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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2014

Erweiterung Grundschule und kulturelle Einrichtungen

Anerkennung

Preisgeld: 9.000 EUR

VIERZUEINS Architektur und Stadtplanung

Architektur

OK Landschaft I Andreas Kicherer

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die vorliegende Arbeit markiert städtebaulich jeweils die Nordost- und Südwestecke des Wettbewerbsgeländes.
Zudem bildet der Verfasser mit der baulichen Ergänzung der Grundschule einen allseitig geschlossenen Schulhof und lagert diesem im östlichen Bereich einen Platz vor.
Dieser ist geprägt durch die Nutzungsmischung von Schule und Kultur. Beide Eingänge, die Lage der Bushaltestelle und auch die Anordnung des Veranstaltungssaales beleben den Platz und verstärken seine städtische Bedeutung.

Konsequent wird das Kulturhaus und das Schulgelände über den städtischen Platz erschlossen, dabei bildet der Schulhof den Verteiler für die angelagerte bestehende Sporthalle und erschließt den Erweiterungsbau der Grundschule mit neuem Haupteingang in der Westecke des Schulhofes.
Der nicht eindeutige Haupteingang schafft die Verbindung zum Schulbestand und dient als Verteiler auch vertikal über alle drei Ebenen. Ungünstig sind aber die relativ weiten Wege über den Hof an der Mensa entlang in die Schule.
Mit der Lage des Allwetterplatzes wird die Freifläche zwischen Kinderhort und Aula bzw. Mehrzweckraum geschickt genutzt. Die Anordnung der Laufbahn im Süden außerhalb der Schule ist jedoch wenig attraktiv und soll vermutlich mit einer Baumreihe “abgepuffert“ werden.

Mit der Höhenstaffelung der Baukörper von West nach Ost zu einer Dreigeschossigkeit wird ein deutliches Gewicht im Stadtraum im Sinne der Schule und Kultur erreicht.
Der neue Eingangsbereich der Schule sorgt für eine gute Orientierung, bindet barrierefrei an und schafft in der Abfolge der Räume auch durch die gelungene Dimensionierung von Verkehrs- und Hauptnutzflächen eine gute Aufenthaltsqualität. Die Anordnung der Mensa nach Norden, einschließlich ihrer Freisitzmöglichkeit, überzeugt nicht.
Besonders gut gelungen erscheint die räumliche Gestaltung der neu geschaffenen Klassenräume mit klarer Anordnung der Differenzierungsräume jeweils zwischen den Klassenzimmern. Auch das Angebot, den zweiten Mehrzweckraum aufzulösen, kann als zukunftsfähiger Ansatz begriffen werden.
Im Kulturhaus werden neben dem Theatersaal die Musikschule und Bibliothek nach funktionalen Anforderungen übereinander geschichtet. Die Bibliothek im obersten Geschoss bietet dem Lesesaal die erforderliche Ruhe und lässt den Fernblick zu. Daraus ergibt sich jedoch der Nachteil, dass die Büroräume der Musikschule durch die räumliche Entfernung für den Besucher ungünstig erreichbar sind.

Die Fassaden werden als Bandfassaden mit unterschiedlich strukturierter Betonfertigteiloberfläche versehen und somit zwar in ihrer Materialität und Gestaltung zusammengehalten, jedoch wirken sie monoton und wenig differenziert und setzen im Stadtraum Neutraubling keine neuen Akzente.

Das Raumprogramm ist bis auf die „Umverteilung“ des zweiten geforderten Mehrzweckraums (siehe vorn) weitgehend erfüllt. Ein eindeutig großes Lehrerzimmer fehlt.
Im Vergleich der Kubaturwerte liegt die Arbeit eher im wirtschaftlich ungünstigen Bereich.