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Offener Wettbewerb | 02/2014

DICHT.DAZWISCHEN.SÄEN

Restanien

Gewinner

reset.

Architektur

Sarah Utschak

Design

Erläuterungstext

KONZEPT:
Restanien ist eine nutzungsentschleunigte Zone in direkter Nähe zur Nürnberger Innenstadt und auf Grund seiner historischen Situation (Kriegszer-störung), sowie der direkten Lage am Bahndamm ein lange Zeit vernachlässigtes Stück Stadt. In dem überwiegend brachliegenden Gelände konnten auch die Entwicklungsmaßnahmen der letzten Jahre (Südtstadtpark) glücklicherweise keine längerfristige Aufwertung bringen. So zeigt sich Restanien heute als lose und zufällige Ansammlung heterotoper Orte und Typologien. Der niedrigschwellige Zugang, die fehlende Entwicklung und die wenigen Gestaltungsvorgaben gekoppelt mit einer baulichen Unterauslastung ermöglichten es all jenen einen Raum zu finden die sonst vielleicht an den Rändern der Stadt zu finden wären. In der Zone haben sich unzählige einzigartige Adaptionen an gebauter und improvisierter Architektur etabliert, die dem Areal in seiner Gesamtheit eine einzigartige, städtebauliche Gestalt verleihen. Der hohe Nutzungsdruck auf Grund der Nähe zur Innenstadt sowie die gängigen Planungsvorschriften (§34) gefährden diese Entwicklung permanent (siehe Hotelentwicklung Nordseite). Der nutzungsentschleunigte Zustand der Zone, der in dieser zentrumsnahen Lage einen großen Teil zur urbanen Qualität Nürnbergs und zur Integration gesellschaftlicher Randnotizen beiträgt, stellt längerfristige eine einzigartige Qualität für die zukunftsorientierte Frankenmetropole dar. Um diesen Zustand als Überlaufbecken für niedrigschwellige Aneignungen längerfristig zu schützen ist es für Nürnberg zwingend notwenig eine
städtebauliche Erhaltungssatzung nach §172 Bau GB zu erlassen. Ziel der Satzung ist neben dem Erhalt der städtebaulichen Eigenart (geringe Dichte, besondere Art der Architektur, etc.) und dem Milieuschutz (niedrigschwellige Nutzungen) auch das Ermöglichen einer zielgerichteten städtebaulichen Nachverdichtung im Sinne der Kultivierung des Brachlands. Hierfür bedarf es innerhalb der Erhaltungssatzung der Festsetzung von Rahmenbedingungen und einer Gestaltungssatzung nach den folgenden Grundsätzen:
1. Die Stadt Nürnberg erwirbt sämtlichen Grundbesitz.
2. Grundstücke werden ausschließlich in Erbpacht mit einer Laufzeit von 20 Jahren angeboten.
3. Die Zone wird entsprechend der ortsüblichen Dichte und Struktur konzentriert und entwickelt.
4. Die maximale Parzellengröße beträgt 400qm.
5. Die GRZ beträgt 0,3 (120qm). Die GFZ 0,6 (240qm).
6. Die zu verwendenden Materialien müssen sich an der vorhandenen Bebauung orientieren.
7. Die maximale Geschosshöhe beträgt II. Sattelgeschosse sind verboten. Dachterrassen erlaubt.
8. Kurzfristige Zwischennutzungen sind verboten. möglicht den Pionieren die häufig geforderte längere Laufzeit ihrer Miet-/ Pachtverträge.
9. Bei gleicher Qualifikation sind Gemeinschaften den Individualinteressen vor zu ziehen.
10. Einführung der Jedermannsrechts.

BAUBESCHREIBUNG:
Während der A6 wird das alte Bahnhäuschen am Marientunnel (Standort g in Nürnberg) als Grenzposten RESTANIENS inszeniert. Es fungiert als Zugangsort zur nutzugsentschleunigten Zone und beeinhaltet gleichzeitig ein Dokumentationszentrum. Das Bahnhäuschen wird in den Farben rot und weiß angestrichen. Im Aussenraum werden ein Schlagbaum, eine Leuchtschrift, eine Markise und einfachste Plastikmöbel ergänzt. Hierdurch wird das Haus im Stadtraum deutlich sichtbar gemacht und weist an dem wichtigen Verkehrsknotenpunkt auf RESTANIEN hin.
Im Inneren des Bahnhauses findet sich eine Fotocollage von Typologien aus RESTANIEN und ein städtebauliches Modell. Zusätzlich wird der Vorschlag für eine städtebauliche Erhaltungsatzung in Verbindung mit einer Gestaltungssatzung ausgestellt. Mit diesen beiden Werkzeugen soll sowohl die städtebaulich / architektonische Gestalt Restaniens bewahrt und gleichzeitig die Grundlage zu einer behutsamen Nachverdichtung geschaffen werden. Im Modell werden bereits erste Nachverdichtungsvorschläge zu sehen sein.