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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2014

Entwicklung Wohnbebauung „Alte IGS“ Alsterplatz

PPL Architektur und Stadtplanung . Schoppe+Partner Freiraumplanung, Inhaber Jochen Meyer | Alsterplatz

PPL Architektur und Stadtplanung . Schoppe+Partner Freiraumplanung, Inhaber Jochen Meyer | Alsterplatz

Teilnahme

PPL Architektur und Stadtplanung

Architektur

schoppe + partner freiraumplanung, Inhaber Jochen Meyer

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

1. Städtebauliches Konzept

Das neue Quartier am Alsterplatz versteht sich als ein weiteres lebendiges Quartier innerhalb einer Abfolge von Qualitätsinseln in der Braunschweiger Weststadt. Die Einfügung des neuen Quartiers wird genutzt, um die vorhandenen Qualitäten des Viertels aufzunehmen und es in seinen Potentialen für Vielfalt und Lebendigkeit zu stärken.
Die Planung nimmt die vorhandenen wichtigen Wegeverbindungen in Nord- Südrichtung und Ost- Westrichtung auf. Sie werden ausgebaut und am zentralen Schnittpunkt der beiden Wegeachsen erfolgt die Neuformulierung und -gestaltung des Alsterplatzes.
Der neugestaltete Alsterplatz wird an seiner Nordseite durch einen langestreckten Gebäuderiegel mit Kopfbau markiert. Ein großer Durchgang und die Nutzungen im Erdgeschoss des Gebäudes, ein Seniorencafé und ein Nachbarschaftsladen bilden eine durchlässige „Membran“ und den Eingang in das Wohnquartier. Zusätzlich tragen Praxen und die neue KITA dazu bei, dass hier am Alsterplatz ein zentraler Ort der Begegnung und Kommunikation entsteht.
Das neue Wohnquartier wird durch vier „Wohninseln“ gebildet, die jeweils eine eigene kleine Nachbarschaft mit ca. 50 Wohneinheiten bilden. Ebenso wie das Quartier als Ganzes ermöglichen die Inseln mit ihrer hofartigen Bebauung das nachbarschaftliche Zusammenleben und die Identifikation der Bewohner mit ihrer Wohnumgebung. Die Ausbildung von Inseln bietet weitere Vorteile:

- Es ist möglich, für jede Insel einzeln die Geländehöhen an die vorhandenen Höhen der Umgebung anzupassen.
- Es ist möglich, das Alsterplatzquartier in Bauabschnitten zu realisieren.

Unterschiedliche Wohnungstypen und -größen ermöglichen eine Mischung verschiedener Wohn- und Lebensformen. Im Sinne eines integrativen Wohnquartiers wird für Senioren und behinderte Menschen in dem Gebäude direkt am Alsterplatz das selbstbestimmte Wohnen nach dem „Bielefelder Modell“ angeboten.

2. Freiraumplanerisches Konzept

Die im Viertel bereits vorhandenen Potentiale des Freiraums werden durch die Neuplanung aufgegriffen und gestärkt.
Der Alsterplatz erhält durch die Ausbildung einer Dreiecksfläche eine Zentrierung. Durch die Gestaltung als große, gekippte Rasenfläche mit unterschiedlichen Möglichkeiten zum Spielen und Verweilen sowie durch Sitzstufen auf der besonnten Seite des Neubaus entsteht hier eine eigene Aufenthaltsqualität.
Ergänzende Baumreihen und die Aufweitung des Störweges sorgen für eine großzügige grüne Verbindung zum nördlich gelegenen Landschaftsraum.
Das neue Wohnquartier wird als grünes Quartier gestaltet, in dem die vier „Wohninseln“ Teil eines großen grünen Außenraumes sind. Eine großzügige in Ost-Westrichtung verlaufende Grünachse ist innerhalb des Quartiers als Spiel- und Aufenthaltsbereich nutzbar und stellt zusammen mit einer schmaleren Nord-Südachse die Zonierung der Freiflächen her. Als weiteren Ort der Begegnung und Kommunikation erhält jede Insel einen kleinen Quartiersplatz. Das Anpflanzen einer eigenen Baumart sorgt für einen besonderen, einmaligen Charakter von jeder der vier „Wohninseln“.
Für die Unterbringung des Mülls sind kleine Areale eingeplant, in denen ein Unterflursystem vorgesehen werden kann.
Unterschiedliche Bodenbeläge sowohl für die Straßen- und Wegeflächen als auch für die verschiedenen Platz- und Aufenthaltsflächen machen die jeweiligen unterschiedlichen Freiraumqualitäten erlebbar.

