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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2014

Wohnen in Halde-Nord

1. Preis

Preisgeld: 35.000 EUR

Landschaftsarchitekt Tautorat

Landschaftsarchitektur

Roessner + Waldmann Architekten

Architektur

a2 Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Architekten Stadtplaner Franke und Messmer BDA PartGmbB

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser setzen sich sehr überzeugend mit der bestehenden Topografie auseinander. Die gewählte netzartige Zellenstruktur gewährleistet durchgehend eine barrierefreie Erschließung und bietet unterschiedliche und vielfältige Füllungen für die wabenartigen Baufelder. Der Entwurf bietet in jedem Bauabschnitt unterschiedliche Wohnformen in der geforderten Mischung von Gebäudetypen an. Auch auf unterschiedliche Bedarfe während der baulichen Entwicklung der Abschnitte kann reagiert werden. Mit 444 WE bleibt er unter der geforderten Anzahl. An den Knotenpunkten des Erschließungsnetzes entstehen wie selbstverständlich Platzsituationen die für unterschiedliche Nutzungen offen sind, jeweils ihren eigenen Charakter haben können und damit zur Identitätsbildung einen wertvollen Beitrag leisten.

Der Verfasser führt eine Grünverbindung großzügig vom Höhenrücken nach Norden weiter bis zum Bleicher Bach und schließt auf kurzem Weg die Bauquartiere an. Darüber hinaus sind wenige gut nutzbare öffentliche Freiflächen ausgebildet.

Der Entwurf berücksichtigt die untergeordnete Anbindung des neuen Baugebietes an das bestehende Quartier durch kurze abgewinkelte Erschließungsstraßen. Die kurzen Straßenabschnitte schaffen selbstverständliche verkehrsberuhigte Verhältnisse. Der Entwurf macht sich nicht abhängig von einer durchgeführten Gemeindeverbindungsstraße. Der Entwurf sieht erfreulich frei geführte Rad- und Fußwege beidseits der Gemeindeverbindungsstraße vor.
Der Anteil an öffentlichen Erschließungsflächen ist relativ hoch.
Nachteilig gesehen werden in Teilbereichen Doppelerschließungen, die zulasten der Freiflächen gehen. Die notwendige Stellplatzanzahl und deren Erschließung ist nicht durchgehend nachvollziehbar.

Im Entwurf werden die immissionsschutzrechtlichen Fragestellungen mit Landschaftsbrücke, Böschungseinschnitten und baulichem Lärmschutz angegangen. Allerdings ist eine Lösung nicht überall nachgewiesen. Die Überschreitung der Lärmschutzgrenzen ist nur punktuell zu erwarten.

Die einzelnen Bauabschnitte ergeben sich logisch und bilden jeweils in sich einen plausiblen Ortsabschluss. Allerdings drängt sich der Bauabschnitt 4 unangemessen nahe an den Bleicher Bach.

Die generelle SW-Orientierung im Hinblick auf aktive und passive Solarnutzung ist vorteilhaft. Die Anordnung von 5 Heizzentralen erscheint hinsichtlich Investition und Wartung sehr aufwändig (Wer wird diese betreiben?). Hier werden Alternativen empfohlen. Hinsichtlich eines modellhaften Wohngebietes im Rahmen des Masterplans 100% Klimaschutz (Plus-Energie-Häuser, ökologische Baustoffe, nachhaltige Mobilität) fehlen konkrete Planungsansätze.
Der erste Bauabschnitt ist hinsichtlich (solarer) Lage/Orientierung für dieses Anliegen teilweise geeignet.