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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2006

Ideen- und Realisierungswettbewerb "Wohnen in allen Lebensphasen - Regensburg, Pommernstr. 7"

4. Preis

SHA Scheffler Helbich Architekten GmbH

Architektur

Büro MENKE Stadtplaner + Ingenieure, LandschaftsArchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Ziel des Entwurfes ist die Schaffung eines gemeinsamen Wegenetzes, das die Vielfalt vorgefundener Elemente zu einer Identität bildenden Einheit verbindet.

Die bestehenden Mehrparteienhäuser, denen mit dem Wegfall des Gemeindezentrums die gemeinsame Mitte genommen wurde, werden mit dem Wegenetz um eine neue Mitte vereint. Es entsteht ein gemeinschaftliches Quartier mit eindeutig positiv besetzter Identität.

Dabei verknüpfen die Wege und Plätze alle Bewohner, die Gebäude und Freiräume. Alle Nutzungen sind diesem Netz angegliedert und miteinander verbunden und prägen durch ihre Positionierung den jeweilig eigenständigen und abwechslungsreichen Charakter.

Zukünftig bildet nicht ein einzelnes Gebäude die Mitte des Quartiers. Wichtigster Gedanke und übergeordneter Baustein des Entwurfes ist die Abfolge unterschiedlich ausgeprägter Freiräume, Gemeinschaftsflächen und Betätigungsfelder im Herzen der Anlage als innere Erschließung.

Diese Flächen, die sich immer an den Knotenpunkten der Wegeverbindungen bilden und der einfachen Orientierbarkeit und Übersicht dienen, bieten den Bewohnern zugleich Felder der Kommunikation und Begegnung, des gemeinsamen Spielens und Bewegens, der Ruhe und des Verweilens.

Sie dienen den Bewohnern als kommunikative Zielpunkte im Quartier, sind miteinander dicht vernetzt und bieten Raum für Bewegung wie skaten, rollern, radeln, Boule und Trampolinspiel. Dies steht im ständigen Wechsel und Ergänzung zu Verweil- und Aussichtsbastionen, Wasser-Sand-Spiel, Schach, Sitzmauern, Picknickplätzen, Bänken und Spieltischen.

Die vorhandenen markanten Einzelbäume und Baumgruppen werden hierzu freigestellt, aufgeastet und ihre Kronen hochgesetzt, um als Baumschirme über den Freiflächen sonnige und schattige Bereiche zu bilden. Durch das großzügige Entfernen der vorhandenen Unterpflanzungen bietet sich die freie Sicht in der Fußgängerebene.

Differenzierung des Außenraums durch halböffentliche Pocketparks und private Mietergärten

Um zukünftig bei den Bewohnern eine höhere persönliche Bindung an das Quartier durch Identifikation, Eigenverantwortung und eigene Gestaltungsmöglichkeit zu erreichen, sieht der Entwurf neben den öffentlichen Flächen zusätzliche Abstufungen bis hin zum privat genutzten Außenraum vor.

Dazu werden die vorhandenen Grünflächen, die den bestehenden Zeilenhäusern im Süden und Westen vorgelagert sind, nach gemeinschaftlichem Beschluss der jeweiligen Mieter als halböffentliche Gemeinschaftsgärten im Sinne ruhiger Pocketparks oder als privatgenutzte Mietergärten umgewidmet.

Hier lassen sich in der rückseitigen Grenzhecke weitere Gartenlauben, Gartengerätehäuser und Freisitze integrieren.

Diese differenzierte Abstufungen der Öffentlichkeitsgrade im Außenraum ermöglicht eine höhere Vielfalt von Nähe und Distanz, aus Konzentration und Entspannung. Dem Bewohner bieten sich so neben der zuvor beschriebenen Öffentlichkeit Überschaubarkeit und Ruhe, Sicherheit und Geborgenheit sowie Rückzugsmöglichkeit und Betätigungsfelder in den gegliederten Freibereichen des direkten Wohnumfeldes.

Zugleich lässt das Animieren der Bewohner zur Gestaltung und Betätigung im wohnungsnahen Umfeld und durch das Ausweisen und Anlegen privat genutzter Mietergärten die Entlastung des Kostenträgers zu.