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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2014

„Haus der Kulturen der Welt“ - 2. Teilinstandsetzung und Modernisierung

ein 3. Preis

Preisgeld: 4.000 EUR

Rolf Mühlethaler Architekt

Architektur

MGHS MEYER GROSSE HEBESTREIT SOMMERER

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Diese Arbeit verzichtet laut eigener Aussage auf „verführerische und spektakuläre“ Inszenierungen und möchte stattdessen mit kleinen, reversiblen Interventionen eine große Idee formulieren, um die Identität des HKW zu stärken. Diese Einstellung entspricht auch den Wünschen und Anforderungen der Denkmalpflege, die dieses bedeutsame Gebäude in seinen Grundzügen hinsichtlich der Offenheit des gesamten Raumes aber auch in Bezug auf seine Raumfolgen erhalten möchte.

Die Ausholzung der Vegetation im Bereich zwischen der Straße des 17. Juni und der John-Foster-Dulles-Allee soll die Sichtbarkeit des Gebäudes weithin sichtbar werden lassen, die Aktivierung der Oberlichter im Eingangsbereich sowie die neue Ausrichtung der vorhandenen Downlights die Wahrnehmung des Hauptzugangs erhöhen. Der Windfang wird originalgetreu rekonstruiert und die Barrierefreiheit durch das Einfügen einer Rampe, die um einen neuen, monolithischen Betonkörper verläuft, gewährleistet. Dieser Sockel soll gleichzeitig als Sitzgelegenheit dienen und damit die ehemalige Sitzbank substituieren.

Als wichtigste Maßnahme im Auditorium ist das Einbringen einer hydraulischen Bühne, die sich fächerartig ausziehen und verschiedenste Bespielungen zulässt, vorgesehen. So entwickeln sich unterschiedliche Szenarien für Veranstaltungen, die vom Mehrzweckraum ohne Bühne bis hin zu Fingerbühnen und zu einer mittig orientierten Bühne reichen. Zur Verbesserung der Saalakustik werden Schall absorbierende Maßnahmen hinter der Holzverkleidung und dem oberen Wandbereich vorgeschlagen. Ein semitransparenter, textiler Vorhangs unterteilt den Saal und soll an mobilen Seilzügen an den vorhandenen Deckenöffnungen aufgehängt werden. Für Beleuchtung und Beschallung ist ein neues, modulares Traversensystem angedacht.

Um das Leitsystem aufzurüsten, sollen mobile Informationsstelen mit LED-Anzeigen frei im Foyer verteilt werden.

Berücksichtigt man die durchaus lobenswerte Grundhaltung des respektvollen Umgangs mit dem Denkmal, mit wenigen Eingriffen zu agieren, so lassen sich die formulierten Lösungsansätze zum Teil schwer nachvollziehen, da sie nur vage dargestellt sind. Die besondere Qualität des Eingangsbereiches erschließt sich durch die filigranen Strichzeichnungen erst auf den zweiten Blick. Die geplanten Maßnahmen für das Auditorium gehen auf die bestehende Saalausrichtung ein, bieten gleichzeitig aber Varianten für verschiedene Nutzungen. In wie weit die Hebebühne tatsächlich praktikabel umsetzbar ist, bleibt durch die marginale Detaillierung fraglich.