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Offener Wettbewerb | 01/2014

Bahnhofsumfeld

Lageplan 1-500, Schnitt/Ansicht 1-200

Lageplan 1-500, Schnitt/Ansicht 1-200

Anerkennung

Preisgeld: 1.500 EUR

Joachim Pogorzalek

Architektur

landschaftsentwicklung kroitzsch

Landschaftsarchitektur

rainer Heinz architektur + stadtplanung

Stadtplanung / Städtebau

Beurteilung durch das Preisgericht

Den Verfassern gelingt es, eine in Körnung und Maßstäblichkeit dem Quartier angemessene Lösung zu entwickeln.

Die Fassung des Bahnhofsplatzes durch einen punktförmigen und einen länglichen Baukörper wird begrüßt. Sie respektiert und integriert den historischen Bestand. Der lang gestreckte Baukörper entlang der Bahn ist allerdings als Akzent zur Seestraße hin nicht ausreichend. Die Neuanlage der Seitenflügel am Bahnhof wird begrüßt, die neu dargestellten Flügelbauten erscheinen allerdings zu kurz und zu niedrig proportioniert. Die Überdachung der Treppe sollte in diesen Baukörper integriert werden.

Die Lage des Busbahnhofs im Quartier ist schlüssig, allerdings präsentiert sich der Busbahnhof zur Hochriesstraße hin zu offen. Die großzügige und zurückgenommene Gestaltung des erweiterten Wendelsteinparks überzeugt ebenso wie der Erhalt der Bestandsgebäude im Obstgarten den man sich als Künstlergarten gut vorstellen kann. Die Idee einer teilweise begrünten Parkfläche auf der Südseite der Wendelsteinstraße ist an dieser Stelle sinnvoll.

Die im Süden des Planungsgebiets vorgeschlagenen Baukörper sitzen richtig und kaschieren die dahinter liegenden Parkpaletten in gut vorstellbarer Weise.

Der bogenförmige Ersatzbau für den Discounter Lidl überzeugt in formaler Hinsicht nicht. Im östlichen Quartier wurde die Wegeführung nicht wesentlich neu geordnet, so dass eine großzügige neue Verknüpfung zu den Franziska-Hager-Schulen nicht geschaffen wird. Die im wesentlichen als begrünte Parkplatzfläche ausgeführten südlich angrenzenden Bereiche vergeben die Chance hochwertigerer Nutzung, zum Beispiel einer Wohnbebauung.

Der Bahnhofsplatz ist von seiner Dimension her angemessen, fällt aber gestalterisch weit hinter die Möglichkeiten zurück. Insbesondere die Axialität spricht nicht an. Die Darstellung einer großzügigen Grünfläche ist mutig und gefällt, findet aber in der unterproportionierten Wasserfläche kein Pendant. Die räumliche Fassung durch eine Baumlinie entlang der Bahn schafft eine durchgehende Verbindung nach Süden hin.

Beim Busbahnhof ist das unabhängige Einfahren so wie dargestellt nicht möglich, was eventuell durch eine Sägezahnanordnung geheilt werden könnte. Die vorgeschlagene Parkpalette berücksichtigt die zwingend einzuhaltenden Schutzzonen der Bahnanlagen nicht, sodass die Stellplatzzahl um ca. 20 Stellplätze geringer anzusetzen ist. Eine Wendemöglichkeit für Fahrzeuge müsste dringend eingeplant werden.

Der Schulbus-Bahnhof funktioniert in der vorgeschlagenen Form nicht, da die beiden Wendeplatten mit wartenden Bussen belegt werden müssen. Die Überschneidung von Schulbuszone und Parkplatz-Zufahrten schafft ein Gefährdungspotential.

Im Stellplatzplan werden 50 Stellplätze in einer “TGa Wendelsteinpark.” ausgewiesen, deren Nachweis unklar bzw. nicht belegt ist. Der Schallschutz im Süden des Quartiers ist durch die geplante Schallschutzwand an der Parkpalette überzeugend gelöst, auf Höhe des Busbahnhofs fehlen Schallschutz-Einrichtungen. Der Verbindungssteg über die Seestraße ist keine sinnvolle Querungsmöglichkeit.

Im Westen des Quartiers wird das Potential für hochwertiges Wohnen genutzt, auch der Bahnhofsplatz erfährt eine Aufwertung. Die neue Situierung der Bäckerei Miedl ist für diese denkbar, Anliefersituation und Kurzparkmöglichkeit müssen aber noch genauer betrachtet und gelöst werden.

Der Entwurf funktioniert auch in einer schrittweisen Realisierung und berücksichtigt damit die Belange der Marktgemeinde und der übrigen Grundeigentümer. Insgesamt stellt die Arbeit einen schlüssigen Vorschlag für eine stadträumlich qualitätvolle, abschnittsweise realisierbare und wirtschaftliche Quartiersentwicklung dar.
Perspektive, Schwarzplan, Nutzungsverteilung

Perspektive, Schwarzplan, Nutzungsverteilung