Konkurrierendes Planungsverfahren | 12/2013
Wohnen am Spittelmarkt
"Wohnen am Spittelmarkt" 1. Preis LÉON WOHLHAGE WERNIK, Platzperspektive
1. Preis / Realisierung auf dem Grundstücksabschnitt „Spitze"
Architektur
-
Verfasser:
-
Mitarbeitende:
Tilman Fritzsche, Lisa Effing, Maria Mosquera, Carsten Sgraja, Vanni Sacconi
Erläuterungstext
Ja, das möchste:…*
(*Zitat: Kurt Tucholsky)
Das Stadtgebiet rund um die Kommandantenstraße und die Beuthstraße hat sich in den letzten Jahren zu einem herausragenden innerstädtischen Wohngebiet entwickelt, es liegt zentrumsnah und dennoch ruhig. Das Besondere an dem Grundstück ist die dreieckige Figur mit einer ausgeprägt spitzwinkeligen Ecke. Wir nehmen diese Grundstücksfigur als Gelegenheit, um ein besonderes Haus zu entwickeln, das großstädtischen Charme ausstrahlt.
Die städtische Präsenz wird vor allem durch die markante Ecke und die langen Fassadenfronten bestimmt. Eine ausformulierte abgerundete Spitze gibt dem gesamten Block seinen besonderen Charakter und auch die Binnengliederung des Blocks mit einem Querriegel unterstreicht die dreieckige Figur im Stadtraum. Die lange Front zu beiden Straßen ist dreigegliedert und zeigt unterschiedliche Fassaden mit großen Fenstern, Loggien und Erkern. So wird der riesige Wohnblock an den Längsseiten gegliedert, ohne auf eine Parzellenstruktur zurück zu greifen. Es gibt auf jeder Seite einen Abschluss als Passstück zum Nachbargebäude, einen Mittelteil und die dominante Blockspitze.
Die meisten Wohnungen sind klassisch organisiert, der gesamte Komplex ist als Dreispänner und teilweise als Zweispänner geplant. Gerade an den Ecken (Innen- und Außenecken) gibt es jedoch interessante Wohnungszuschnitte, die ein neues Angebot bieten. Hier führt ein großer Treppenraum in allen Ebenen, so dass ein prägnanter Innenraum entsteht mit zenitalem Licht durch das Treppenauge. Dieser große Raum erschließt neun Wohnungen und ist entsprechend großzügig ausgelegt.
Die Fassade soll sich großstädtisch nach außen zeigen und innen in den Wohnungen ein ausgewogenes Raumgefüge mit guter Belichtung bieten. Die Mittelteile sind verputzt mit einem als Lasur aufgetragenen, hellen, mineralischen Anstrich. Hier, auf der Südseite, sind die Balkone und Loggien das prägende Element. Sie zeigen sich in unterschiedlichen Figuren, als gestalterisches Element und auch, um die Bewohner vor den Blicken der Nachbarn zu schützen. Der Kopfteil an der Spitze und die beiden Passtücke zum Nachbargebäude sind ähnlich strukturiert. Hier sind es Keramikfassaden, die mit einer vertikalen Strukturierung die geschlossenen Teile gliedern und die Rundung materialgerecht ausformulieren. Die Setzung der Fenster folgt einem eigenen Rhythmus.
(*Zitat: Kurt Tucholsky)
Das Stadtgebiet rund um die Kommandantenstraße und die Beuthstraße hat sich in den letzten Jahren zu einem herausragenden innerstädtischen Wohngebiet entwickelt, es liegt zentrumsnah und dennoch ruhig. Das Besondere an dem Grundstück ist die dreieckige Figur mit einer ausgeprägt spitzwinkeligen Ecke. Wir nehmen diese Grundstücksfigur als Gelegenheit, um ein besonderes Haus zu entwickeln, das großstädtischen Charme ausstrahlt.
Die städtische Präsenz wird vor allem durch die markante Ecke und die langen Fassadenfronten bestimmt. Eine ausformulierte abgerundete Spitze gibt dem gesamten Block seinen besonderen Charakter und auch die Binnengliederung des Blocks mit einem Querriegel unterstreicht die dreieckige Figur im Stadtraum. Die lange Front zu beiden Straßen ist dreigegliedert und zeigt unterschiedliche Fassaden mit großen Fenstern, Loggien und Erkern. So wird der riesige Wohnblock an den Längsseiten gegliedert, ohne auf eine Parzellenstruktur zurück zu greifen. Es gibt auf jeder Seite einen Abschluss als Passstück zum Nachbargebäude, einen Mittelteil und die dominante Blockspitze.
