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Einladungswettbewerb | 02/2014

Neubau Gemeindezentrum

3. Preis

HERLE + HERRLE Architekten BDA

Architektur

grabner huber lipp landschaftsarchitekten und stadtplaner partnerschaft mbb

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Durch die Lage des Kirchenvolumens im Westen ist der Bau von der Römerstraße von Kösching kom-mend nicht sehr dominant. Der Entwurf beginnt am Ort mit einer Freifläche aus Bolzplatz und Kirsch-hain. Das Grundstück ist durch die vorgegebenen Nutzungen fast zur Gänze besetzt. Der Kirchhof und die Lage der Nutzungen daran sind dann aber gut erkennbar und von den Abmessungen auch gut pro-portioniert. Hier finden sich die sehr unterschiedlichen formulierten Eingänge direkt zum Kirchenraum und in das langgestreckte Foyer. Der expressiv ausgeformte Baukubus für den Kirchenraum zu einer ruhigen flachen und flachgeneigten Dachlandschaft ist ein kompositorisch gut möglicher Ansatz.
Die Anordnung der Stellplätze einmal auf einer neuen tieferen Terrasse im Osten in der Nähe des Fahr-radwegs mit einem neuen Fußweg zum Kirchenzentrum und zusätzlich als Senkrechtparker entlang der Straße sind funktional gut möglich, beeinträchtigen aber das Bild des Kirchenzentrums vom Ort aus.
In Hinblick auf die Kubatur liegt die Lösung im höheren Segment, die übrigen Kenndaten sind ebenfalls über dem Durchschnitt, die Foyerfläche ist um 120% überzogen.
Der mehrfach gekippte Kubus bildet ein kraftvolles, skulpturales Element und entwickelt eine Zeichen-haftigkeit, der Glockenträger jedoch ist nicht schlüssig verortet und wirkt fragil.
Die expressive Haltung des Kirchenkubus wird innen durch gegenläufige Flächen und einer Flachdecke verunklärt und erzeugt Irritationen. Das Glaskreuz in der Altarwand ist spannungsvoll plaziert, die Em-pore des Kirchenraums ist gut vorstellbar.
Die Positionierung der Prinzipalstücke ist problematisch. Der Taufstein außerhalb des Gottesdienst-raums entspricht nicht der evangelischen Liturgie.
Das Raumprogramm wurde im Wesentlichen erfüllt. Das Foyer ist jedoch doppelt so groß wie im Raumprogramm angegeben, die Abstandsflächen werden eingehalten.
Durch das Angebot einer Empore wird die Sollfläche des Gottesdienstraums um die Hälfte überschrit-ten.
Der Übergang vom Außenraum zum Innenraum über einen Gemeindehof ist einladend.
Über den Gemeindehof sind Gottesdienstraum und Gemeindesaal gut erschlossen. Jedoch können sie nicht untereinander verbunden werden. Dieser Mangel ist nicht hinnehmbar. Das Angebot, einen Ge-meinderaum unter Einbezug der Erweiterung des Foyers mit dem Taufbecken als Erweiterung des Got-tesdienstraums zu nutzen, ist liturgisch nicht akzeptabel. Eine Tauffeier ist mit dem außenstehenden Taufbecken nicht denkbar.
Die übrigen Räume und Funktionen sind klar und übersichtlich gegliedert. Die Lage der Küche erscheint ungünstig.
Abgesehen von den Angaben zu den Oberflächen (außen Sichtbeton, geschliffen) werden keine konstruktiven Aussagen getroffen. Es ist von massiven Wand- und Deckenkonstruktionen auszugehen.
Der schräg verzogene kubische Kirchenbaukörper ist mit erhöhtem konstruktiven und abdichtungstech-nischen Aufwand verbunden.
Insgesamt ist der Glasflächenanteil der Fassaden relativ hoch (v.a. im Nordosten), im Atrium bedingen die verglasten Süd- und Westfassaden nicht dargestellte Sonnenschutzeinrichtungen