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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2014

Umbau und Erweiterung Filderhalle

Anerkennung

Preisgeld: 7.500 EUR

Drei Architekten

Architektur

ErlÀuterungstext

STÄDTEBAULICHE INTEGRATION

Es werden 5 neue VeranstaltungsrÀume vorgeschlagen, die auf zwei Baukörper aufgeteilt sind. Sie haben unterschiedliche Raumgrössen und können flexibel zu unterschiedlichen Einheiten zusammengeschaltet werden. Akustisch wirksame TrennwÀnde und flexible Technikvorrichtungen ermöglichen eine MultifunktionalitÀt, sodass Nutzungen als SeminarrÀume mit kleinster Einheit von 75 qm bis zum Veranstaltungssaal mit einer Grösse von 490 qm möglich sind. Die lichte Raumhöhe in den SÀlen betrÀgt 5 m.

Das zentrale, grosszĂŒgige Foyer liegt auf einer Ebene und ist rĂ€umlich differenziert,
sodass sich neben einer grossen multifunktionalen FlĂ€che auch kleinteiligere Zonen vor den ZugĂ€ngen zum Bestand, den SĂ€len und dem Park mit AufenthaltsqualitĂ€t fĂŒr Pausen oder kleinere Ausstellungen bieten. Die FlĂ€chen können flexibel genutzt werden, fĂŒr grosse Ausstellungen und PrĂ€sentationen, genauso wie fĂŒr die mobilen Garderoben. Die lichte Höhe des Foyers betrĂ€gt 4 m. Der Technikraum ist direkt dem Saal zugeordnet und vom Foyer aus zugĂ€nglich.

Die KĂŒche mit separater Erschliessung ĂŒber alle drei Geschosse ist direkt an den Bestand angegliedert und ermöglicht eine Versorgung von Bestand und Neubau auf kurzem Wege. Die Lounge ist vom Foyer aus zugĂ€nglich, direkt von den KĂŒchenbereichen andienbar, sowie mit Zugang und Ausblick zum Park.

BESTAND- UND NEUBAU

Die Erweiterung der Filderhalle wird als ‚Weiterbauen’ der bestehenden Struktur verstanden und ermöglicht einen direkten, funktionalen Anbau der NebenrĂ€ume, sowie eine freie Anordnung der SĂ€le mit rĂ€umlichem Abstand zum Baukörper des kleinen Bestandssaales.

EG
Abriss des zur Disposition stehenden Bestandes, erhalten der tragenden Wand in Achse C.
Autonomer Neubau der SĂ€le und des Foyers, direkter Anbau des KĂŒchen- und WC-Bereiches an den Bestand.

UG
Abriss der sĂŒdlichen BestandsrĂ€ume unter Erhalt des Trafo-Standorts.
Umnutzung des unmittelbar angrenzenden Bestandsbereiches, unterhalb des neuen KĂŒchenbereichs.
Anbau der neuen Tiefgarage mit Anbindung an TG Bestand, Verbreiterung der bestehenden Zu- / Ausfahrt fĂŒr zusĂ€tzliches Verkehrsaufkommen.

OG
Abriss des Anlieferungsturms, inkl. Stuhllager und Aufenthaltsbereich Personal.
Anbau an den bestehenden Erschliessungsgang, mit Ersatz dieser RĂ€ume,
sowie weiteren PersonalrÀumen aus dem EG Bestand.

WÀhrend des Bauablaufs wird vorgeschlagen, das Catering in Containern als Interim unterzubringen, die im Park nördlich des Neubaus aufgestellt werden und einen direkten Zugang zum grossen Bestandssaal erhalten.
Nach Fertigstellung des Rohbaus kann ĂŒber den neuen Anlieferungsbereich und die Verbindung zum Bestandsfoyer der gesamte Bestand versorgt werden.
Der KĂŒchenbereich im OG bleibt erhalten und kann interimsweise das Bestandsfoyer sowie den kleinen Saal versorgen.

FREIFLÄCHEN

Vor dem GebĂ€ude öffnet sich ein grosszĂŒgiger Eingangsplatz mit Anbindung ĂŒber den Fussweg zu den bestehenden EingĂ€ngen.

Der bestehende Park wird weitmöglichst erhalten, die Orientierung der neuen SÀle, des Foyers und der Lounge ermöglichen einen direkten Blick und Zugang zum Park.
Über den bestehenden Weg sĂŒdlich des GebĂ€udes gelangt man weiterhin direkt in den Park, in dem sich westlich des GebĂ€udes zwei Aufenthaltsterrassen fĂŒr die Besucher erstrecken.

