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Gutachterverfahren | 03/2014

FreiflÀchengestaltung im Umfeld des Hamburger Bahnhofs

Teilnahme

MAN MADE LAND

Landschaftsarchitektur

ErlÀuterungstext

HEUTE

Mit seiner innerstĂ€dtisch zentralen Lage - in direkter NĂ€he zum Berliner Hauptbahnhof und zwischen Schifffahrtskanal und Heidestraße - wird das Entwurfsgebiet in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der nördlichen Innenstadt spielen. Es verbindet das Museum im Hamburger Bahnhof mit der neu entstehenden Europacity und bietet in seiner Nutzungsvielfalt einen interessanten VerknĂŒpfungspunkt zwischen öffentlichen und privaten Funktionen. Die FlĂ€che, die frĂŒher fĂŒr den Fracht- und GĂŒterumschlag sowie den Bahnbetrieb genutzt wurde und spĂ€ter kĂŒnstlerischen Zwischennutzungen diente, bietet in seiner derzeitigen MaterialitĂ€t und rĂ€umlichen Wirkung bereits eigenwillige QualitĂ€ten. Die homogene BestandsoberflĂ€che aus Kopfsteinpflaster, die jetzt bereits abgerissen wird, erzeugte einen weiten, einheitlichen Raum.


DAS NEUE GEBÄUDEENSEMBLE UM DEN HAMBURGER BAHNHOF

Insgesamt soll sich die Europacity in urbaner Vielfalt auszeichnen. Im Wettbewerbsgebiet wird eine Mischung von BĂŒro, Einzelhandel, Gastronomie, Wohnen und Gewerbe angestrebt. Das neue GebĂ€udeensemble um den Hamburger Bahnhof setzt sich aus den sechs Bauvorhaben 50 Hertz, Ernst Basler & Partner, Groth Gruppe, Haentjes und den beiden BauflĂ€chen der CA Immo zusammen. Auf den FlĂ€chen der CA Immo steht bis 2021 vorerst noch die Rieckhalle.


DER VERBINDENDE TEPPICH – DER CAMPUS

Ein durchgehender, identitĂ€tsstiftender Teppich verbindet den Vorplatz von 50 Hertz, den EntrĂ©eplatz am Sozialgericht und Landesinstitut fĂŒr gerichtliche Medizin und den Platz am Hamburger Bahnhof miteinander. Er schafft eine zusammenhĂ€ngende Grundlage fĂŒr das gesamte neue Ensemble.
Im Ganzen stehen 17.000 qm Kopfsteinpflaster zur VerfĂŒgung. Wir sehen es als gute Möglichkeit ein StĂŒck der Geschichte und des heutigen, industriellen Charakters des Ortes weiter zu transportieren. Das meiste Pflaster wird im Sinne der Nachhaltigkeit wiederverwendet, teilweise in seiner OberflĂ€che verĂ€ndert und durch neue Natursteine angefĂŒllt.


AUS ALT WIRD NEU

Die rĂ€umliche QualitĂ€t des Ortes wird erhalten und durch zielgerichtete Maßnahmen modifiziert und veredelt. Die gestalterische Herausforderung ist, aus dem Bestand etwas Heutiges und auch fĂŒr die Zukunft wirksames zu schaffen. Dies geschieht durch sorgfĂ€ltiges AuswĂ€hlen, Neu-Sortieren und AnfĂŒllen des Materials. Die wiederverwendeten, alten und zum Teil bearbeiteten Steine sind die Basis des verbindenden Teppichs. Bewusst dazu addiertes, neues Material bildet Inseln aus der FlĂ€che heraus, auf denen sich die neuen Funktionen ansiedeln. Der Pflastergradient erweckt das Bild eines Archipels.


PUBLIC SPACE

Es wird ein einzigartiger Raum im Zentrum der Stadt geschaffen, ein Archipel, das die einzelnen Umgebungspunkte geschickt miteinander verbindet.
Der alles ergreifende Teppich und die neuen GebĂ€ude kreieren einen extrovertierten Ort, wĂ€hrend die hinzugefĂŒgten Funktionsinseln intimere RĂ€ume schaffen. Es entsteht ein öffentlicher Platz mit privaten RĂŒckzugspunkten. Materialunterschiede separieren Durchgangs- und AufenthaltsrĂ€ume voneinander aber verweben sie gleichzeitig miteinander. Ein Gradient von verschiedenen OberflĂ€chen - altem, gestocktem und neuen Pflaster- lĂ€sst eine Textur entstehen. Sie gliedert den Raum und leitet zusammen mit den grĂŒnen Inseln die verschiedenen Ströme von FußgĂ€ngern, Fahrradfahrern, Autofahrern, Anwohnern und Besuchern.


PFLANZKONZEPT

Der Platz wird von drei seitlich platzierten Baumgruppen, worunter die vorhandene Baumgruppe am Hamburger Bahnhof, strukturiert. Sie gliedern den Raum und fĂŒhren eine neue MaßstĂ€blichkeit ein. Die dichten, freistehenden Baumhaine, bestehen aus Robinien (Robinia) und HonigbĂ€umen (Sophora), mit leichten, lichtdurchlĂ€ssigen Kronen. Vereinzelte Sophora fĂŒgen sich in den Gradient von Belag und GrĂŒn. Die EingĂ€nge zum Platz werden durch hohe Pappeln (Populus) markiert. Damit wird der Standort von sonnenliebender Pioniervegetation bestimmt. Als Besucher wird man ĂŒber den Platz gefĂŒhrt und bekommt einen landschaftlichen Eindruck.
Auf der PlatzflĂ€che steht kein Baum auf der Tiefgarage, was dem Prinzip der Nachhaltigkeit entspricht. Außerdem stehen die Baumhaine immer im GrĂŒnen. Alle BĂ€ume, die im Pflaster stehen, sind im Unterflurbaumrost gepflanzt. Es schĂŒtzt ihr Wurzelwerk vor Druck und erlaubt es das Pflaster bis auf 50 cm an den Stamm heranzufĂŒhren.
Auf dem Vorplatz von 50 Hertz wird eine Topographie mit einer Höhe bis zu 80 cm geschaffen um genug Bodentiefe zu erreichen, in der die BÀume gepflanzt werden können.
Alle GrĂŒnflĂ€chen werden mit GrĂ€sern bepflanzt, die ein frisches GrĂŒn an den steinernen Ort bringen. An begehbaren FlĂ€chen, wie beispielsweise der Spielplatz, haben Rasen, alle anderen GrĂŒnflĂ€chen werden mit bis zu 50 cm hohen GrĂ€sern und Stauden (e.g. Molina, Carex, Iris) bepflanzt, die den Platz farblich erfrischen.