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Offener Wettbewerb (nur für Studenten) | 03/2014

VfA Studentenwettbewerb 2013 - MED in Germany

2. Preis

Preisgeld: 1.800 EUR

Vera Kallenbach

Student*in Architektur

Antonia Dienst

Student*in Architektur

Erläuterungstext

Die derzeit bestehende Kinder- und Jugendpsychiatrie auf dem Gelände des Universitätsklinikums in Hamburg-Eppendorf ist den heutigen Nutzungsansprüchen nicht mehr gerecht. Besonders für Kinder und Jugendliche ist eine freundliche Atmosphäre entscheidend, das Gebäude muss Raum für alle Arten der Therapie geben und so den Heilungsprozess unterstützen. Dabei findet die Therapie nämlich nicht nur in einem kurzen Gespräch zwischen Arzt und Patienten statt, sondern vielmehr gemeinsam mit Eltern, Freunden oder anderen Patienten. Die meisten Patienten der Kinder-und Jugendpsychatrie halten sich nur wenige Stunden in dem Gebäude auf, doch einige Wenige leben dort bis zu einem Jahr.
Das vorgeschlagene Gebäude soll eine schützende Atmosphäre schaffen, die gleichzeitig die Verbindung nach Außen nicht verliert.
Dies bedeutet für die Nutzer, dass es Rückzugsorte gibt, Sie aber auch die Möglichkeit haben sich selbst zu exponieren.
Da alle Nutzer aufgrund der Therapie da sind, bildet die Therapie das Zentrum des Gebäudes. Alle weiteren Bereiche ordnen sich um dieses Zentrum an. Zu trennen sind vor allem die privaten und öffentliche Bereiche, weshalb die Therapie in das erste Obergeschoss angehoben wurde. So entsteht im Erdgeschoss Raum für Öffentlichkeit und in den Geschossen darüber Privatheit. Das Erdgeschoss soll den Nutzern einen fließenden Übergang zum Leben außerhalb der Psychiatrie ermöglichen.
Die Komplexität des Raumprogramms und die unterschiedlichen Nutzergruppen fordern neben der klaren horizontalen Schichtung eine feinere Gliederung des Gebäudes.
Die erste Unterteilung im Therapiegeschoss erfolgt dabei durch die vier Fachtherapien an denen jeweils ein Hof und ein Platz anliegen.
Die Fachtherapie ist Themengebend für die Höfe. Die Tiertherapie und die Ergotherapie sollen einen zusätzlichen Außenbereich erhalten und deshalb bilden sich deren Höfe im 1.OG als betretbare Terrassen aus und die der Kunst und Musiktherapie gehen als Lichtlöcher bis in das Erdgeschoss durch.
Die Differenzierung und Themen der Höfe lassen sich an ihren besonderen Fassaden oder der Bespielung der Terrassen erkennen und sind somit eine gute Orientierung, auch für die darüber liegenden Geschosse.
Das Gebäude wird von der Mitte aus betreten. Im Erdgeschoss ist eine freie Bewegung zwischen den Füßen des Baukörpers möglich. Hier gibt es Räume und Plätze um sich mit Besuchern und Freunden zu treffen, wie zum Beispiel ein Café oder eine kleine Bücherei. Auch die Schule ist hier an der Nordseite angeordnet.
Man Betritt das Therapiegeschoss durch eine zentrale Erschließung und wird von dem Licht der Themenhöfe weiter gelenkt.
Neben der Therapie befindet sich die Akut und ein Teilbereich der Schule in diesem Geschoss.
Das nächste Geschoss erschließt man über die an den Plätzen liegenden Treppenhäusern.
Die vier Treppenhäuser sind im 2.Obergeschoss jeweils vier Wohngruppen zugeordnet. Dabei wird zwischen Kindern, Jugendlichen, Adoleszenten und Familien und Säuglingen unterschieden.
Die Wohngruppen sind unterteilt in Systemeinheiten mit 6 Personen, die sich Bäder und einen Zugang ins 3.OG teilen.
Das tatsächliche Wohnen findet im 3.Obergeschoss statt, in welchem sich die vier Wohngruppen durch die vier zurückgenommenen Körper abbilden.
Dies ist der ganz private Bereich, der nur für die Bewohner und Mitarbeiter zugänglich ist, der einen geschützten Innen- und Außenraum bietet in dem man sich frei bewegen kann.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie Hamburg schafft eine schützende Atmosphäre, die gleichzeitig die Verbindung nach außen nicht verliert. Die ansprechende Differenzierung vom Außen- und Innenraumbezug zur Funktion der einzelnen Bereich ist gelungen. Die Präsentation lässt das Erscheinungsbild gut erkennen und entwickelt attraktive Bereiche im Innenraum, die lockere und spannungsvolle Zwischenräume schafft. Es bestehen gute Entwicklungsmöglichkeiten der Grundrisse, Die Schnitte sind erfreulich verständlich.
Auffallend sind die Raumproportionen der Therapieräume, die einer Überarbeitung bedürfen.