Neben dem Haupteingang liegen auch die neuen oberirdischen StellplĂ€tze mit direkter Zufahrt von der Bahnhofsstrasse. Diese werden ĂŒber Rasengitterseine an die angrenzenden GrĂŒnflĂ€chen angebunden.

KONSTRUKTION UND ERSCHEINUNGSBILD

Tragende FlurwĂ€nde, EinzelstĂŒtzen in den SĂ€len und Flachdecken in Stahlbeton, sowie StahlbetonunterzĂŒge im Foyer und den SĂ€len. GefĂ€lledĂ€mmung und extensive DachbegrĂŒnung.

Raumhohe, grosszĂŒgigen Glasfronten in Foyer und SĂ€len, mit Pfosten-Riegel-Fassade, 3-fach-Verglasung und niedrigem U-Wert, sowie hochwĂ€rmegedĂ€mmte AußenwĂ€nde.
Umlaufende, vorgehĂ€ngte Metallfassade (Kupfer), mit raumhohen, perforierten, windstabilen Faltlamellen fĂŒr einen umlaufenden Sicht- und Sonnenschutz.
Das Material und die horizontale Teilung nehmen Bezug auf die Bestandsfassade.
Daraus soll sich eine haptische, funktionale und kontrastreiche neue Fassade zeigen, die die neuen Baukörper prÀsentiert. ZusÀtzliche Verdunklungsmassnahmen durch VorhÀnge im Innenraum.

Im Foyer und den TreppenhĂ€usern Kunststein als Fussbodenbelag, Parkett in den SĂ€len, sowie der Lounge, in NebenrĂ€umen wie KĂŒche und Lagern werden strapazierfĂ€hige PU-BelĂ€ge vorgeschlagen. Akustikdecken in Foyer und VeranstaltungssĂ€len, weiss verputzte WandflĂ€chen.

Umlaufende OberlichtbĂ€nder entlang der Baukörper, sowie grosszĂŒgige Oberlichter im Foyer.

Beurteilung durch das Preisgericht

StÀdtebauliche Einbindung / Landschaftsplanerische Integration
Der Entwurf zeichnet sich durch eine wohltuend differenzierte Gestaltung aus, die die Parklandschaft in beschwingter Form begleitet und damit auch den Bestand in seiner Differenziertheit respektiert.

Architektur
Wie einzelne HĂ€user an einem Platz werden die SĂ€le interpretiert. Das Ă€ußere Erscheinungsbild unterstĂŒtzt diese Intension durch die kupferne Lochblechhaut – alle HĂ€user erscheinen wie kleine Schatullen, die auch durch ihre Höhenentwicklung ihre EigenstĂ€ndigkeit und MaßstĂ€blichkeit im Gesamtkomplex bewahren. Eine schön geformte Foyer-Straße verbindet Eingang und Park und schafft Ein- und Ausblicke. Sie vermittelt gute Orientierbarkeit und eine gelungene stimmungsvolle AtmosphĂ€re.

FunktionalitÀt
Durch die Erdgeschossige Platzierung aller Veranstaltungsbereiche wird ein Optimum in der Bespielbarkeit erzielt. Als Nachteil muss die beengte und wenig attraktive Verbindung der Foyers (Neubau und Bestand) betrachtet werden. Hier muss und kann nachgebessert werden. Die neu und gut organisierte KĂŒche gewĂ€hrleistet eine störungsfreie Versorgung. Erkauft wird diese Optimierung allerdings durch massive Eingriffe in den Bestand sowohl im EG als auch im Untergeschoss. Diese sind in dieser Form nicht akzeptabel. Die Garage ist gut organisiert und durch eine zweite Ausfahrtsspur Ă€ußerst benutzerfreundlich.

Wirtschaftlichkeit
Die gute Erdgeschossige Organisation fĂŒhrt naturgemĂ€ĂŸ zu großen GebĂ€udeoberflĂ€chen und Fassadenanteilen. Dies scheint aber hinsichtlich des Anspruchs an ein GebĂ€ude dieser Wertigkeit durchaus angemessen.

Technik
FĂŒr die LĂŒftung ist im Sommerbetrieb eine adiabate KĂŒhlung vorgesehen. Das notwendige Versetzen der Trafostationen in der Umbauphase wird negativ gesehen.

Fazit
Ein einfacher, fast lapidarer, und doch gut organisierter Entwurf, der sich harmonisch in den Park und in den Bestand einfĂŒgt.
Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss OG

Grundriss OG

Ansichten

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