Die meisten Wohnungen sind klassisch organisiert, der gesamte Komplex ist als Dreispänner und teilweise als Zweispänner geplant. Gerade an den Ecken (Innen- und Außenecken) gibt es jedoch interessante Wohnungszuschnitte, die ein neues Angebot bieten. Hier führt ein großer Treppenraum in allen Ebenen, so dass ein prägnanter Innenraum entsteht mit zenitalem Licht durch das Treppenauge. Dieser große Raum erschließt neun Wohnungen und ist entsprechend großzügig ausgelegt.
Die Fassade soll sich großstädtisch nach außen zeigen und innen in den Wohnungen ein ausgewogenes Raumgefüge mit guter Belichtung bieten. Die Mittelteile sind verputzt mit einem als Lasur aufgetragenen, hellen, mineralischen Anstrich. Hier, auf der Südseite, sind die Balkone und Loggien das prägende Element. Sie zeigen sich in unterschiedlichen Figuren, als gestalterisches Element und auch, um die Bewohner vor den Blicken der Nachbarn zu schützen. Der Kopfteil an der Spitze und die beiden Passtücke zum Nachbargebäude sind ähnlich strukturiert. Hier sind es Keramikfassaden, die mit einer vertikalen Strukturierung die geschlossenen Teile gliedern und die Rundung materialgerecht ausformulieren. Die Setzung der Fenster folgt einem eigenen Rhythmus.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Arbeit zeichnet sich durch eine sehr großstädtische und moderne Architektursprache aus. Der Arbeit gelingt die markante und formal stimmige Eckausbildung sehr gut. Die Eckrundung wird konsequent durchgeplant, die Freibereiche sind in diesem Bereich als Loggien ausgebildet. Einen Rücksprung des Staffelgeschosses gibt es an der Ecke nicht, so dass diese prägende Figur eine starke Wirkung entfalten kann.
Eine angenehme und zurückhaltende Lebendigkeit wird durch das Spiel der Fensterformate erzeugt.
An der Kommandantenstraße überlagern sich die zwei Fassadenebenen, was durch den Höheneinschnitt im Mittelbereich verstärkt wird. Die Ausbildung des Sockelgeschosses gelingt ebenfalls sehr urban und bietet Flexibilität in der gewerblichen Nutzung.
Die Arbeit erfüllt die wirtschaftlichen Anforderungen der Auslobung. Erdgeschoss und Untergeschoss sitzen konsequent übereinander, so dass eine gute Wirtschaftlichkeit erreicht werden kann.
Aus Sicht der Jury können die Nicht‐Loggienbereiche in der Ecke durchaus nach vorne springen, damit eine höhere Wirtschaftlichkeit erreicht werden kann und gleichzeitig eine bessere Belichtung dieser Wohnbereiche und das Heranführen der Fenster bis an die Außenfassade.
Eine angenehme und zurückhaltende Lebendigkeit wird durch das Spiel der Fensterformate erzeugt.
An der Kommandantenstraße überlagern sich die zwei Fassadenebenen, was durch den Höheneinschnitt im Mittelbereich verstärkt wird. Die Ausbildung des Sockelgeschosses gelingt ebenfalls sehr urban und bietet Flexibilität in der gewerblichen Nutzung.
Die Arbeit erfüllt die wirtschaftlichen Anforderungen der Auslobung. Erdgeschoss und Untergeschoss sitzen konsequent übereinander, so dass eine gute Wirtschaftlichkeit erreicht werden kann.
Aus Sicht der Jury können die Nicht‐Loggienbereiche in der Ecke durchaus nach vorne springen, damit eine höhere Wirtschaftlichkeit erreicht werden kann und gleichzeitig eine bessere Belichtung dieser Wohnbereiche und das Heranführen der Fenster bis an die Außenfassade.
"Wohnen am Spittelmarkt" 1. Preis LÉON WOHLHAGE WERNIK, Hofperspektive
"Wohnen am Spittelmarkt" 1. Preis LÉON WOHLHAGE WERNIK, Lageplan