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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2014

Ehemalige Bayernkaserne

Finalist

Max Dudler GmbH

Architektur

HILMER SATTLER ARCHITEKTEN Ahlers Albrecht Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

AGS Garten Adelheid Schönborn

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Auf Basis der derzeit vorhandenen orthogonalen Geometrie des Ortes wird eine strenge rechteckige Rasterstruktur über das Gelände gelegt. Vorbild ist hierbei das Prinzip der europäischen Stadt. Zwei ausreichend dimensionierte Grüngürtel im Norden und Süden schirmen das Wohnquartier von den Emissionsquellen ab. Die Straßenbahntrasse verläuft diagonal durch die Rasterstruktur und folgt hierbei historischen Vorbildern wie Manhattan oder Barcelona und lässt durch die geometrische Störung interessante Varianten innerhalb der Rasterstruktur erwarten.

Entgegen den üblichen Erschließungsprinzipien werden die städtische Blöcke jeweils nur von einer Seite durch einen öffentlichen Straßenraum gefasst, die verbleibenden Seiten werden als „grüne Gassen“ mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten ausformuliert. Dadurch wird der prägende Baumbestand Teil der städtebaulichen Konzeption und stellt einen neuen stadträumlichen Beitrag dar, welcher aus den Vorgaben des Ortes entwickelt wurde.

Die klare ringartige Erschließung sorgt für eine gute Orientierung mit minimalem Erschließungsaufwand. Die vorgeschlagenen Blöcke staffeln sich zu den „grünen Gassen“ hin ab und werden teilweise aufgebrochen. Trotz der klaren Grundstruktur ist eine abwechslungsreiche Abfolge unterschiedlicher Adressen zu erwarten.

Zwei großzügige, in ihrer Typologie unterschiedliche Plätze (grün / steinern), erzeugen innerhalb der Blockstruktur gut dimensionierte Freiräume. Der zentrale Stadtplatz lässt mit der vorgeschlagenen großstädtischen Prägung einen unverwechselbaren, Identität stiftenden Ort erwarten. Bei der westlichen Grundschule wird die große Distanz des Schulgebäudes von den Freisportanlagen kritisch beurteilt. Bei der südlichen Grundschule und dem Gymnasium ist die erforderliche Zweifach-Sporthalle nicht nachgewiesen. Die energetischen Vorgaben sind im Wesentlichen erfüllt.

In Teilen wäre die zu erwartende Verschattung der Blockinnenräume zu verbessern. Gleiches gilt für die notwendige Frischluftversorgung um mögliche Wärmeinseln zu verhindern.
Die verkehrsberuhigte Erschließungsstraße parallel zur Straßenbahn wäre hinsichtlich der Vermeidung von Schleichverkehr zu überprüfen bzw. präzisieren.

Die vorgeschlagene Konzeption stellt einen selbstbewussten eigenständigen Beitrag zur Diskussion, der eine hohe wohn- und stadträumliche Qualität aufweist.