3. Verkehrsplanerisches Konzept

Der vorhandene Charakter eines weitgehend verkehrsberuhigten bzw. autofreien Viertels wird von der Neuplanung respektiert und bewahrt. Es entsteht lediglich eine neue Erschließungsstraße in das Quartier.
Durch die ringförmige innere Erschließung des Wohnquartiers wird eine hohe Wirtschaftlichkeit erreicht. Die Ringstraße ist ausschließlich für Müll-, Rettungs- und Lieferfahrzeuge sowie für Fahrzeuge von gehbehinderten Menschen befahrbar. Auf diese Weise entsteht ein minimales Verkehrsaufkommen. Im Bereich des öffentlichen Straßenraums befinden sich eine Parkpalette und die Zufahrten zu den zwei Tiefgaragen sowie offene Stellplätze und die Besucherstellplätze.
Der von Süden kommende Fahrrad- und Fußgängerverkehr der Schüler wird durch die neue Form des Alsterplatzes organisch in Richtung Schule geleitet.
Alle Wegeverbindungen und Hauszugänge sind barrierefrei geplant.

4. Hochbauliches Konzept

Leitidee für den Hochbau ist ein modulares System, das es erlaubt, auf wirtschaftliche Weise eine Vielfalt von Wohnungstypen herzustellen und miteinander zu kombinieren. Der gewünschte Wohnungsmix ist ohne weiteres herstellbar und kann gleichzeitig an veränderte Vorgaben angepasst werden.
Eine Variationsmöglichkeit für die Größe der Wohnungen ergibt sich durch die Badezimmer als Schaltelement. Je nachdem, wie sie positioniert werden, lassen sich unterschiedliche Wohnungsgrößen herstellen. Unterschiedliche Kombinationsmöglichkeiten von Gebäudetypen entstehen je nach Ausführung der Wohnungen als Koppeltyp oder als Endtyp.

Der Entwurf sieht 228 Wohneinheiten mit folgendem Wohnungsmix vor:

- 8 x 1 Personenhaushalte (3%)
- 104 x 2 Personenhaushalte (46%)
- 57 x 3 Personenhaushalte (25%)
- 52 x 4 Personenhaushalte (23%)
- 7 x 5 Personenhaushalte (3%)

Die „Wohninseln“ werden jeweils mit unterschiedlichen Gebäudetypen unterschiedlicher Geschossigkeit (lll-V) bebaut. So entstehen vier Nachbarschaften mit eigenem räumlichen Charakter. Allen gemeinsam ist jedoch die Anordnung der Eingänge zum Hof und der Gärten zu den Grünflächen.
Alle Wohnungen sind gemäß den gesetzlichen Vorschriften durch die Feuerwehr anleiterbar.
Innerhalb der Gebäude werden im Erdgeschoss Räume angeboten, die gemeinschaftlich nutzbar sind, sei es für die Gemeinschaft einer Wohninsel oder eines Gebäudes. Hierzu gehören auch die großzügigen Eingangsbereiche, die Lobbys und die Abstellflächen für die unterschiedlichen Bedürfnisse.
Die Wohnungen sind so konzipiert, dass sie sowohl entsprechend den Anforderungen an geförderten Wohnungsbau als auch freifinanzierbar hergestellt werden können.

5. Ökologisch- nachhaltiges Konzept

Im Sinne eines nachhaltigen Gesamtkonzepts sind folgende Bestandteile der Planung maßgebend:

- Für die zwei nördlich im Quartier gelegenen Wohninseln ist in Verbindung mit einem Carsharing-System autofreies Wohnen realisierbar. In diesem Fall sind die Tiefgaragen dort nicht erforderlich.
- Die Dachflächen der Wohngebäude werden als Gründach ausgeführt.
- Die Dachfläche der Parkpalette wird mit Photovoltaik versehen.
- Durch den hohen Anteil an Verblendmauerwerk in den Fassaden ist die Verwendung eines hochwertigen und somit dauerhaften Materials vorgesehen.
- Im Freiraum werden ausschließlich heimische und gebietsspezifische Gehölzarten gepflanzt.
PPL Architektur und Stadtplanung . Schoppe+Partner Freiraumplanung, Inhaber Jochen Meyer | Lageplan

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PPL Architektur und Stadtplanung . Schoppe+Partner Freiraumplanung, Inhaber Jochen Meyer | Blatt 1

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