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Mehrfachbeauftragung | 12/2013

Hammonds Barracks

3. Preis

Kaupp + Franck Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Die Konversion der Hammond Barracks und der Loretto Kaserne bietet für die Stadt Mannheim die Chance den Stadteingang des Stadtteils Seckenheim u. a. durch eine Baumallee neu zu gestalten und gleichzeitig die bestehenden Siedlungen über neue Qualitäten des Stadtraums miteinander und mit der umgebenden Landschaft zu verknüpfen. Dabei werden die bisherige Verkehrsführung und die Zufahrten zur ehemaligen Hammond Barracks und zur ehemaligen Loretto Kaserne mit den begrenzenden Natursteinwänden erhalten. Der Badener Platz, der eine seinem Namen gerecht werdende Fassung erhält, ist dabei Auftakt und Verknüpfungspunkt der bestehenden und der neuen Haupterschließungsstraßen des Stadtteils.

Die Kasernenbauten der 30.-iger Jahre werden erhalten und umgenutzt. Nach Süden hin vermitteln die vorgeschlagenen Neubauten in ihrer Körnigkeit, Geschossigkeit und Gebäudetypologie zwischen den Bestandsbauten der Kaserne und der Struktur der angrenzenden kleinteiligen Wohngebiete. Ein vielfältiges Angebot an Wohnformen entsteht, das unterschiedliche Nutzergruppen ansprechen wird.

Der ehemalige Exerzierplatz bildet, in seiner über die Jahrzehnte gewachsenen Ausprägung, das grüne Zentrum der neuen Siedlung. Der Baumbestand um den historischen Exerzierplatz wird erhalten und ergänzt. Hier kreuzen sich die Fuß- und Radwege im Grünen aus den angrenzenden Siedlungen sowohl in Nord-Süd- als auch in Ost-West-Richtung. Die vorhandenen Heckenstrukturen ermöglichen dabei eine Vielfalt von Aufenthaltsräumen für die unterschiedlichen Nutzer zu definieren.

Die angrenzenden, Gestalt prägenden Kasernenbauten werden konsequent erhalten und überwiegend zu großzügigen Wohnungen mit hohen Raumhöhen umgenutzt. Die Verkehrserschließung erfolgt von der Seckenheimer Hauptstraße her, im Norden der Grünbereiche wird zwischen den Zeilenbauten auch der ruhende Verkehr untergebracht. Nach Süden liegen die gemeinsamen parkähnlichen Gärten. Die vorhandenen Treppenhäuser werden durch Aufzüge ergänzt und in die Volumen werden Loggien eingebaut, die jede Wohnung durch einen geschützten Außenbereich aufwerten. Nach Süden wird der grüne Exerzierplatz durch Stadtvillen mit privaten Gärten begrenzt, die attraktive Geschosswohnungen auf 4 Etagen bieten. Der ruhende Verkehr wird in Tiefgaragen untergebracht.

Die baumbegleiteten Spielstraßen (Apfelbaumweg / Birnbaumweg / Kirschbaumweg / Rotdornweg), die die Stadtvillen und die kleinteiligen Familienhäuser (Ein- bis Zwei-Familienhäuser) von Süden her erschließen, werden durch Wege an die grüne Mitte angebunden. Das vielfältige Angebot an Wohnungen in unterschiedlichen Gebäudetypologien erhält dadurch eine gefahrfreie Anbindung an die Grün- und Spielflächen, sowie an den Kindergarten St. Adalbert in der Sinsheimer Straße.

Entlang des Forbacher Wegs, der als Grünzug ausgebildet wird, und über den baumbestandenen Badener Platz gelangt der Radfahrer und der Fußgänger der neuen Allee folgend an die vorhandenen Übergänge der Haltestellen der OEG Linie 5 (Pforzheimer Straße / Deutscher Hof), die neue Wege zu den Neckarwiesen eröffnen.

Das Nahverkehrsangebot, das durch die beiden Haltestellen der OEG Linie 5 bereits sehr attraktiv ist, kann durch eine zusätzliche Haltestelle des Seckenheimer Ortsbuses Linie 41 in der Zähringer Strasse vor den Gewerbebauten ergänzt werden.

(Zusammenarbeit mit Herr Holger Haag)

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit zoniert das Wettbewerbsgebiet in drei Teile. Der robuste Entwurfsansatz erhält im nördlichen Bereich die Bestandsgebäude bis auf die Pagode und kommt dabei ohne Ergänzungsbauten aus. Im Mittelteil schließt sich eine Fläche mit Mehrfamilien- und Reihenhäusern an, die südliche Fläche Richtung Zähringer Straße wird als Einfamilienhausgebiet klassischer Art ausgebildet. Der Pkw-Verkehr wird vom Badener Platz über die Lorettostraße östlich durch das Gebiet geführt. Nur die vier Bestandgebäude an der Seckenheimer Straße werden direkt angebunden. Der Exerzierplatz bleibt als zentrale Grünanlage incl. der vorhandenen Hecken erhalten und soll durch Baumpflanzungen neu gefasst werden. Eine direkte Verbindung der Freifläche zum Neckar wird vermisst, die qualitative Ausformung der Bereiche zwischen den Bestandsgebäuden im Norden fehlt. Das Gebiet ist mit der Umgebungsbebauung an vielen Punkten vernetzt, was zu einem hohen Anteil an Erschließungsfläche führt. Als Nutzung wird fast ausschließlich Wohnen in verschiedenen Typologien vorgesehen. Positiv zu bewerten ist die Höhenentwicklung der Bebauung und die damit verbundene Anpassung an vorhandene Strukturen. Der Übergang am Gelenk zwischen den 3 Bautypologien wird als nicht gelöst erachtet, auch die Qualität der Grünräume entlang der Erschließungsstraße ist in Frage zu stellen. Die Stringenz der dargestellten Einfamilienhausbebauung wird sich in der späteren Realisierung nicht mehr darstellen lassen.