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Mehrfachbeauftragung | 01/2014

Hoepfner-Areal

Gewinner

ASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS GmbH

Architektur

urbanegestalt

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die ehemals industriell geprägte Karlsruher Oststadt verändert ihr Gesicht. Durch die Transformation des Schlachthofareals, die Bebauung des Cityparks und die Weiterentwicklung der Technologiefabrik liegt die Oststadt nicht mehr am Rande der Stadt sondern ist umgeben von sehr aktiven neuen Quartieren. Die städtebauliche Struktur mit den teilweise sehr groß ausgeprägten Blockrändern bietet auch in der integrierten Entwicklung vielfältige Möglichkeiten für eine kleinteilige urbane Nutzungsmischung.

Der konisch zugeschnittene Block zwischen Haid-und-Neu-Straße und Rintheimer Straße hat durch seine Randlage eine besondere Rolle. Er ist nicht so kompakt wie die südliche Nachbarschaft und wirkt durch die heterogenen Gebäudestrukturen und Nutzungen aus unterschiedlichen Epochen sehr fragmentiert. Dabei erscheinen vor allem die Übergänge zwischen der Hoepfner Burg, den 70er Jahre Gebäuden und den Blockrandfragmenten ausgesprochen undefiniert und haben den Charakter von Restflächen.

Die Randbedingungen an den Grundstücksgrenzen könnten kaum unterschiedlicher sein: Die Adresse an der Haid-und-Neu-Straße, ein Blockinnenbereich mit Kleingärten im Osten, die Brauerei mit erheblichen Lärmemissionen im Westen und der Villengarten im Süden. Der Entwurf sieht ein städtebauliches Ensemble aus vier Teilen vor, die sich präzise an dem vorgegeben Programm und der möglichen Reihenfolge der Realisierung orientieren. Jeder der vier Teile hat eine klare Aufgabe und einen Charakter der das Programm und den Kontext respektiert.

Das Seniorenheim mit der integrierten Kita ist das erste Gebäude, welches direkt realisiert werden kann. Es schließt an den vorhandenen Blockrand an und leitet über, in den bestehenden Garten. Dieses Initialprojekt ist so konzipiert, dass es auf der momentan verfügbaren Parzelle realisiert werden kann.

Das „House of IT“ kann nach Aufgabe der Tankstelle auf exakt der neu verfügbaren Fläche entstehen. Der Kopf des Gebäudes an der Haid und Neustraße repräsentiert die neue Adresse und die Aufgabe die Straße räumlich zu fassen und die Eingänge zu definieren. Im Sockel befindet sich der für die Brauerei wichtige Getränkemarkt und der Haupteingang zum „House of IT“. Die gestaffelte Gebäudefigur erlaubt unterschiedliche Bürozuschnitte sowie eine repräsentative Konferenzzone im ersten Obergeschoss.

In einem dritten Schritt kann das Funktionsgebäude der Mälzerei durch das „House of IT“ (2. Bauabschnitt) ersetzt werden. Das kammartige Gebäude respektiert alle vorhanden Baumstandorte, kann flexibel aufgeteilt werden und sofern notwendig über eine Brücke mit dem 1.Bauabschnitt verbunden werden.

Anschließend können in einem vierten Schritt die punktförmigen Wohngebäude im südöstlichen Teil des Grundstücks entstehen. Sie orientieren sich an den benachbarten Gebäuden und sind ein wichtiger vermittelnder Teil des Ensembles. Neben der Fassadensprache wird das Ensemble durch gleiche Gebäudehöhen zusammengebunden. Dieser gemeinsame Horizont wird durch einen Hochpunkt an der Haid-und-Neu-Straße und flachere Gebäudeteile der Wohngebäude bewusst gebrochen.

Ein wichtiges Integrationselement ist der bestehende wertvolle Baumbestand auf dem Grundstück. Er wird weiterentwickelt zu einem prägnanten und qualitätsvollen städtischen Grünraum. Er hat nicht die Ambition eines Stadtteilparks sondern ist eher kleinräumig gedacht und versucht einen sorgfältigen Dialog mit den neuen Gebäuden. Das Wegenetz verbindet die Gebäudeeingänge und ermöglicht die notwendige Erschließung. Der Raum ist als kollektiver Raum für ein gemeinsames Wohnen und Arbeiten gedacht und soll daher eher die Atmosphäre eines charaktervollen Gartens haben.