Städtebauliches Gutachterverfahren Wilhelmshavener Straße 10

Die Arbeit ist im Vergleich aller Teilnehmer am intensivsten durchgearbeitet.
Die Gebäudeknicke („Die Häuser mit den Knicken“, Zitat des Verfassers) sind Bestandteil des Entwurfs, prägend, und konsequent durchgearbeitet. Der Entwurf hat einen starken Charakter, der die Identität dieses Ortes widerspiegeln kann. Er fügt sich städtebaulich in die Umgebung ein. Damit der Entwurf längerfristig gefallen findet und nicht Gefahr läuft, zu einer modischen Architektur zu werden, ist die Anforderung bei der Realisierung besonders hoch.
Die Wuchtigkeit der Baukörper ist sehr prägnant und kann im Bezug auf die bestehenden angrenzenden Wohngebiete schwierig werden.
Im Bereich zur Emdener Straße wäre die Reduzierung eines Geschosses zu überlegen.
Die Knicke in den Gebäuderiegeln kürzen die langen Fassadenabwicklung wohltuend ab.
Der Hochpunkt an der Ecke Erlanger/Wilhelmshavener Straße bietet städtebaulich die richtige Antwort, ist aber im Zusammenhang mit der Stadtsilhouette (Blick auf die Burg) zu prüfen. Die Reduzierung um ein Geschoss wäre hier zu hinterfragen.
Alle Innenbereiche sind gut durchgearbeitet, allerdings auf Kosten einer erhöhten Versiegelung von Treppen, Rampen, Feuerwehrzufahrten. Die fußläufige Durchwegung ist gut geplant. Es entstehen Wege in alle Richtungen.
Die Größe der TG-Fläche führt zu einer sehr hohen Versiegelung des Grundstücks.
Der Vorschlag des Verfassers, den Schallschutzwall als öffentliches Grün fortzusetzten, wird kontrovers diskutiert. Das Abrücken der Bebauung von der Erlanger Straße wird aus Gründen des Schallschutzes begrüßt. Die Weiterführung des öffentlichen Grüns ist positiv zu werten. Bei einer Realisierung wäre besonders Wert zu legen auf eine intensive Ausarbeitung und Planung. Die Ausarbeitung der Schallschutzwand bedarf intensiver Planung.
Der Entwurf ist in seiner Gesamtheit zu sehen und Bedarf bei der Realisierung konsequenter Durcharbeitung.
Schalltechnisch betrachtet bietet die Arbeit einen guten Beitrag.