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Einladungswettbewerb | 02/2014

Neugestaltung der Dachlandschaft und erdgeschossigen Fassade am Dom Hotel

Dom-Hotel, Blick vom Roncalliplatz

Dom-Hotel, Blick vom Roncalliplatz

1. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

ingenhoven associates gmbh

Architektur

Werner Sobek AG

Tragwerksplanung

Tropp Lighting Design

Lichtplanung

BPK Brandschutz Planung Klingsch GmbH

Brandschutzplanung

Erläuterungstext

Dom-Hotel Köln

... ein leichtes, elegantes und horizontal gegliedertes neues Dach für das Dom-Hotel steht im Dialog mit der aufstrebenden Vertikalität des Kölner Doms ...

Die Neuordnung der Dachlandschaft auf dem Dom-Hotel berücksichtigt gleichermaßen die Festsetzungen des Höhenkonzeptes der Stadt Köln wie auch die stadträumliche Wirkung aus der Fußgängerperspektive, insbesondere vom Roncalliplatz und von der Domplatte. Aus diesem Grunde haben sich ingenhoven architects für eine flache und leicht zurückspringende Dachlinie entschieden. Diese entsteht durch eine Auskragung im Bereich der neuen Business-Lounges am Platz und überdeckt so auch eine neue, vorgelagerte Dachterrasse. Der Dachüberstand ist umlaufend ausgebildet, um dem Dach einen leicht schwebenden Charakter zu verleihen. Wesentlicher Teil der Aufgabenstellung war es auch, die für das Hotel notwendige Gebäudetechnik neu zu ordnen und in die Dachlandschaft zu integrieren. In der Höhe staffelt sich das Dach entsprechend der notwendigen Anforderungen an die Technik in drei Schichten. Das deutlich von den Fassaden zurückliegende und damit von den angrenzenden Straßen und Plätzen nicht einsehbare Volumen erreicht am höchsten Punkt die maximal zulässige Höhe.

Für die Fassade der Kolonnade werden großformatige Glastafeln vorgeschlagen. Diese hohe Transparenz kommt auch dem langgestreckten Innenraum der Kolonnade zu Gute. Bei der Gestaltung des Kolonnaden-Raumes wurde besonderer Wert auf den Erhalt der Raumproportionen gelegt.

Die „innere“ Kolonnaden-Fassade erhält ihren ursprünglichen Charakter zurück. Die Kolonnade wird so zu einem eigenständigen, dem Hotel vorgelagerten, repräsentativen Raum, der an die Qualitäten des Ursprungsbaus erinnert und diese mit einer zeitgemäßen Nutzung verbindet.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen einen durchgängig zurückgesetzten, durch eine umlaufende leichte Dachkante vom Bestand abgesetzten, transparent verglasten Aufbau vor, der die Dachfl äche des Gebäude am Hof 1 einbezieht. Während die Lösung an den Rändern so niedrig wie möglich ausgebildet ist, wird die notwendige Höhe zur Unterbringung der Technik durch eine weit zurückgesetzte, zusätzliche Aufkantung sowie einen höheren Aufbau im rückwärtigen Bereich erreicht.

Insgesamt wird dadurch eine sehr feingliedrige und leichte Wirkung erzielt, die sich durch größtmögliche Zurückhaltung gegenüber den Bestandsfassaden auszeichnet. Die horizontale Ausprägung oberhalb der bestehenden Gebäudekanten reagiert zudem auf die Zielsetzungen der fünfziger Jahre, in der Domumgebung durchgängige geradlinige Gebäudeabschlüsse zu schaffen. Der Übergang zum Blau-Gold-Haus wirkt selbstverständlich. Der wohlproportionierte, zurückgestaffelter Dachaufsatz als Betonung des Baudenkmals wird auch auf Seiten des Denkmalschutzes gewürdigt.

In funktionaler Hinsicht sind die ergänzenden Hotelnutzungen über die gesamte Länge am Roncalliplatz sowie gegenüber dem Dom richtig und repräsentativ positioniert und im Grundriss sinnvoll gegliedert.
Die vorgeschlagenen Funktionen, Konferenzräume und eine Lounge im Dachflächenbereich vorzusehen, bilden eine schlüssige Erweiterung der Hotelnutzung. Das Gebäude erfährt hierdurch eine zusätzliche Qualitätssteigerung in gestalterischer und funktionaler Hinsicht. Die Ausbildung der Technikbereiche erscheint funktional zweckmäßig sowie ausreichend dimensioniert.

Für die Fassade der Kolonnade werden großformatige Glastafeln mit filigranen Rahmenkonstruktionen, die in jedem zweiten Kolonnaden-Feld aus nur einer Glasscheibe bestehen. Die Rahmenprofile werden hinter die Säulen gestellt, die Glasscheiben sind in die Konstruktion von Boden und Decke eingelassen. Hierdurch entsteht eine hochtransparente und auf ein Minimum reduziert gegliederte Fassade, deren Außenwirkung allein von den Säulen der Kolonnade gegliedert wird und auf Seiten der Nutzer als auch der Denkmalbehörde gewürdigt wird.

Insgesamt handelt es sich um einen Entwurf, die der anspruchsvollen Aufgabenstellung in hohem Maße gerecht wird, indem sie eine sehr zurückhaltende und gleichzeitig sehr durchdachte Lösung, auch in funktionaler Hinsicht für die Domkloster Lammerting GmbH & Cie. KG, für die Stadt Köln und die Situation bietet.
Dom-Hotel, Blick vom Dom

Dom-Hotel, Blick vom Dom

Dom-Hotel, Blick vom Roncalliplatz

Dom-Hotel, Blick vom Roncalliplatz

Dom-Hotel, Blick vom Domkloster

Dom-Hotel, Blick vom Domkloster

Dom-Hotel, Kolonnade

Dom-Hotel, Kolonnade