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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2006

Ideen- und Realisierungswettbewerb "Wohnen in allen Lebensphasen - Regensburg, Pommernstr. 7"

Wettbewerbsbeitrag 1

Wettbewerbsbeitrag 1

2. Preis

Maier Neuberger Architekten GmbH

Architektur

GTL Landschaftsarchitektur Triebswetter, Mauer, Bruns Partner mbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Aufgabe
Aufgabe des Wettbewerbes ist zum einen eine Verbesserung des Wohnumfeldes einer bestehenden Wohnsiedlung
aus den 60er Jahren, zum anderen die Integration einer neuen Wohnnutzung in das bestehende Wohnsiedlung, die als
Modellvorhaben Wohnraum für alle Generationen insbesondere aber für ältere Menschen bieten soll.
Städtebau und Nutzungsverteilung
Das Problem vieler Siedlungen aus dieser Zeit sind nicht die Häuser und ihre Grundrisse, sondern eher das
Wohnumfeld, das ohne Bezüge zu den Häusern den Bewohnern keine Orientierung liefert. Es fehlt an Identität durch
architektonische und freiraumplanerische Bezüge und die klare Trennung zwischen öffentlichem und privatem
Freiraum. Unser Entwurf liefert eine neue Definition des öffentlichen Raumes, der durch vier neue Kopfbauten, die an
die bestehenden Wohnzeilen der Schlesierstraße 8 - 30 ergänzt werden, gebildet wird. Durch die ?Verengung? entsteht
eine klare räumliche Abgrenzung eines neuen inneren Grünraumes, der sowohl für das Wohnquartier, als auch für die
Umgebung zugänglich ist.
Die Gesamtgeschossfläche beträgt 4.000 m². Die Kopfbauten sind fünfgeschossig und definieren so einen neuen
Endpunkt am Übergang zwischen privatem und öffentlichem Freiraum.
In den Erdgeschossen der beiden mittleren Kopfbauten sind die öffentlichen Einrichtungen der Sozialstation und der
Gemeinschaftseinrichtung untergebracht. Durch ihre direkte Lage am Park bieten sie Anlaufstelle für das gesamte
Quartier.

Architektur
Die neue Architektur entwickelt sich aus der Analyse, Neuinterpretation und Weiterentwicklung der Architektursprache
der umgebenden Wohnbebauung. Als Kopf bilden sie eine Art Endpunkt zu Esplanade und Park. Die Elementbauweise
der Fassaden wird durch das Material, die Fügung ihrer Teile und die Farbe in eine moderne Architektursprache
übersetzt. Die raumhohen Fenster nach Süden und Osten gewährleisten die ausreichende Belichtung der Wohnungen.
Wohnen in allen Lebensphasen
Es werden ausschließlich Geschosswohnungen angeboten. Die Wohnungen gruppieren sich um den neu geschaffenen
Raum aus Esplanade und Park. Im Erdgeschoss der beiden mittleren Kopfbauten erhalten Sozialstation und
Gemeinschaftseinrichtung direkte Anbindung an das Quartier. Durch die Struktur der Häuser sind unterschiedlich große
Wohnungen für alle Generationen in allen vier Kopfbauten möglich. Aufgrund der prominenten Lage am Park werden
vorzugsweise die Wohnungen mit Gemeinschaftsbereich, der sich mit einer großen Terrasse im 1. Obergeschoss
befindet, über den allgemeinen Gemeinschaftseinrichtungen untergebracht. Diese Wohnungen sind nach DIN 18025
Teil1 ausgestattet. Die anderen Wohnungen verteilen sich in einem ausgewogenen Wohnungsmix aus 2-, 3- und 4-
Zimmer - Wohnungen auf die äußeren Kopfbauten, ausgestattet nach DIN 18025 Teil 2. Alle Wohnungen werden als
Zweispänner mit durchgesteckten Wohnungen (Querlüftung) angeboten, können aber auch nach Bedarf durch einen
Dreispänner erweitert werden.
Um dem Wunsch nach Rückzugsmöglichkeit bei gleichzeitiger Kommunikation untereinander gerecht zu werden, haben
alle Wohnungen eine privaten Freibereich mit Loggia oder Terrasse. So wohnen jung und alt in einem gemeinsamen
Wohnprojekt in unterschiedlichen Häusern zusammen am großen Platz.
Einkaufszentrum
Das besehende Einkaufzentrum wird durch ein eingeschossiges Lagergebäude mit Mitarbeiterstellplätzen neu gefaßt.
Es entsteht ein reiner Wirtschaftshof, der den Bereich der Anlieferung vom öffentlichen Durchgangsverkhr trennt. Die
Stellplätze der Besucher befinden sich ausschließlich vor dem Haupteingang Ecke Schlesier- Berliner Straße.
Erschließung
Das bestehende Wegenetz wird zum größten Teil fortgeführt. Die Wohnstraßen werden in Verllängerung von Wegen
an die Esplanade und den neuen öffentlichen Park angebunden. So wird der Entwurf als große Chance gesehen, dem
bestehenden Wegenetz ein Ziel zu geben, nämlich der öffentliche Raum aus Park und Esplanade.
Die PKW-Erschließung erfolgt ausschließlich von den angrenzenden Straßen der Pommern- und Schlesierstraße. Alle
bisherigen Erschließungsstraßen, die sich im Quartiersinneren befanden, wurden entfernt, um das Quartier grün und
ruhig zu halten. Die beiden großen Querverbindungen entlang des Parks können für Anlieferung insbesondere der
Sozialstation befahren werden.
Ruhender Verkehr
Durch eine große Tiefgarage unter der Esplanade werden 90 neue Stellplätze geschaffen, die durch ihre zentrale Lage
von den neuen Kopfbauten über das Haupttreppenhaus und von den Bestandshäusern über separate Aufgänge an die
Esplanade erreicht werden kann. Die Stellplätze des Parkdecks entlang der Brandenburgerstraße werden durch die
Tiefgarage unter dem neuen Platz am Heizkraftwerk ersetzt und erweitert. Alle Stellplätze, die im Bestand vorhanden
waren, werden durch Erhalt und Umstrukturierung durch die beiden neuen Tiefgaragen erhalten.
Bauweise / Ökologie
Die neue Wohnanlage verfolgt auch über die Art der Bauweise einen nachhaltigen und werthaltigen Grundgedanken.
Es werden natürliche, langlebige Materialien mit ihren jeweiligen Eigenschaften sinnvoll eingesetzt. Die Innenwände
sind aus Ziegel

