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2. Rang 3 / 3

Einladungswettbewerb | 03/2014

Neubau Kindertagesstätte mit Gemeindesaal

3. Rang / 3. Preis

Preisgeld: 1.000 EUR

Architekturbüro Klaus Thiemann

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebaulich ist es den Verfassern gelungen einen Kirchhof zu schaffen, in dem der Kirchturm freigestellt wird. Dabei haben sie richtig erkannt, dass diese Idee nur unter Verzicht auf das bestehende großzügige Eingangsvordach umsetzbar ist. Der Haupteingang zur Kirche erhält deshalb konsequenterweise ein nur auf das Türelement bezogenes eigenes Vordach. Kirche und Pfarramt sind damit nicht vom Kirchhof aus direkt erschlossen. Der Kirchhof wird östlich des Turms von der öffentlichen Verkehrsfläche mit einer Rampe erschlossen, deren notwendige Barrierefreiheit im Einzelnen noch nicht nachgewiesen ist. Neubau und Kirchengebäude sind parallel in Nord-Süd-Richtung angeordnet, wobei die Kindertagesstätte deutlich nach Norden gerückt wird, um zusammenhängende Spielbereiche im Osten und Süden zu ermöglichen. Die Funktionsbereiche werden so optisch deutlich getrennt. Der Kirchturm rückt in den Mittelpunkt der Gesamtanlage.
Die durchgehende Erschließungszone des gesamten Neubaus der Kindertagesstätte ist klar strukturiert. Die Verfasser haben das Leitbild des „Bewegungskindergartens“ im Blick, wenn sie einen nord-süd-gerichteten, klar organisierten Spielflur ausweisen. Insgesamt wäre hier jedoch mehr Aufenthaltsqualität wünschenswert.
Die Haupträume der Kindertagesstätte sind nach Osten orientiert, sehr gut nutzbar und haben einen unmittelbaren Zugang zu den Freispielflächen. Der Sanitärbereich liegt innen, mit einem Oberlicht und ist vermutlich etwas zu beengt.
Entgegen dem Raumprogramm sind die Intensivräume getrennt geplant. Sonst wird das Raumprogramm gut erfüllt und funktional organisiert.
Die Entwerfer planen eine gemeinsame Nutzung der naturnahen Außenanlagen durch Kindergarten und Gemeinde.
Der Zugang zum Gemeindesaal ist weit nach Süden gerückt. Das vorgelagerte und in der Höhenentwicklung abgesetzte Foyer kann räumlich nicht überzeugen, wenngleich das Bemühen um einen direkten Anschluss an die künftigen Gemeinderäume durchaus positiv gesehen wird. Es bestehen kurze Wege zu einer künftig möglichen Küche und den Sanitärräumen im Kirchengebäude. Die Nutzung des Foyers wird jedoch durch die Treppen- und Rampensituierung auch funktional erheblich eingeschränkt.
Der Gemeindesaal wird dadurch auch sehr weit in den Garten gerückt, liegt nicht an den Hauptbewegungs- und Erschließungsflächen des Gemeindezentrums und ist eigentlich baulich der Kindertagesstätte zugeordnet.
Das neue Gebäude wird als Niedrigenergiehaus, Massiv-Holz-Bau mit vorgesetzter Klinker-Fassade geplant. Im Kontext mit den Bestandsbauten (insbesondere mit dem Turm) kann das vorgeschlagene Material der Fassadenverkleidung nicht voll überzeugen. Das begrünte Dach wird grundsätzlich positiv gesehen. Die Schnittfigur der Überdachung des Foyer-Bereichs wirkt aber auch in diesem Zusammenhang nicht konsequent.
Die Stellplätze liegen an der nördlichen Grenze, wobei beim Ein- und Ausparken ein vollständiges Überfahren der Gehwegzone erforderlich ist.
Die Abstandsflächen sind nicht ausreichend nachgewiesen. Eine Abstandsflächenübernahme durch die Stadt Hof wird jedoch in Aussicht gestellt.
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