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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2014

Neugestaltung Ortsmitte

Perspektive Dorfgarten

Perspektive Dorfgarten

ein 4. Preis

Preisgeld: 3.500 EUR

Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GmbH

Landschaftsarchitektur

Freudenfeld + Krausen + Will Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Wertvolle Grünstrukturen
Das Konzept der Grünplanung verbindet die Freiflächen des Dorfes entlang der Neuburger
Straße untereinander mit den Platzbereichen an der Kirche und am Kindergarten.
Ein Abfolge von grünen und dörflichen Plätzen soll sich entlang der Hauptstraße
auffädeln. Beginnend bei der Kreuzung der Neuburger Straße und der Dr.- Fabri- Straße
mit einem grünen Anger, welcher sich bis zum Wirtshaus hin zieht. Darauf folgt ein
ausgebauter Anger- Platzbereich vor dem Gutsgebäude, welcher Aufenthaltsmöglichkeiten
bietet und den Blick auf die historischen Gebäude und den Baumbestand betont.
Als weiterer grüner Platz folgt der Bereich um das ehemalige Feuerwehrhaus, in
welchem ebenfalls die Versiegelung zurückgenommen werden soll und auch der alten
Linde mehr Freiheiten und Bezug im Ortsbild schaft. Der Blick auf die Kirche und den
Baumbestand auf dem Gutsgelände wird hier optimal durch Sitzmöglichkeiten erlebbar.
Die beiden Plätze, der Vorplatz der Kirche, der die Überleitung zum neuen Dorfkern
bildet und den Schlossgarten in das Dorfbild mit einbezieht als auch der grüne Platz vor
dem Kindergarten reihen sich an das Band von Plätzen an. Von Richtung Burgheim kommend wird der Rad- als auch Motorverkehr durch das grüne Tor des Kindergarten- und
Kirchvorplatzes geleitet und an der Platzabfolge spannend vorbeigeführt. Hier bestimmen
ländliche Baumpflanzungen das neue Dorfbild, verdrängen die flächendeckende
Asphaltierung und verschmelzen mit dem Baumbestand zu einer grünen Dorfmitte.
Desweiteren werden durch die gestalteten Grünstrukturen die dörlichen Einrichtungen
positiv hervorgehoben und können sich so optimal aus- bzw. weiterbilden.
Die Vorflächen der Versorgungseinrichtung, des Kindergartens
und des Seniorenstifts werden optisch verbunden und interessant betont.

Kirchenvorplatz/ Schlossplatz
Die Bereicherung des Dorfes um eine neue Platzstruktur schafft die positive
Einbindung des Schlossgartens, einem der abseits erschienenen Bereiche des Dorfes.
Somit wird der Dorfkern erweitert und verschmilzt optimal mit den ruhigen
Grünflächen des Schlossgartens. Hohe Aufenthaltsqualitäten laden alle Personengruppen
des Ortes ein die erweiterte Dorfmitte im Grün zu erleben, denn der
Mangel an Freiräumen und Treffpunkten im Dorf wird hier ideal kompensiert.
Durch einen festen und auch deutlich als solchen hervortretenden Dorfplatz
und -kern wird im Ort eine neue Mitte definiert. Die mangelhaft
geplanten Angerbereiche konnten eine nötige Identifikation der
Bürger mit dem Ort nicht bieten. Mit der Darbietung von spannenden und durchgestalteten
Treffpunkten kann sich das Dorfleben erst entwickeln und aufblühen.
Desweiteren werden vom Platz aus historische Bestandteile des Dorfes wie das Schloss
und der Baumbestand ideal erlebbar und wieder in den Vordergrund des Dorfbildes gerückt.
Die Historik spielt in der Planung eine wichtige Rolle und wird an den aufgereihten
Anger- und Platzbereichen mit besonderer Vorsicht behandelt und wieder integriert.
Weiter ist der Platzbereich als vielseitig einsetzbare Fläche geplant, welche kreative
Ideen der Dorfbewohner, besonders auch der Bewohner des Seniorenstifts,
Raum bietet. Die Grundlage für eine selbständige Entwicklung des Dorflebens wird
mit der Darbietung von geeignetem Raum gesetzt als auch unterstützt von dem
konzeptuellem Verbund der vorhandenen Einrichtungen durch die Platzabfolge.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit besticht durch eine sehr eigenständige Interpretation der Aufgabenstellung. Der Dorfplatz ist gut proportioniert und durch Kirche und Schloss auf der einen Seite und einem Baumblock auf der anderen Seite räumlich gefasst. Der Höhenunterschied zwischen Kirchenvorplatz und Schlossvorplatz wird mit der kombinierten Anlage aus Stufen und Rampen geschickt gelöst. Damit ist eine barrierefreie Verbindung gegeben und es entstehen zwei ebene Platzflächen. Der “Dorfgarten“ als Reminiszenz bzw. Überleitung zum Schlossgarten ist attraktiv für Stiftungs- und Dorfbewohner und verleiht dem Platz einen hohen Identifikationswert. Allerdings sind die vom Verfasser angebotenen Flächen für Veranstaltungen zu gering. Ein Nachweis wird nicht geführt. Der Standort des Maibaums am Schlossgarten ist falsch.
Der Vorschlag zur Begrünung der Friedhofsmauer ist positiv, wie auch generell der Umgang mit den historischen Gebäuden und Blickbezügen von Sensibilität zeugt. Die Materialwahl ist überzeugend, die Fahrbahn in Asphalt lässt eine unproblematische Umsetzung erwarten. Die vorgeschlagene Anordnung der Senkrechtparker vor dem Kindergarten ist so nicht möglich. Die Stellplätze auf der Süd- und Ostseite der Neuburger Straße sind gut situiert, auch die Konzeption der Angerwiese mit dem geländebegleitenden Weg mit Rastmöglichkeiten hat Charme. Auf eine stärkere Akzentuierung des östlichen Ortseingangs wird leider verzichtet.
Die Arbeit stellt einen gut durchdachten Beitrag zur Aufgabe dar, aus dem Ort entwickelt und mit dem Dorfgarten als Alleinstellungsmerkmal.
Er verspricht eine hohe Aufenthaltsqualität im Alltag, die aber zulasten der gewünschten multifunktionalen Nutzbarkeit geht.
Lageplan

Lageplan

Lageplan Schwerpunkt

Lageplan Schwerpunkt

Schnitt AA

Schnitt AA

Schnitt BB

Schnitt BB

Raumsequenz Grüne Mitte Straß

Raumsequenz Grüne Mitte Straß

Nutzungsschemata

Nutzungsschemata