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Offener Wettbewerb (nur für Studenten) | 03/2014

VfA Studentenwettbewerb 2013 - MED in Germany

Anerkennung

Preisgeld: 400 EUR

Lana Eichelmann

Student*in Innenarchitektur

Julia Hölzer

Student*in Innenarchitektur

Magdalena Dimanski

Student*in Innenarchitektur

Erläuterungstext

Hinter dem Konzept steht der Gedanke einer Vielzahl an Krankenhäusern ein vom Standort unabhängiges Modulsystem anzubieten. Der Lösungsvorschlag sind drei Räume, die sich mit den Themen Kommunikation, Interaktion und Meditation auseinandersetzen. Je nach Bedarf und verfügbaren finanziellen Mitteln können mehrere oder ein Modul angefordert werden. Diese werden auf diversen freien Flächen ergänzend innerhalb eines Krankenhauskomplexes aufgestellt (Dach/Vorplatz/Innenhof/Eingangshalle). Im Gegensatz zu komplexen Um- und Neubaumaßnahmen ist das Modulsystem flexibel, kosten- und zeitsparend. Bei der Gestaltung wurde auf unterschiedliche Bedürfnisse der Patienten – wie das nach Autarkie, gemeinsamen und privaten Momenten, Abwechslung und Sicherheit – eingegangen. Dies sind zentrale Themen die in vielen Krankenhäusern nicht berücksichtigt werden. Unsere Intention ist es mit Hilfe durchdachter Raumatmosphäre die Genesung zu unterstützen, Patient und Besucher einen Ausbruch aus dem Krankenhausalltag zu ermöglichen und Ablenkung zu verschaffen. Ausgehend von der positiven und heilungsfördernden Wirkung der Natur auf den Menschen, wurde diese in das gesamte Gestaltungskonzept verankert. So bildet das Modulsystem zusammengestellt im Grundriss eine Wabe - als Assoziation mit Stabilität & Zusammenhalt. Das Auseinanderrücken der Einheiten lässt Gänge entstehen, die zu einem kleinen Innenhof in der Mitte führen. Dieser kann z.B. als grüne Anbaufläche oder als Treffpunkt mit Sitzgelegenheiten aktiv genutzt werden. Jedes Modul setzt sich aus einer inneren Holz- und einer äußeren Glasfassade zusammen, so entstehen Wandelgänge. Die doppelte Hülle vermittelt außerdem Schutz und lässt die Räume als sichere Zufluchtsorte erkennbar werden. Die Glasfassade trägt die individuelle Gestaltung und Funktion der Innenräume nach außen und betont die eigenständigen Charaktere jedes Moduls. Gleichzeitig wird mittels gleicher Materialien auf die Beziehung zueinander verwiesen, es entsteht ein harmonisches Gesamtbild.
Das Gestaltungskonzept stellt mit gezielt eingesetzten Licht- und Schattensituationen, sowie Holz als natürlichem Bauelement, einen positiven Kontrast zu der in vielen Krankenhäusern meist sterilen Atmosphäre, der rein funktionalen Beleuchtung, sowie fehlender Natur/Tageslicht dar.
Modul 1
Das Gemeinschaftsmodul bietet einen Ort, der die Kommunikation der Patienten untereinander und mit ihren Besuchern fördert. Frei und unterschiedlich dicht aufgestellte Holzsäulen schaffen wiederholt Assoziationen zu Natur & Wald. Zwischen einzelnen Säulen ergeben sich Tische und Stühle aus Holzebenen, die als Treffpunkt zum Reden, Lesen oder Tee trinken dienen. Freie Ausblicke in den Himmel verbinden die äußere Natur mit dem Innenraum.
Modul 2
Sowohl kranke als auch gesunde Kinder haben hier die Möglichkeit miteinander zu agieren, mit Hilfe einer »Interaktionswand« in Bewegung zu kommen und sich kreativ auszuleben. Diese Spielwand beinhaltet div. weiche Polstersteine, die sich verschieben und herausziehen lassen, um sie als Sitzmöglichkeit oder Bausatzteil zu nutzen. In der Wand entstehen Löcher zum Reinlegen und Hochklettern. Auch Kinder, die sich nicht aktiv beteiligen können, finden Abwechslung durch Sitz-, Mal und Entspannungsmöglichkeiten. Durch die Glasfassade wird die Aufsicht der Kinder von außen gewährleistet.
Modul 3
In diesem Modul wird das Bedürfnis nach Ruhe und dem Alleinsein erfüllt. Der 5m hohe, runde Raum lehnt sich an sakrale Architektur an, um dem Patienten in einem Zustand der Stille zu ermöglichen zu sich zu kommen. Die Holzkonstruktion lässt durch einen schmalen, transluzente Glasstreifen am Boden und einen Übergangsstreifen zur Decke samt Loch in der Deckenmitte den Einfall von natürlichem Tageslicht zu. Bei Dämmerung werden die Glasstreifen durch warmes, künstliches Licht erleuchtet. Mit diesem reduzierten Lichtkonzept – ohne weitere Fenster & Sichtmöglichkeiten– wird ein Gefühl der vollkommenen Abgeschiedenheit zur Außenwelt gefördert.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das flexible, drei modulare System „Raum für Kommunikation, Interaktion, Meditation“ schafft spannungsreiche Innenraumsituationen durch unterschiedliche Raumstimmungen. Die Flexibilität der einzelnen Modulverwendung, aber auch der Modulzuordnungen an sich wird positiv gesehen.
Fragwürdig sind in Teilen die doppelten Wandsituationen, die durch die umschließende Glashülle entstehen. Die Funktion der Glashüllen erschließt sich nicht, wohl aber die dadurch entstehenden Probleme (Kosten, beengte Raumsituationen, Reinigung).