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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2014

„Haus der Kulturen der Welt“ - 2. Teilinstandsetzung und Modernisierung

1. Preis

DFZ ARCHITEKTEN

Architektur

Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG

TGA-Fachplanung

Skope inventive spaces GmbH

Design, Szenographie

made by light - lichtplanung

Lichtplanung

Erläuterungstext

Maßgebend für das Entwurfskonzept ist der Anspruch an diesem historischen Ort einerseits optimale Voraussetzungen für die Produktion und Präsentation ästhetischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Strategien zu schaffen und andererseits zugleich das architektonische Erbe und die Geschichte des Ortes zu respektieren. Die besondere Aufmerksamkeit galt während des Entwurfsprozesses der Entwicklung einer Strategie, die scheinbar gegensätzlichen Anforderungen des Denkmalschutzes und des Nutzers in einem gemeinsamen Konzept zu vereinen.

Der Veranstaltungsbetrieb mit seinen unterschiedlichen Veranstaltungsformen und das Fehlen eines vorgegebenen Formates der Kulturproduktion erfordert ein Höchstmaß an Flexibilität innerhalb der vorhandenen, denkmalgeschützten Struktur. Das Konzept setzt auf eine Fortschreibung und Weiterentwicklung der Qualitäten des Hauses, insbesondere der Offenheit, der fließenden Übergänge und inszenierten Raumfolgen. Dabei nimmt das Thema Licht als entmaterialisiertes Gestaltungsmittel eine tragende Rolle für Interventionen und Lösungen ein, die die architektonischen Aufgabenstellungen außergewöhnlich, ästhetisch und zugleich funktional beantworten.

Die in den letzten Jahrzehnten vorgenommenen Eingriffe und Veränderungen des Erscheinungsbildes werden soweit funktional vertretbar zurückgebaut, der Ursprungszustand wiederhergestellt (Entfernung des Deckensegels Haupteingang/Foyer, des Kassentresens, der Rampe, des Wegeleitsystems/der Signaletik, etc.) und ggf. mit neuen Elementen erweitert. Die neuen Eingriffe werden behutsam und unter Berücksichtigung der heutigen Anforderungen gewählt, z.B. hinsichtlich der Beleuchtung oder der barrierefreien Zugänglichkeit.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit demonstriert einen kongenialen Umgang mit der Architektur des Hauses. Der Einsatz des Lichtes als Grundelement der Orientierung bietet die Möglichkeit, das Haus auch nach außen in Szene zu setzen. Dabei bleibt seine Grundstruktur im Wesentlichen unangetastet. Gleichzeitig erhält das Gebäude eine stärkere Präsenz in der Kommunikation mit dem urbanen Umfeld. Die Lichtführung erlaubt es unter anderem dem Besucher schneller, den etwas versteckten Haupteingang zu finden. Bei Nacht wirkt das Spiel mit der beleuchteten Glasrasterung als Blickfang für Passierende.

Auch die Eingriffe in den Eingangsbereich unterstreichen dessen offene, einladende Geste. Der Lift für Behinderte stellt dabei eine minimale Intervention dar. Die durchgehende Glaswand des inneren Windfangs unterstreicht die transparente Geste des Gebäudes und Eingangs. Es wird hier die Funktion eines Schutzes des Innenbereichs durch ein Architekturelement übernommen, das in seiner Finesse dem Rest der Architektur korrespondiert ohne die Ursprungslösung eins zu eins zu kopieren.

Der Vorschlag, wesentliche Information durch Projektion auf die Wände abzubilden, erlaubt es ein Kommunikationssystem zu etablieren, das gleichzeitig der Materialität und Farblogik des Gebäudes Rechnung tragen kann. Inwieweit dieses System bei direktem Sonnenlicht funktional ist, bleibt zu prüfen.

Für das Auditorium schlägt der Entwurf eine sehr funktionale und praktikable Lösung im Hinblick auf seine Unterteilung in zwei Bereiche vor. Diese Lösung, die mit überraschend geringer Intervention in den Saal auskommt, erlaubt eine Bespielung des Saales auch bei Besucherzahlen unter 500 Personen und eröffnet damit eine größere Nutzerbreite.
Haus der Kulturen - Haupteingang

Haus der Kulturen - Haupteingang

HKW_aussen

HKW_aussen

HKW_Lobby

HKW_Lobby

HKW_Auditorium

HKW_Auditorium

HKW_DFZ-Blatt_01

HKW_DFZ-Blatt_01

HKW_DFZ-Blatt_02

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HKW_DFZ-Blatt_03

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