicher Uferbereich angeboten.

Die stadträumliche Struktur gliedert sich verträglich in die momentane Massstäblichkeit der Umgebung ein und knüpft gut an bestehende Strukturen an. Gleichzeitig wird kritisch diskutiert, in wie weit sich die zukünftigen Veränderungen/Verdichtungen der Umgebung auf diese momentane Qualität auswirken werden. Die entworfene Struktur funktioniert als Filter zwischen öffentlichen und eher privaten Bereichen. Die Ausrichtung der Struktur folgt konsequent dem «Sog» zum See. Im Kontext der vorgefundenen Seeanschlüsse von Biel und Nidau bildet der Vorschlag keine lineare Stadtfront aus, sondern eine zwischen Bebauung und Landschaft vermittelnde offene Schicht. Das Hochhaus ist als «Landmark» mit der Hafenverlängerung sinnvoll positioniert. Der Waldsiedlung wird viel Sympathie entgegengebracht, die Bauten im Wald haben durchaus einen poetischen Ansatz. Bauen im Erlenwäldli bedeutet aber grundsätzlich eine hohe rechtliche Hürde und wird als politisch problematisch eingeschätzt.

Die Anordnung der Gebäude ermöglicht eine hohe Nutzungsflexibilität und Wohnqualität. Die relativ homogene Bebauungsstruktur ermöglicht vielen Wohnungen indirekte, aber nur wenigen wirklich direkte Seesicht. Der physische Wasserbezug ist nicht sehr ausgeprägt. Durch die gewählten Bebauungstypen entsteht insgesamt wenig Privatheit. Die differenzierte Offenheit entlang der Dr. Schneider-Strasse ist gelungen. Die Positionierung des Hochpunktes ist geschickt, wird insgesamt als zurückhaltende Geste bewertet und kann eine Schlüsselposition für eine neue Identität werden. Zu hinterfragen ist die Position der Eventhalle. Die Integration der bestehenden Gebäude funktioniert gut.

Die Selbstverständlichkeit der grossen Grünzone entlang des Ufers überzeugt. Die Bearbeitung des direkten Seeufers wird aber hinterfragt. Es werden zu wenig ökologische Ausgleichsflächen angeboten. Die öffentlichen Räume sind gut proportioniert und angeordnet. Die genaue Ausformulierung der Wasserflächen, insb. um das Hochhaus, ist zu hinterfragen. Die Siedlungsfreiräume bieten wenig Raum für soziale Innovationen. Die Qualität der Gemeinschaftsgärten und der halböffentlichen/privaten Bereiche sollte verbessert werden.

Das Mobilitätskonzept macht einen in sich schlüssigen Gesamteindruck. Eine feine Durchwegung für den Langsamverkehr ist möglich. Es fehlen ca. 50% der erforderlichen Parkplätze. Die Zufahrtssituationen zu den Einstellhallen bedürfen einer Überarbeitung.

Der Vorschlag greift nicht, oder nur wenig, in die archäologischen Fundschichten ein. Die Untergeschosse liegen in Bereichen, wo sich keine oder wenig Archäologie befindet. Gleichzeitig entstehen dadurch aber auch vermehrt unattraktivere Erdgeschossnutzungen durch Hochparterre.

Die klare und strukturierte Projektidee wird sorgfältig und differenziert in einer phasengerechten Tiefe durchgearbeitet. Alles in allem wird «citélac» als ein überzeugender und differenzierter Vorschlag eines neuen Quartieres am See gewürdigt.
Hafenpromenade

Hafenpromenade

Blick auf die Hafenanlage

Blick auf die Hafenanlage

Promenade entlang neuem Wohnquartier

Promenade entlang neuem Wohnquartier

Situationsplan

Situationsplan