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Landschaftsplanerisches Auswahlverfahren | 12/2013

Herstellung der städtischen Parkanlage Charlottenstraße 98

Lageplan 1_100

Lageplan 1_100

Teilnahme

Simons & Hinze Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Sanierungsgebiet Südliche Friedrichstadt
Herstellung der städtischen Parkanlage Charlottenstraße 98


Die neue städtische Parkanlage an der Charlottenstraße 98 ist eine der vier Grünflächen die von der Charlottenstraße/Enckestraße und der Besselstraße geteilt werden.
Die Fläche selbst, soll mit der neuen Gestaltung aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt und in das Quartiersbild eingegliedert werden. Es entsteht ein Pocketpark, der in seiner Funktion nicht die Konkurrenz zu den übrigen drei Grünflächen tritt, sondern seine eigene Funktion wahrnimmt. Ein neuer, erlebbarer und vor allem nutzbarer Freiraum entsteht, der aus den vorgefundenen Strukturen entwickelt wird.

Dir Raum wird bereits durch die Vorgaben der PKW- und Feuerwehrzufahrten zum rückwärtigen Wohngrundstück gegliedert. Dies bedeutet auch, dass eine Doppelnutzung, als Parkanlage und als Zufahrt besteht.
Es entstehen öffentliche Grün- und Platzflächen, die sowohl Bewegungs- als auch Rückzugsorte bieten.

Künftig soll die Fläche eine klare Definition zum umlaufenen Fußweg sowie zu den Wohnhäusern in Form einer niedrigen Mauer erhalten, die in den Zugangs- und Zufahrtsbereichen geöffnet ist. Die Parkanlage wird in zwei wesentliche Bereiche, einer wasserdurchlässigen befestigten Fläche im Norden und einer Rasenfläche im Süden in Richtung Besselpark, gegliedert.
Die Rasenfläche steigt zur Straße hin auf das Niveau der Sockelmauern an. Die Zufahrt und die Feuerwehrzufahrt bilden Einschnitte im Rasen. Das Höhenniveau wird durch Stahlkanten aufgefangen.
Die Rasenflächen fungieren als raumgliederndes Element und sollen nach Auslobung nicht als Sport-, Spiel- und Liegeflächen genutzt werden.

Der befestigte Platzbereich, oberhalb der Rasenflächen wird mit einer neudefinierten Raumkante zu den Wohngebäuden ausgeführt. Die Raumkante zwischen den Freiflächen vor den Gebäuden und der neuen Parkflächen erfolgt über eine niedrige Sockelmauer, die von freiwachsenden mittelhohen Hecken sowie in Reihe gestellten Baumpflanzungen begleitet und betont wird.

Ein lineares Sitz- und Liegeelement, ist das zentrale sowohl raumgliedernde Element auf der Platzfläche, als auch als Betonung für den Ort. Dieses Element, wir nennen es Lümmelbank, ist verschiedenartig gefaltet und dabei sowohl als Sitz- und Liegefläche, aber auch für Esspausen tischartig nutz- und bespielbar. Es lädt zum Sitzen, Liegen und sich mit einem Buch oder Zeitung die Zeit vergessen kann, zum Faulenzen und Verweilen, ein.

Die beiden Zufahrten von der Besselstraße sind für den jeweiligen Verkehr geeignet. Die anderen befestigten Flächen dienen lediglich der fußläufigen Verbindung.
Die Platzfläche mit den einschneidenden Wegen ist barrierefrei für jedermann zugänglich.
Neue Baumpflanzungen mit einer lockeren Kronenausbildung werden punktuell auf den Rasenflächen und als Raumgrenze an der nördlichen Grundstücksgrenze gepflanzt.
Es ist keine Beleuchtung für die Platzfläche vorgesehen.
Die Entwässerung erfolgt über die belebte Bodenzone in die Grünflächen.


Materialien

Wir schlagen für die Wege und Tiefgaragenzufahrt einen befestigten Belag aus Betonpflaster in changierenden Farbtönen mit einer veredelten Oberfläche vor, der auch für den Weg entlang der nördlichen Grundstücksgrenze weitergeführt wird, um die Flächen als eine Gesamtkonzeption wahrzunehmen. Die Verlegung erfolgt linear, parallel zur Besselstraße.
Für die Platzfläche verwenden wir einen Belag aus einer hellen wassergebundenen Wegedecke, die sich farblich an den Betonpflasterflächen orientiert.
Die Feuerwehrzufahrt wird mit einem technischen Aufbau (Schotterrasen) ausgeführt, der eine etwa 2 Zentimeter starke Oberbodendeckung erhält. Damit stellen wir die Einheitlichkeit in der Rasenoberfläche sicher. Die Feuerwehrzufahrt wird straßen- und gebäudeseitig mit Pollern vor unbefugtem Befahren geschützt.
Es werden 4 Fahrradbügel, die links in Verlängerung des Sitz- und Liegeelementes angeordnet sind, vorgesehen.

Realisierbarkeit

Der Entwurf hält sich an die bezirklichen Vorgaben zu der Materialverwendung. Die Flächen sind klar gegliedert und lassen sich auf dieser Basis in dem gegebenen Kostenrahmen umsetzten.
Die Folgekosten für Pflege- und Unterhaltung der Parkflächen sind aufgrund der Erfüllung der Vorgaben der Materialien und Pflanzauswahl als gering einzuschätzen.

Umgang mit dem Bestand

Die vorhandene Spontanvegetation mit einem großen Anteil von Landreitgras wird vollständig entfernt. Der Baumbestand, der nicht unter die BaumSchVO Berlin fällt, wird gerodet. Die bestehenden Einfriedungen werden entfernt und das Gelände wird offen für jedermann zugänglich. Die Feuerwehrzufahrt zum Grundstück Friedrichstraße 31, die auch als Gehweg und KfZ-Zufahrt genutzt wird, bleibt in ihrem Bestand unangetastet.
Die auf dem Flurstück 768 südlich des Wohngebäudes Charlottenstraße 97b befindlichen „wilden“ Parkplätze werden zu Gunsten der Parkanlage aufgegeben.
Detailaufsicht Bodenbeläge 1_50

Detailaufsicht Bodenbeläge 1_50

Perspektive Besselstraße / Ecke Charlottenstraße

Perspektive Besselstraße / Ecke Charlottenstraße

Perspektive Lümmelbank

Perspektive Lümmelbank

Schnittansicht

Schnittansicht