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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2015

Stadtquartier AGGLOlac

5. Rang / 5. Preis / zur Weiterbearbeitung aufgefordert

Preisgeld: 60.000 CHF

Baukontor Architekten

Architektur

West 8 urban design & landscape architecture b.v.

Landschaftsarchitektur

Dr. Schwartz Consulting AG

Bauingenieurwesen, Tragwerksplanung

Basler & Hofmann AG

Energieplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

«LARIDAE» schlägt ein neues Stadtquartier vor, das in seiner Gesamtheit als kompakter Baustein Biel und Nidau verbindet. Das kompakte, dichte Quartier mit klarer Bebauungskante wird sehr konsequent vom Ufer zurückversetzt und ein geschützter Ufer-/Wasserbereich mit einem Strandbad Biel als Insel entsteht.

Der Stadtraum wird durch zwei starke Gesten dominiert: die Sichtachse Schloss-See und das Blockrandquartier. Das neue kompakte Quartier ist konsequent nicht am See, sondern formuliert mit klassischer, aber durchlässiger Blockstruktur und klarer Parzellierung ein neues Stück Stadt mit differenziertem, nicht direktem Seebezug. Ob ein neues Quartier am See ein kompakter Stadtteil oder eine offene Struktur sein kann wurde konträr diskutiert. Die Qualität des neuen Quartieres für Nidau bleibt fraglich.

Die Wohnhöfe, sofern sie zugänglich sind, fördern den sozialen Austausch und Nachbarschaften. Der Hofrandtypus mit seinen vernünftigen Blockgrössen und der differenzierten Bebauungsstruktur, z.B. der Zweigeschossigkeit im Inneren, kann trotz einer eher homogenen Bebauungsstruktur ein differenziertes Quartier-Innenleben entstehen lassen. Die Gebäudetypologien nehmen kaum Rücksicht auf die spezifischen Lagequalitäten. Daher gibt es wenige Lagen mit direktem Bezug zum Wasser. Der Untergeschossanteil ist verhältnismässig hoch. Das Gebäude Barkenhafen wird abgebrochen. Die Quartierverträglichkeit des Hochhauses muss an diesem Standort hinterfragt werden.

Der geschützte, grosszügige Uferbereich wird grundsätzlich geschätzt, die physische Inselbildung des Strandbads Biel wird konträr diskutiert. Im nördlichen Bereich findet dadurch der Uferweg keinen natürlichen, logischen Verlauf. Das städtebauliche Konzept basiert momentan auf einer Reihe von Wasserelementen, deren trennende Wirkung gross ist und deren Notwendigkeit teils hinterfragt werden muss. Der teilweise dargestellte Wasserspiegel wird als zu hoch erachtet, was qualitative Folgen auf die Kanalufer haben wird. Grundsätzlich wird ein breites Spektrum von gut nutzbaren Freiräumen zwischen privat und öffentlich angeboten.

Das im Projekt verfolgte Mobilitätskonzept ist konventionell und gebiets- und aufgabenspezifische Lösungsansätze und detaillierte Aussagen fehlen. Die Anzahl der geplanten Parkplätze ist sehr reduziert.

Die verhältnismässig hohen Archäologiekosten lassen den Vorschlag wirtschaftlich sehr kritisch werden.

«LARIDAE» offeriert ein klares stadträumliches Konzept. Die auf den ersten Blick durch die Hofrandstruktur etwas starr erscheinende Stadtstruktur besitzt aber eine hohe Robustheit zum Entstehen von grösserer Vielfalt. Angedeutet ist dies schon durch Varianten in der Hofrandbebauung. Die Projektidee ist sorgfältig und konsequent in einer phasengerechten Tiefe durchgearbeitet. Alles in allem ist es eine schlüssige Projektidee.