Freiräume
Der neue öffentliche Raum bestehend aus Park und Esplanade ist das Herz des neuen Wohnquartiers. Der abgesenkte
Park, der den Baumbestand vollkommend erhält, bietet Erholungsfläche für das gesamte Quartier. Er wird begleitet
durch den befestigten Bereich der Esplanade, die als verbindendes Element zwischen dem nördlichen und dem
südlichen Kopfbau eine weitere Definition des öffentlichen Raumes liefert. Esplanade und Park werden durch zwei
lineare Wegeverbindungen von Ost nach West an das umliegende Quartier angebunden.
Östlich des Parks werden Nutzungen wie ein Großschach, ein Boule-Feld und ein Ballspielplatz ausgewiesen. Westlich
der Esplanade verteilen sich unterschiedliche Spielbereiche für Kinder und Jugendliche. Die an dieser Stelle
bestehenden Spielplätze werden in das neue Freiraumkonzept integriert.
Um den Übergang zwischen privater Wohnung und öffentlichem Freiraum zu definieren, werden sowohl vor den
bestehenden Zeilen, als auch vor die neuen Kopfbauten Terrassen vorgelagert.
Ideenteil
Zwischen Pommernstraße und Brandenburgerstraße wird das Parkdeck durch ein neues Quartierszentrum aus Platz,
Läden und darrüberliegenden Wohnungen ersetzt. Die neue Struktur stellt eine behutsame Ergänzung der
bestehenden nachbarlichen Bebauungsstruktur aus Zeilen, die einen Hof bilden, dar. Die Ecke wird räumlich gefasst
und inhaltlich neu definiert.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Faszination dieser Arbeit geht von einem großen, leicht abgesenkten Rasenplatz aus, der die
Mitte des Quartiers von Bebauung vollkommen freihält. Die ergänzenden Gebäude fügen sich
nahtlos, unaufgeregt und trotzdem selbstbewusst an die bestehenden Zeilen an. Damit entsteht
eine Weiterentwicklung des städtebaulichen Layouts der sehr sympathischen Bestandsgebäude.
Die Ergänzungsbauten formulieren einen neuen attraktiven Rand eines langgestreckten, von
öffentlichen Nutzungen besetzten Platzes, der aufgrund seiner „Einspannung“ zwischen die
neuen Wohnköpfe jedoch nicht ausreichend angeschlossen ist. Auch das neue Quartierzentrum
an der Pommernstraße an der Nord-Ost-Ecke im Ideenteil fügt sich sehr selbstverständlich mit
dem gut proportionierten Bauvolumen ein.
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Die Freiflächen mit dem bestehenden Baumbestand bleiben als „Parklandschaft“ mit großzügigen
Durchwegungsmöglichkeiten erhalten. Ihr Erhalt im zentralen Bereich mit Aufschüttung/
Abgrabung ist zweifelhaft, die Geländehöhen nicht ganz nachvollziehbar. Die Anbindung an den
Grünzug im Süd-Westen ist zwar berücksichtigt, aber nicht ausgeformt. Die wünschenswerten,
aber relativ großen Mietergärten beeinträchtigen das öffentliche Grün.
Die Ergänzungsbauten sind konsequent als hochflexible Spännertypen weiterentwickelt und
bieten durch den Anschluss an die angrenzende Tiefgarage ein attraktives Angebot für das Wohnen
in allen Lebensphasen. Mit der zentralen Lage der Tiefgarage in der Mitte des Quartiers wird
der Oberflächenverkehr vollkommen aus dem Zentrumsbereich herausgenommen.
Die Zufahrt zur Tiefgarage ist unauffällig und effektiv von der Pommernstraße möglich. Zufahrten
und Anordnung der Stellplätze im Süden an der Schlesierstraße sind aufgrund der
Höhensituation nicht durchführbar.
Das Ladenzentrum im Norden wird durch erdgeschossige Ergänzungsbauten aufgewertet, bemängelt
wird allerdings die zu geringe Menge der Stellplätze für den Laden.
Die Gestaltung der Ergänzungsbauten nimmt die Architektursprache des Bestandes auf und
entwickelt sie weiter.
Wettbewerbsbeitrag 1

Wettbewerbsbeitrag 1

Wettbewerbsbeitrag 2

Wettbewerbsbeitrag 2

Wettbewerbsbeitrag 2

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